PayPal startet die bisher größte Offensive im deutschen Einzelhandel. Mit kontaktlosem Bezahlen, Ratenkauf vor Ort und bis zu zehn Prozent Cashback will der US-Konzern traditionelle Zahlungsmethoden in Europas größter Volkswirtschaft verdrängen.

Die neue Mobile-Wallet-Funktion ist bereits einen Monat nach dem Deutschland-Start ein Erfolg: Über eine Million Deutsche zahlen mittlerweile kontaktlos mit der PayPal-App. Als erstes Land weltweit erhält Deutschland Zugang zur Tap-to-Pay-Technologie direkt in der PayPal-App für iOS und Android.
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"Die Vorteile digitaler Zahlungen im Geschäft werden immer schwerer zu ignorieren", erklärt Joerg Kablitz, Geschäftsführer von PayPal für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Seine These: "PayPal ist schlichtweg besser als Bargeld."

Ratenkauf kommt in die Filialen

Erstmals bringt PayPal seine "Ratenzahlung To Go" nach Europa - ein Buy Now, Pay Later-Service für stationäre Geschäfte. Deutsche Kunden können größere Einkäufe direkt an der Kasse in drei, sechs, zwölf oder 24 Monatsraten aufteilen.

Diese Erweiterung des beliebten Online-Ratenkaufs auf den stationären Handel zielt auf teure Anschaffungen ab. Gleichzeitig lockt PayPal mit seinem wiederkehrenden Cashback-Programm "Deal Week": Bei Partnern wie DEICHMANN, OBI, XXXLutz und CinemaxX winken bis zu zehn Prozent Rückerstattung.

Das Versprechen klingt verlockend: "Hunderte Euro Cashback pro Monat" sollen wieder in die Taschen der Verbraucher fließen. Die überarbeitete App zeigt erstmals alle Online- und Offline-Transaktionen in einer Gesamtübersicht.
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EU-Gesetz öffnet Apple die Türen

PayPals Timing ist strategisch geschickt gewählt. Erst das Digital Markets Act der Europäischen Union machte den Vorstoß möglich. Das Gesetz zwang Tech-Giganten wie Apple, ihre Hardware - etwa den NFC-Chip im iPhone - für Drittanbieter zu öffnen.

Bisher war diese Technologie Apple Pay vorbehalten und blockierte Konkurrenten beim kontaktlosen Bezahlen auf iPhones. Diese Barriere ist nun gefallen.

Der deutsche Zahlungsmarkt befindet sich ohnehin im Umbruch. Das heimische Online-Bezahlsystem Giropay stellte Ende 2024 seinen Betrieb ein, nachdem es gegen etablierte Anbieter wie PayPal chancenlos geblieben war.

Deutsche Banken setzen auf Wero-Gegenschlag

Die deutsche Bankenbranche konzentriert sich mittlerweile auf die pan-europäische Payments Initiative und deren digitale Brieftasche Wero. Der Service startete im Juli 2024 zunächst mit Peer-to-Peer-Überweisungen.

Für 2025 ist die Erweiterung auf Online-Shopping geplant, Zahlungen im stationären Handel sollen 2026 folgen. PayPals sofortiger Einstieg ins kontaktlose Bezahlen vor Ort verschafft dem Konzern einen entscheidenden Vorsprung.

Deutschland zählt nach den USA zu PayPals wichtigsten Märkten. Das traditionell bargeldaffine Land schlägt seit der Pandemie einen digitaleren Kurs ein - eine Chance, die PayPal konsequent nutzt.

Vom Online- zum Offline-Giganten

Mit der Integration von Ratenkauf und großzügigen Cashback-Angeboten fordert PayPal sowohl traditionelle Banken als auch neue Fintech-Konkurrenten heraus. Die Bündelung aller Services in einer vertrauten App soll die riesige Nutzerbasis für den stationären Handel mobilisieren.

"Das gibt uns viel Vertrauen für den Offline-Bereich", hatte PayPal-CEO Alex Chriss mit Verweis auf die starke Marktposition im deutschen E-Commerce erklärt. Allerdings zeigten Serviceausfälle Ende August 2025 die operativen Herausforderungen des deutschen Markts auf.

Die nächsten zwei Jahre werden entscheidend. PayPal muss beweisen, dass sich seine Online-Dominanz auf die Ladenkassen übertragen lässt - und das gegen die Konkurrenz von EC-Karten und der kommenden Wero-Offensive der deutschen Banken.

Der Kampf um die deutschen Kassen hat gerade erst begonnen.