PayPal startet eine Dreifach-Offensive: Der Zahlungsriese schließt eine strategische Partnerschaft mit Google für KI-gestützte Shopping-Erlebnisse, expandiert sein datenbasiertes Werbegeschäft nach Europa und launcht eine neue P2P-Zahlungsfunktion namens "PayPal Links". Die koordinierten Ankündigungen dieser Woche zeigen PayPals Antwort auf die wachsende Konkurrenz im digitalen Finanzsektor.

Google-Allianz soll "Agentic Commerce" vorantreiben

Die mehrjährige Partnerschaft zwischen PayPal und Google zielt darauf ab, das digitale Shopping zu revolutionieren. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von KI-gestützten Einkaufserlebnissen und Industriestandards für sogenannten "Agentic Commerce" – automatisierte Systeme, die Transaktionen im Namen der Nutzer durchführen können.

PayPals Zahlungslösungen werden tiefer in Googles Plattformen wie Google Cloud, Google Ads und Google Play integriert. Im Gegenzug nutzt PayPal Googles Cloud-Infrastruktur und KI-Expertise zur Verbesserung seiner Services. "Durch diese Partnerschaft wird PayPal unsere branchenführende KI nutzen, um Services und Sicherheit zu verbessern", erklärt Google-CEO Sundar Pichai.

PayPal-Chef Alex Chriss betont, die Zusammenarbeit werde den digitalen Handel vorantreiben und "größere Chancen für Händler und Nutzer weltweit" schaffen.

Werbegeschäft erobert Europa mit Transaktionsdaten

PayPal expandiert sein lukratives Werbegeschäft nach Deutschland und Großbritannien. Der Service ermöglicht es Werbetreibenden, PayPals umfangreiche Transaktionsdaten zu nutzen, um Verbraucher mit Display- und Videoanzeigen im gesamten Web zu erreichen – nicht nur auf PayPals eigenen Plattformen.

Grundlage ist PayPals "Transaction Graph", der das reale Kaufverhalten von über 400 Millionen Verbrauchern und Millionen von Händlern analysiert. Dadurch können Marken Zielgruppen basierend auf tatsächlicher Kaufabsicht ansprechen, nicht nur auf vermuteten Interessen aus dem Browsing-Verhalten.

Namhafte Kunden wie Mercedes-Benz, Uber, DoorDash und Walmart nutzen bereits die Werbeplattform. Mark Grether, Leiter von PayPal Ads, verspricht "handelsgetriebene Werbepräzision und Relevanz".

PayPal Links vereinfacht P2P-Zahlungen mit Krypto-Integration

Mit "PayPal Links" führt PayPal eine neue Funktion für Peer-to-Peer-Überweisungen ein. Nutzer können personalisierte, einmalige Links zum Senden oder Empfangen von Geld erstellen und über Text, E-Mail oder Messaging-Apps teilen. Die zunächst in den USA gestartete Funktion soll noch diesen Monat international in Großbritannien, Italien und weiteren Märkten verfügbar werden.

Eine Besonderheit: US-Nutzer können bald auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und PayPals eigene Stablecoin PYUSD über diese Links versenden. Die Integration zielt darauf ab, Krypto-Transaktionen für den Alltag zugänglicher zu machen.

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Strategische Antwort auf verschärfte Konkurrenz

Die koordinierten Initiativen zeigen PayPals Reaktion auf den intensiven Wettbewerb mit Tech-Giganten wie Apple und Fintech-Innovatoren wie Stripe. Die Google-Partnerschaft positioniert PayPal an der Spitze der KI-Revolution im E-Commerce.

Gleichzeitig erschließt das Werbegeschäft eine neue Einnahmequelle durch Monetarisierung der wertvollen Transaktionsdaten – ähnlich erfolgreichen Retail-Media-Netzwerken von Amazon oder Walmart. PayPal Links mit Krypto-Integration modernisiert den Kern-Service für P2P-Zahlungen.

Die kommenden Monate werden entscheidend für die Umsetzung zeigen. Während der finanzielle Impact der Google-Partnerschaft Zeit brauchen dürfte, ist die strategische Richtung klar: PayPal setzt auf eine Zukunft intelligenterer, automatisierter und tiefer in digitale Interaktionen eingebetteter Zahlungen.