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Jahresbilanz 2019: VNG verzeichnet in allen Geschäftsbereichen
positive Ergebnisse / Heitmüller: "Gasversorgung trotz Corona-Krise
gesichert" (FOTO)
Leipzig (ots) - Gewinn höher als erwartet - Investitionen erneut gesteigert -
Starker Ausbau des Biogasbereichs
Mit Blick auf eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2019 sieht sich die VNG
AG mit Hauptsitz in Leipzig gut gerüstet für die Zukunft. "Für 2019 blicken wir
auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, in dem unsere harte Arbeit in allen
Geschäftsbereichen mit überaus positiven operativen Resultaten belohnt wurde.
Wir haben bereichsübergreifend schwarze Zahlen geschrieben", gab
Vorstandsvorsitzender Ulf Heitmüller am Donnerstag, 2. April 2020, im Rahmen der
Veröffentlichung der Ergebnisse des Konzerns für das Geschäftsjahr 2019 bekannt.
Getrübt wird das positive Jahresfazit derzeit lediglich vom Ausblick auf die
noch nicht absehbaren Folgen der Corona-Krise: "Die Entwicklungen der
vergangenen Wochen und Monate werden Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft
haben. Deswegen werden wir davon ausgehen müssen, dass auch wir nicht
vorhersehbare und möglicherweise erschwerte Bedingungen in vielerlei Hinsicht
vorfinden werden. Insofern stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Allen
auf uns zukommenden Herausforderungen zum Trotz - es gibt auch etwas Positives,
das wir dieser Situation abgewinnen können: Die Erkenntnis, dass die
Versorgungssicherheit mit Gas und Strom hierzulande auch in Zeiten einer solchen
Krise nicht gefährdet ist", so Heitmüller.
Der europaweit aktive Unternehmensverbund, der zum Ende des Jahres 2019
insgesamt 1.155 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftige (2018: 1.101),
erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn von 117 Millionen Euro und ein
adjusted EBIT von 133 Millionen Euro (Gewinn 2018: 142 Mio. Euro I adjusted EBIT
2018: 159 Mio. Euro). Damit lagen beide Werte leicht unter denen des Vorjahres -
die damalige Bilanz war von starken Effekten durch den Verkauf des Explorations-
und Produktionsgeschäfts (E&P) geprägt. Die abgerechneten Umsatzerlöse lagen
2019 mit 10,5 Milliarden Euro etwas über Vorjahresniveau (10,0 Mrd. Euro). "Wir
hatten uns ambitionierte Ziele gesetzt und konnten diese in punkto operativer
Performance sogar übertreffen. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit den
Ergebnissen und der gesamten positiven Entwicklung im Konzern. Allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt ein großes Kompliment", sagte
Heitmüller, der seit 2016 an der Spitze des Konzerns steht.
Mit 345 Millionen Euro (Brutto) hat das Unternehmen das Volumen seiner
Investitionen weiter gesteigert (2018: 296 Mio. Euro). Schwerpunkte wurden dabei
vor allem in den Bereichen Transport und Biogas gesetzt. "Im Rahmen unserer
Konzernstrategie 'VNG 2030+' stärken wir unsere etablierten Geschäftsbereiche
und treiben gleichzeitig den Ausbau neuer Geschäftsfelder voran. Bestes Beispiel
ist unser Biogasbereich, den wir stark ausgebaut haben und seit Anfang dieses
Jahres als eigenen Geschäftsbereich führen. Dort sehen wir auch schon erste
positive Ergebnisse."
"Erfreulich ist zudem der Blick auf die energiepolitische Entwicklung des
vergangenen Jahres, in dem die Bedeutung von Gas durch die Bundesregierung
weiter gestärkt wurde. Nun gilt es zu schauen, wie stark die wirtschaftlichen
Folgen der Corona-Krise für unsere Branche und unser Geschäft ausfallen werden.
Angesichts der weltweiten dramatischen Entwicklung ist nicht auszuschließen,
dass sich auch für VNG punktuell negative wirtschaftliche Effekte ergeben
können."
