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Thüga-Geschäftsjahr 2020: Stabil durch das Corona-Jahr - für die
Zukunft gut aufgestellt (FOTO)
München (ots) - Für das Geschäftsjahr 2020 stellt die Thüga ein gutes Ergebnis
fest. Die Stadtwerke und Regionalversorger der Thüga-Gruppe haben die
Herausforderungen der Pandemie überzeugend gemeistert und unter großem Einsatz
die Versorgungssicherheit aufrechterhalten. Wegweisende Zukunftsprojekte haben
2020 weiter Fahrt aufgenommen.
Die rund 100 Partnerunternehmen des bundesweit größten Verbunds kommunaler und
regionaler Energie- und Wasserversorger mussten sich 2020 neben dem kompetitiven
Umfeld auch den Herausforderungen der Corona-Pandemie stellen. "Die Stadtwerke
und Regionalversorger haben die Herausforderungen der Pandemie hervorragend
gemeistert und unter großem Einsatz die Versorgungssicherheit aufrechterhalten",
sagt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.
"Als Betreiber kritischer Infrastruktur sind sie ihrer Verantwortung voll
nachgekommen. Außerdem haben viele Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe die
Situation genutzt und ihre Prozesse - insbesondere die Kundenprozesse - weiter
digitalisiert und vernetzt."
Auswirkungen von Corona und milder Witterung
Regelmäßige Datenerhebungen über die Auswirkungen der Pandemie bei
Thüga-Beteiligungsgesellschaften haben gezeigt, dass teilweise
Ergebnisbelastungen aufgrund von Absatzrückgängen, des Abverkaufs beschaffter
Mengen sowie infolge von Forderungsausfällen zu verzeichnen sind. Darüber hinaus
hat die vergleichsweise milde Witterung zu Absatz- beziehungsweise
Ergebniseinbußen einiger Beteiligungsgesellschaften im Geschäftsjahr 2020
geführt. Auf den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der Thüga
Aktiengesellschaft haben sich die Corona-Effekte allerdings nur geringfügig
ausgewirkt, da die Ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften in der Regel
jeweils im darauffolgenden Geschäftsjahr der Thüga vereinnahmt werden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 ist ein leichter Rückgang des
Beteiligungsergebnisses der Thüga Aktiengesellschaft, des wichtigsten
Leistungsindikators in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung, zu verzeichnen. Es
beträgt für das Jahr 2020 338,7 Millionen Euro. Entscheidend für den Rückgang
zum Vorjahr in Höhe von 5,7 Millionen Euro (= 1,7 Prozent) sind niedrigere
Ausschüttungen und Ergebnisabführungen bei einigen Beteiligungsgesellschaften.
Nicht allen ist es aufgrund verschärfter Rahmenbedingungen und intensiven
Wettbewerbs gelungen, ihre Ausschüttungen stabil zu halten. Die kommunalen
Anteilseigner der Thüga Holding erhalten aus dem Bilanzgewinn des
Geschäftsjahres 2020 der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA in Höhe von 270,9
Millionen Euro (Vorjahr: 277,5 Millionen Euro) eine Dividende von 26,20 Euro je
Stückaktie (Vorjahr: 26,80 Euro). Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte der Thüga
Holding-Konzern insgesamt 852 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 756)
sowie 39 Auszubildende (Vorjahr: 45). Der Anstieg hat zum einen im Segment
Digitale Dienstleistungen aufgrund der Verschmelzung der Conergos auf die Thüga
SmartService stattgefunden. Zum anderen ist der Zuwachs auf befristete
Arbeitsverhältnisse für Innovationsprojekte im Segment Holding/Beratung
zurückzuführen.
