Was begann als improvisierter Hinterhof-Spaß in Mexiko-Stadt erobert heute die Sportplätze Europas. Die Geschichte des Padel-Sports liest sich wie ein modernes Märchen – und die Entwicklung in Österreich zeigt: Dieser Trend ist mehr als nur eine vorübergehende Mode.

Die zufällige Geburt einer Sportart

Wie revolutionäre Ideen oft entsteht auch Padel durch eine pragmatische Lösung für ein Alltagsproblem. In den 1960er Jahren baute der Mexikaner Enrique Corcuera in seinem Hinterhof den ersten Court der Welt. Der Grund? Sein Grundstück war zu klein für einen vollwertigen Tenniscourt – oder war er einfach zu bequem für die großen Laufwege?

Was als praktische Improvisation begann, entwickelte sich zur eigenständigen Sportart. Auf einem nur 10x20 Meter großen Platz, umgeben von Mauern, entstand ein neues Spielprinzip. Mit Holzschlägern und den bekannten Tennis-Regeln, aber immer im Doppel und auf zwei Gewinnsätze.

Der Siegeszug nach Europa

Was in Mexiko begann, verbreitete sich schnell in spanischsprachigen Ländern. Spanien wurde zur europäischen Hochburg, doch der Trend schwappte weiter nach Norden. In Österreich findet Padel immer mehr Anhänger – und das nicht ohne Grund.

Die Mischung aus Tennis, Squash und Beach-Volleyball bietet genau das, was moderne Sportler suchen: Schnelle Ballwechsel, strategisches Spiel an den Wänden und jede Menge Action auf engem Raum. Perfekt für alle, die Tennis zu anstrengend aber Tischtennis zu langweilig finden.

Österreichs Padel-Boom im Fokus

Wer verstehen will, warum dieser Sport gerade jetzt auch in Österreich explodiert, findet alle Antworten im LAOLA1-Breitensport-Podcast "Wir leben Sport". Gast ist Christian Ludwig, Präsident der Austrian Padel Union, der Einblicke in die Entwicklung gibt.

Denn während Padel früher als elitärer Klubsport galt, öffnet sich die Szene heute immer mehr. Neue Courts entstehen in ganz Österreich, Vereine bieten Schnupperstunden an und die Community wächst rasant. Das dürfte den etablierten Racketsportarten noch einige spannende Veränderungen bringen.

Die Frage ist nicht mehr ob Padel sich durchsetzt, sondern wie schnell der Sport die österreichische Sportlandschaft nachhaltig verändern wird. Eins steht fest: Enrique Corcuera hätte sich diese Entwicklung wohl nicht träumen lassen.