Im Hinblick auf das allgemeine wirtschaftliche Umfeld im Vorjahr verwies
Heitmüller darauf, dass Erdgas als bedeutender Energieträger auf Wachstumskurs
sei und hierzulande eine führende Rolle in nahezu allen Sektoren einnehme. Dies
spiegele sich auch in den eigenen Zahlen wider. Einmaleffekte für das
Konzernergebnis ergaben sich dabei aus dem Verkauf der VNG Slovakia, spol. s r.
o. und den Anteilen von 25,1 Prozent am regionalen Energieversorgungsunternehmen
EMB Energie Mark Brandenburg GmbH. Die daraus erzielten Erlöse sollen genutzt
werden, um den strategischen Ausbau neuer Geschäftsfelder und die Entwicklung
von Zukunftstechnologien voranzutreiben.
Positive Entwicklung etablierter Geschäftsbereiche - Biogasanlagen-Portfolio
mehr als verdreifacht
"Es ist uns erneut gelungen, die Zukunft des gesamten Konzerns maßgeblich
voranzubringen und gleichzeitig kostenbewusster und effizienter zu agieren. Dies
ging einher mit der Stärkung der Kapitalbasis, sodass wir in der Lage sind,
unser Geschäft aus eigener Kraft heraus weiter zu entwickeln", sagte Bodo
Rodestock, als Vorstandsmitglied verantwortlich für die Bereiche Finanzen und
Personal. Er nannte drei wesentliche Gründe für die guten Ergebnisse: eine
verbesserte operative Performance, Fortschritte bei der Umsetzung der
Konzernstrategie "VNG 2030+" sowie ein gesteigertes Kostenbewusstsein.
Rodestock zeigte sich besonders erfreut darüber, dass alle drei etablierten
Geschäftsbereiche, Transport, Speicher sowie Handel & Vertrieb, im Geschäftsjahr
2019 Gewinne erzielen konnten: Die Konzerntöchter ONTRAS Gastransport GmbH
(ONTRAS), VNG Gasspeicher GmbH (VGS) und VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V)
haben jeweils einen erheblichen positiven Beitrag zum operativen Konzernergebnis
beigesteuert. "Trotz teilweise schwieriger Marktumfelder können wir von wahren
Erfolgsgeschichten sprechen", betonte Rodestock.
Positiv zu bewerten sei auch die Entwicklung des Biogasgeschäfts: Über das
Tochterunternehmen BALANCE Erneuerbare Energien GmbH (BALANCE) wurde der Bestand
eigener Biogasanlagen mehr als verdreifacht und stieg von acht auf 26 Anlagen.
Mit einer insgesamt erreichten Feuerungswärmeleistung von 95 Megawatt gehört das
Unternehmen nun zu den größten Anlagenbetreibern Deutschlands. "Damit könnten
wir theoretisch ein Jahr lang rund 45.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom und
rund 20.000 Haushalte mit Gas versorgen", sagte Vorstandskollege Hans-Joachim
Polk, der die Bereiche Technik und Infrastruktur verantwortet. "Biogas ist ein
wertvoller Energieträger, der heute schon sicher und zuverlässig erneuerbaren
Strom produziert oder als Biomethan ins Gasnetz eingespeist wird. Es ist unser
Ziel, in diesem Bereich in der Breite weiter gesund zu wachsen und
Geschäftsprozesse zu optimieren."
Transport: ONTRAS erneut mit deutlich positivem Beitrag
Im Geschäftsbereich Transport steuerten ONTRAS und ihre Tochterunternehmen
erneut einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis bei. "Als unabhängiger
Fernleitungsnetzbetreiber im regulierten Umfeld investiert ONTRAS kontinuierlich
in den Auf- und Umbau seines 7.500 Kilometer umfassenden Hochdrucknetzes. Dabei
wird nicht zuletzt auch daran gedacht, die bestehende Infrastruktur künftig auch
für den Transport von Wasserstoff nutzbar zu machen. Hier betreibt ONTRAS
wichtige Grundlagenarbeit", sagte Polk. Mithilfe der Beteiligung an der
Europäischen Gas-Anbindungsleitung (EUGAL), deren erster Leitungsstrang zum 1.
Januar 2020 nach rund anderthalb Jahren Bauzeit in Betrieb genommen wurde, ist
ONTRAS zudem künftig in der Lage, zusätzliche Kapazitäten zu vermarkten.