Die finanzwirksamen Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2020 bei 43,7 Millionen
Euro und damit über dem Vorjahreswert (34,7 Millionen Euro). Der Schwerpunkt der
Investitionstätigkeit im vergangenen Jahr lag im Netzbereich sowie auf
verschiedenen Plattform- und Innovationsthemen. "Wesentliches strategisches Ziel
des Thüga Holding-Konzerns ist, in das Beteiligungsportfolio zu investieren, um
es weiter auszubauen", sagt Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der
Thüga. "Daher führt Thüga als potenzieller Partner von Kommunen und
Start-up-Unternehmen auch 2021 kontinuierlich Gespräche über
Beteiligungsengagements. Darüber hinaus prüfen wir
Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Beteiligungen, insbesondere im Bereich von
Kooperationen. Denn mit der Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen können
Servicekosten signifikant reduziert und Innovationen zügiger zur Marktreife
entwickelt werden."
Digitale Energiezukunft
Das Zusammenführen von Kompetenzen und Know-how zahlreicher Partnerunternehmen
aus der Thüga-Gruppe hat auch die Entwicklung der Thüga-Abrechnungsplattform
(TAP) im Jahr 2020 entscheidend vorangebracht. Einen großen Schritt in die
gemeinsame digitale Energiezukunft ist Thüga Anfang 2021 mit dem Start des
europaweiten Vergabeverfahrens für TAP gegangen. Die TAP soll
Abrechnungsprozesse im Commodity-Bereich effizient und weitestgehend
automatisiert abwickeln. Das gemeinsame Vorgehen soll für das einzelne
Partnerunternehmen bessere Leistungen bei reduzierten Kosten erzielen - und
Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen der Thüga-Gruppe angepasst
sind. Der Go-Live ist für 2023 angedacht. "Für TAP haben sich über 50 Stadtwerke
und regionale Energieerzeuger zusammengetan", so Dr. Matthias Cord,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga. "Wir sind mit der stolzen
Zahl von neun Millionen Zählpunkten in die Ausschreibung gestartet. Im Projekt
bündeln wir das Know-how des Thüga-Netzwerks, das ein Projekt dieser
Größenordnung überhaupt erst ermöglicht. Hier zeigt sich die Stärke der
Thüga-Gruppe und das macht uns als Verbund in der deutschen Energiewirtschaft
einzigartig."
Automatisierung und Digitalisierung sind ebenfalls erfolgskritisch im Bereich
des Energiehandels. Mehr und mehr kommunale Energieversorger geben deshalb ihre
Beschaffungsprozesse in die Hand von Spezialisten wie der Syneco Trading GmbH
(Syneco). Die zunehmende kleinteilige, dezentrale Erzeugung ebenso wie der
wachsende Anteil Erneuerbarer Energien braucht Expertise in Optimierung und
automatisierter Vermarktung. Vor diesem Hintergrund führen eins energie in
sachsen GmbH & Co. KG (eins) und Syneco ihre Dienstleistungen für Handel,
Vertriebsbeschaffung, Erzeugungsvermarktung und Energielogistik künftig
zusammen. Syneco übernimmt die entsprechenden Aktivitäten der eins, die sich im
Gegenzug mit zehn Prozent an der Syneco beteiligt - bislang eine 100-prozentige
Tochtergesellschaft der Thüga Aktiengesellschaft.
Neues Geschäftsfeld Smart City
Die Stadtwerke sind ebenso starke Partner der Kommunen - auch beim Aufbau einer
intelligenten Stadt. Thüga unterstützt sie dabei: Ihr Smart-City-Baukasten
bietet Lösungen für verschiedenste Smart-City-Anwendungen. Mit zwei sogenannten
Reallaboren testet Thüga derzeit, wie sich diese umsetzen und kombinieren
lassen. Sie starteten im Sommer 2020: Die "Klimastraße" mit der
Energieversorgung Mittelrhein AG in Koblenz und die "Smart Region Südbaden" mit
der badenova AG & Co. KG in Freiburg. Sie errichten in ihrem Versorgungsgebiet
konkrete Smart-City-Testfelder. Ziel ist die Demonstration von mehreren
anwendungsübergreifenden Projekten aus den Smart-City-Bereichen Versorgen,
Kommunikation, Mobilität und Wohnen. Sie können den Thüga-Partnerunternehmen als
Blaupause für ihre eigene Smart City dienen.
