Passkeys statt Passwörter: IT-Riesen läuten neue Ära ein

Google, Apple und Microsoft beschleunigen den Abschied vom klassischen Passwort. Was steckt hinter dem koordinierten Wandel der Tech-Giganten?
Die großen Technologiekonzerne ziehen gemeinsam an einem Strang: Passwörter sollen der Vergangenheit angehören. Diese Woche unterstrichen Entwicklungen bei Google, Apple und Microsoft eine klare Botschaft – die Zukunft gehört der passwortlosen Authentifizierung. Grund sind die anhaltenden Cyberangriffe durch gestohlene Zugangsdaten, die Millionen von Nutzern weltweit betreffen.
Im Zentrum der Strategie stehen sogenannte "Passkeys" – eine moderne Alternative zu herkömmlichen Passwörtern. Diese neue Technologie verspricht nicht nur besseren Schutz vor Phishing-Angriffen, sondern soll auch die Schwachstelle Nummer eins im Internet eliminieren: schwache oder wiederverwendete Passwörter.
Koordinierte Offensive gegen die Passwort-Ära
Google macht Ernst mit der Sicherheit seiner Gmail-Nutzer. Der Konzern drängt aktiv zum Umstieg auf Passkeys und will bis Ende 2025 für alle Google Cloud-Konten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung vorschreiben. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA bestätigt: Diese Maßnahme reduziert unbefugten Zugriff um 99 Prozent.
Microsoft verfolgt eine noch radikalere Strategie. Bis 2025 will der Software-Riese Passwörter komplett aus seinem Ökosystem verbannen. Ab Mitte nächsten Jahres verschwindet die Passwort-Verwaltung aus der Authenticator-App. Stattdessen setzt das Unternehmen auf Windows Hello, FIDO2-Sicherheitsschlüssel und smartphone-basierte Anmeldungen.
Apple zieht mit iOS 18 nach: Eine neue "Passwörter"-App vereinfacht nicht nur die Verwaltung von Zugangsdaten, sondern migriert bestehende Konten automatisch zu Passkeys. Nutzer müssen nicht mehr jede Website und App einzeln umstellen.
Was sind Passkeys und warum sind sie sicherer?
Ein Passkey ersetzt das traditionelle Passwort durch ein kryptografisches Schlüsselpaar. Während der öffentliche Schlüssel beim Dienst gespeichert wird, verlässt der private Schlüssel niemals das Gerät des Nutzers. Diese Technologie stammt von der FIDO-Allianz und wird von allen großen Tech-Konzernen unterstützt.
Die Anmeldung funktioniert denkbar einfach: Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN genügen, um die Identität zu bestätigen. Das Gerät signiert daraufhin eine Anfrage des Servers mit dem privaten Schlüssel – Zugang gewährt.
Der entscheidende Vorteil? Passkeys funktionieren nur auf der ursprünglichen Website. Betrüger können Nutzer nicht auf gefälschte Seiten locken, da die Authentifizierung schlicht fehlschlägt. Zudem gibt es keine gemeinsamen Geheimnisse, die Hacker bei Datenlecks erbeuten könnten.
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Warum jetzt? Die Bedrohung wächst exponentiell
Schwache oder gestohlene Passwörter verursachen die meisten Cyberangriffe. Kriminelle nutzen Milliarden von Datensätzen aus vergangenen Lecks für sogenannte "Credential-Stuffing"-Angriffe – sie probieren gestohlene Zugangsdaten auf verschiedenen Plattformen aus.
Selbst die bewährte Zwei-Faktor-Authentifizierung hat Schwächen. SMS-basierte Verifikation lässt sich zunehmend austricksen. Microsoft belegt zwar, dass MFA über 99,9 Prozent der Kontoübernahmen verhindert – doch raffiniertere Angreifer finden Wege.
Passkeys schließen diese Lücke. Eine Studie der FIDO-Allianz zeigt: 87 Prozent der Unternehmen setzen bereits auf die Technologie oder planen deren Einführung. Verbesserte Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit stehen im Vordergrund.
Der Weg in die passwortlose Zukunft
Der Wandel vollzieht sich schrittweise. Websites und Dienste müssen Passkey-Unterstützung implementieren, Nutzer brauchen Vertrauen in die neue Technologie. Doch die geballte Macht von Apple, Google und Microsoft schafft enormen Schwung.
Branchenanalysten erwarten, dass Passkeys bis 2027 zur dominierenden Authentifizierungsmethode werden. Vorerst bleibt ein Hybrid-Ansatz: Passkeys wo verfügbar, starke Passwörter im Manager für alte Dienste.
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Die Botschaft der Tech-Riesen ist eindeutig: Der Weg weg vom Passwort ist gebaut. Jetzt führen sie die Nutzer Schritt für Schritt in eine sicherere digitale Zukunft.