Speicher: VGS nutzt positives Marktumfeld zu seinen Gunsten
Im Speicherbereich konnte VGS das günstige Marktumfeld mit vergleichsweise
niedrigen Temperaturen zu Beginn des Jahres und gestiegenen
Sommer-Winter-Spreads im Jahresverlauf erfolgreich für sich nutzen und
gestaltete das Geschäftsjahr erstmals nach längerer Zeit wieder positiv.
"Mittels der seit Jahren konsequent verbesserten Kostenstrukturen und
Einsparungen ist es uns gelungen, den Bereich Speicher wieder auf wirtschaftlich
stabile Füße zu stellen und 2019 einen Gewinn zu erzielen", so Polk. "Die
überraschend großen Sommer-Winter-Spreads haben uns natürlich in die Karten
gespielt, doch gleichzeitig hat das Team auch ein extrem gutes Händchen bei der
Vermarktung bewiesen. Ein großes Kompliment!"
Zum Erfolg trug auch bei, dass die Kapazitäten des Erdgasspeichers im
niedersächsischen Jemgum (1,7 TWh) ab April 2019 erstmals vermarktet werden
konnten. Dem Ziel, über das operative Geschäft hinaus Erträge aus der
Erweiterung des Dienstleistungsgeschäfts zu erwirtschaften, trug VGS 2019 mit
dem Erwerb der P² Plant & Pipeline Engineering GmbH, einem hochspezialisierten
Unternehmen im Bereich Pipeline- und Gasanlagenbau mit Sitz im
nordrhein-westfälischen Essen, Rechnung.
Handel & Vertrieb mit gestiegenen Absatzmengen
Der Handel & Vertrieb der VNG setzte im Geschäftsjahr 2019 516 Milliarden
Kilowattstunden Erdgas ab und verzeichnete somit erneut eine Steigerung zum
Vorjahr (463 Mrd. kWh). Insgesamt konnte auch der gesamte Geschäftsbereich
Handel & Vertrieb das Geschäftsjahr mit einem Gewinn beenden. "Es ist uns trotz
widriger Umstände gelungen, an die erfreulichen Ergebnisse des Vorjahres
anzuschließen", bemerkte Heitmüller. Neben dem Großhandel fußte dieser Erfolg
auch auf gestiegenen Absatzmengen im B2B-Geschäft.
Mit 519 Milliarden Kilowattstunden bezog VNG auf der anderen Seite eine deutlich
größere Menge Erdgas als im Vorjahr (469 Mrd. kWh). Der Hauptteil der
Liefermenge stammte dabei von Geschäftspartnern aus der EU, gefolgt von
russischen sowie norwegischen Lieferanten. Zudem wurde im Juni 2019 erstmals ein
direkter Liefervertrag mit dem russischen Unternehmen Gazprom export LLC
abgeschlossen. Dieser tritt zum 1. Januar 2021 in Kraft und beinhaltet eine
vertraglich festgelegte Liefermenge von 3,5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.
Nachhaltigkeit und Wasserstoff im Fokus
Zudem werde laut Heitmüller künftig noch mehr Wert auf nachhaltige und auf
ökologische Gesichtspunkte gelegt: "Ökologisch und gesellschaftlich nachhaltige
Aspekte sowie regionale Verbundenheit waren von jeher sehr wichtig für uns,
nehmen aber mittlerweile einen noch größeren Stellenwert innerhalb unserer
Strategie, der Unternehmenskultur oder bei der Finanzierung ein." Als
beispielhaft nannte er den Ausbau des Biogasgeschäfts oder die Bestrebungen,
Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren.
Beim Thema Wasserstoff engagiert sich VNG mit Beteiligung der Tochterunternehmen
VGS und ONTRAS beim großtechnischen Power-to-Gas-Projekt "Energiepark Bad
Lauchstädt" im Chemie- und Energiedreieck im Süden Sachsen-Anhalts, wo die
Herstellung, der Transport, der wirtschaftliche Einsatz und perspektivisch die
Speicherung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab untersucht werden
sollen. "Im Rahmen der Energiewende messen wir Wasserstoff eine entscheidende
Bedeutung bei", unterstrich Polk. "Wir sind der festen Überzeugung, dass
Wasserstoff als klimaneutraler und leistungsfähiger Energieträger ein fester
Bestandteil im Energiemix wird. Auch wenn hier noch einiges an vorbereitender
Arbeit vor uns liegt: Ihm gehört die Zukunft. Mit Strom allein werden wir die
Klimaziele im Wärmemarkt, im Verkehr und in der Industrie nicht erreichen. Umso
mehr bedarf es einer Technologieoffenheit, die neben grünem auch
dekarbonisierten Wasserstoff in der Anwendung berücksichtigt. Um Wasserstoff
zudem fest im Energiemix zu verankern, müssen Marktfähigkeit und
Wirtschaftlichkeit gegeben sein."