Die Thüga-Gruppe für den Klimaschutz
Thüga ist überzeugt, dass die Energiewende nur durch Nutzung von klimaneutralem
Gas in allen Sektoren - Wärme, Industrie und Mobilität - gelingt. "Als
Thüga-Gruppe wollen wir nicht einzelne Energieträger und Technologien
gegeneinander ausspielen, sondern alle verfügbaren Optionen bestmöglich für den
Klimaschutz nutzen und das Potenzial in der Gasinfrastruktur heben", erklärt
Michael Riechel. Thüga befürwortet einen stabilen wettbewerblichen Markthochlauf
von Wasserstoff und Biomethan. Weiterhin setzt sich Thüga dafür ein, die
Potenziale von blauem und grünem Wasserstoff voll auszuschöpfen. Durch eine
Beimischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz in Höhe von 20 Prozent kann er sein
Dekarbonisierungspotenzial im Wärmebereich sofort entfalten - und das bei nur
sehr geringen Umbaukosten. Bis 2050 ist eine komplette Dekarbonisierung der
Gasversorgung durch Wasserstoff und andere klimaneutrale Gase möglich. Thüga
schlägt ein eigenes Netzstrukturszenario vor, in dem die bestehenden Gasnetze
bestmöglich für den Transport und die Verteilung von Wasserstoff genutzt werden.
Um eine gesamtheitliche Verwertung von Wasserstoff innerhalb einer bestehenden
regionalen Infrastruktur zu erforschen, startete 2020 das Projekt Reallabor
Westküste 100. Thüga und die Stadtwerke Heide GmbH sind Mitglieder dieses
Konsortiums von zehn Partnerorganisationen. Das Bundeswirtschaftsministerium
fördert das Reallabor mit einem Investitionsvolumen von 89 Millionen Euro. Aus
Offshore-Windenergie wird via Elektrolyse grüner Wasserstoff produziert.
Verwertet wird er in den drei Bereichen Mobilität, Industrie und Wärme.
Schrittweise sollen so eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen
Maßstab aufgebaut und unterschiedliche Stoffkreisläufe verzahnt werden.
Nachhaltig in die Zukunft
Viele Themen, die Thüga 2020 vorangebracht hat, zahlen auf die Nachhaltigkeit
ein. Um diese dauerhaft im Thüga Holding-Konzern zu verankern, startete 2020 das
Großprojekt nachhaltigkeit@thuega. Ziel dieses integrierten
Nachhaltigkeitsmanagements ist, alle ökonomischen, ökologischen und
gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsthemen zu strukturieren, weiterzuentwickeln
und transparent zu machen. Aufsetzend auf das Nachhaltigkeitsprojekt wird
entschieden, ob der Thüga Holding-Konzern sich einem allgemeinen ESG-Rating
(Environmental, Social and Corporate Governance) unterziehen oder sich bestimmte
KPI (Key Performance Indicator) ins Stammbuch schreiben wird, an denen er sich
messen lassen wird.
Thüga gestaltet 2021 mit
"2020 war für uns alle ein außergewöhnliches Jahr, das in hohem Maß von Tempo,
Flexibilität und Dynamik geprägt war. Corona hat uns herausgefordert und das
große Potenzial der Energiewirtschaft in vielerlei Hinsicht veranschaulicht. Das
macht mich zuversichtlich für das, was uns 2021 intensiv beschäftigt - die
Auswirkungen der Pandemie, die Weichenstellung mit der Bundestagswahl, die
Herausforderungen durch den Klimawandel und die Energiewende. Zukunftsweisende
Themen, die wir mitgestalten können und müssen", so Michael Riechel.
Ausführliche Informationen zum Geschäftsjahr 2020 und zu aktuellen Entwicklungen
in der Thüga-Gruppe lesen Sie im Jahres- und im Finanzbericht der Thüga, die
unter http://www.thuega.de/downloads zur Verfügung stehen.
Pressekontakt:
Dr. Detlef Hug
mailto:detlef.hug@thuega.de
Tel. +49 (0) 89-38197-1222
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/18807/4935588
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ISIN: DE0007481004
ISIN DE0007481004
AXC0104 2021-06-08/10:33
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