Ausblick auf 2020: Etablierte Geschäftsfelder stärken, neue Potenziale
erschließen
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2020 und darüber hinaus bleibt es für
VNG weiterhin die große Aufgabe, Erdgas als idealen Partner der erneuerbaren
Energien zu positionieren. Grüne Gase werden hierbei mittel- bis langfristig
weiter an Bedeutung gewinnen. Neben Biogas stehen für VNG die Zukunftsthemen
Power-to-Gas, grüner Wasserstoff und Sektorenkopplung verstärkt im Fokus. Auch
2020 wird VNG die Konzernstrategie "VNG 2030+" konsequent weiterverfolgen. "Die
Erschließung neuer Potenziale auch jenseits unserer klassischen
Geschäftsbereiche dient der Risikodiversifikation und ermöglicht zugleich
Chancen", so Heitmüller. "Gleichzeitig wollen wir auch weiterhin eine wichtige
Rolle im Rahmen des Transformationsprozesses der deutschen und europäischen Gas-
und Energiewirtschaft einnehmen. Vor dem Hintergrund des Atom- und
Kohleausstiegs wollen wir in Zeiten zunehmend volatiler Stromerzeugung ein
verlässliches Fundament legen. Gas hat hervorragende Chancen, sich neben den
erneuerbaren Energien im Strombereich dauerhaft als zentraler Energieträger des
Energiesystems der Zukunft zu etablieren. Zunächst einmal wird es jedoch für uns
alle wichtig sein, die Corona-Krise zu meistern und die daraus resultierenden
wirtschaftlichen Folgen möglichst gut abzufedern."
Großen Wert legt Heitmüller auch künftig darauf, dass sich der Konzern weiterhin
gesellschaftlich engagiert und dabei seine regionalen Wurzeln nicht
vernachlässigt: "Auch wenn wir international tätig sind, so ist die Region
Mitteldeutschland unsere Heimat. Wir sind fest entschlossen, diese auch künftig
positiv mitzugestalten. Es gibt unzählige engagierte Menschen, großartige
Initiativen und wunderbare Ideen, die es wert sind, gefördert zu werden. Wir
wollen dazu beitragen, beispielsweise durch unsere Ehrenamtsinitiative
'Verbundnetz der Wärme' oder Kooperationen mit Hochschulen der Region, die wir
aktiv pflegen."
Haben Sie Rückfragen?
Medien-Telefonkonferenz zur VNG-Bilanz im Geschäftsjahr 2019
Donnerstag | 2. April 2020 | 11:00 Uhr
Um an der Medien-Telefonkonferenz teilzunehmen, melden Sie sich bitte über
diesen Link (https://services.choruscall.de/DiamondPassRegistration/register?con
firmationNumber=3421407&linkSecurityString=3c1215d77) an. Sie erhalten daraufhin
persönliche Einwahldaten.
VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften,
einem breiten, zukunftsfähigen Leistungsportfolio in Gas und Infrastruktur sowie
einer über 60-jährigen Erfahrung im Energiemarkt. Der Konzern mit Hauptsitz in
Leipzig beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und erzielte im
Geschäftsjahr 2019 einen abgerechneten Umsatz von rund 10,5 Mrd. Euro.
Entlang der Gaswertschöpfungskette konzentriert sich VNG auf die vier
Geschäftsbereiche Handel & Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas. Ausgehend
von der Kernkompetenz in Gas richtet VNG mit der Strategie "VNG 2030+" ihren
Fokus zunehmend auf neue Geschäftsfelder. Dazu zählen unter anderem Grüne Gase,
digitale Infrastruktur und Quartierslösungen. Mehr unter http://www.vng.de .
Alle wichtigen Informationen zur VNG-Bilanz 2019 finden Sie hier:
http://www.vng.de/bilanz2019
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OTS: VNG AG
AXC0137 2020-04-02/09:11
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