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J.P. Morgan Asset Management: Die Inflation wird sich nicht auf leisen
Sohlen verabschieden (FOTO)
Frankfurt / Wien / Zürich (ots) - Im ersten Halbjahr 2023 haben die
Kapitalmärkte positiv überrascht: Die "Underperformer" des letzten Jahres - vor
allem Wachstumswerte, europäische sowie US-Aktien - sind zurückgekommen, dagegen
sind die "Outperformer" des letzten Jahres, wie Rohstoffe und Energiewerte,
zurückgefallen. Die Märkte scheinen nach Ansicht von Tilmann Galler ,
Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, Inflationsschock und
Bankenturbulenzen hinter sich gelassen zu haben. Die Frage ist jedoch, wie
nachhaltig diese Erholung ist. Denn auch wenn es ruhiger geworden ist, lauerten
noch einige Gefahren für die Märkte, so der Experte bei der Vorstellung des
Guide to the Markets (https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-management/adv/insight
s/market-insights/guide-to-the-markets/) für das dritte Quartal 2023.
Anlegerinnen und Anleger sollten sich deshalb im zweiten Halbjahr auf eine
höhere Volatilität gefasst machen und noch umfassender über Diversifizierung
nachdenken.
Robuster Arbeitsmarkt verhindert aktuell eine Rezession
Entscheidend für die nächsten Monate ist nach Einschätzung von Ökonom Galler,
wie die Rezessionsszenarien für die USA und die Eurozone ausfallen werden. In
den USA habe ein starker Arbeitsmarkt mit einer expansiven Beschäftigung eine
Rezession bis dato verhindern können. "Die Lohndynamik ist weiterhin sehr
positiv. So sind die Realeinkommen wieder im Plus, was die Konsumnachfrage
stützt", erklärt Tilmann Galler. In Europa nehmen die Lohnsteigerungen ebenfalls
Fahrt auf. In Deutschland seien nach Meinung des Marktexperten für dieses Jahr
Lohnsteigerungen von über sechs Prozent zu erwarten. Zudem wirkten auch
strukturelle Faktoren auf den Arbeitsmarkt: "In den USA kommen nun die
Babyboomer ins Rentenalter. Viele sind nach den Lockdowns schon nicht mehr an
den Arbeitsmarkt zurückgekehrt, sondern in Frührente gegangen. Bei der
arbeitenden Bevölkerung in den USA fehlt daher ein Anteil von rund 2 Prozent",
erklärt Galler. Verstärkt wird der Arbeitskräftemangel durch die Unternehmen,
die trotz nachlassendem Gewinnwachstum noch vorsichtig sind, bereits jetzt auf
die Kostenbremse zu treten und Arbeitskräfte freizusetzen. In
Dienstleistungsbranchen wie Gesundheit, Erziehung und Transport, aber auch im
staatlichen Bereich, nimmt die Beschäftigung immer noch kräftig zu.
Abschmelzende Überschussersparnisse vermindern die Konsumneigung
Der Konsum wird allerdings auch in nicht unerheblichem Maße durch die
Ersparnisse der Privathaushalte angetrieben - insbesondere jene
Überschussersparnisse aus den Zeiten der Pandemie-Lockdowns und massive
staatliche Transferleistungen. Diese schmelzen nun allmählich ab. In den USA
könnten diese nach Ansicht von Tilmann Galler bereits in der zweiten
Jahreshälfte zur Neige gehen. Auch in Europa rechnet der Stratege mit einer
ähnlichen Entwicklung; noch gebe es rund sechs Prozent Überschussersparnisse in
der Eurozone.
Zudem könnte es sich in der Eurozone negativ auf das Verbraucherverhalten
auswirken, wenn die fallenden Energiepreise nur in geringem Maße an Verbraucher
weitergegeben werden. In Spanien, wo die Inflation im Juni bei nur 1,9 Prozent
lag, wurden die fallenden Energiepreise demnach schneller an die Bevölkerung
weitergegeben. "Passiert dies nicht, könnte der Konsum an Kraft verlieren",
folgert Galler.
Noch bleibt die Preisentwicklung aufgrund der starken Nachfrage in einigen
Bereichen hoch. "Die Kerninflation ist immer noch deutlich über dem
Inflationsziel und bereitet den Zentralbanken weiterhin Sorgen. Das
Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbanken ist wahrscheinlich ohne eine weitere
Abschwächung der Wirtschaft nur schwer zu erreichen. Denn nur dann dürfte der
Lohndruck nachlassen", sagt Tilmann Galler.
Die Unternehmensinvestitionen hält Galler deshalb für einen Vorboten der
weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Dort machten sich negative Folgen
aufgrund höherer Kreditkosten bemerkbar. "Kreditstandards werden immer strenger,
die Absatzaussichten werden schwächer. Die Absichten, Investitionen zu tätigen,
lassen daher nach", konstatiert Galler. Vor allem der Bau- und der
Immobiliensektor dürften unter diesen Voraussetzungen weiter Schwäche zeigen.
Kein präventives Senken der Zinsen durch Zentralbanken
Für Tilmann Galler besteht das Risiko darin, dass Notenbanken angesichts noch
sehr hoher Kerninflationsraten die Nerven verlieren könnten und mit den Zinsen
zu weit nach oben gehen. Ein allzu frühes Senken von Zinsen ist laut dem
Ökonomen nicht zu erwarten. "Die Zentralbanken werden die Zinsen nicht präventiv
senken", betont Galler. Die Fed wird seiner Meinung nach bei der Zinspolitik nur
etwas "nachschärfen". Die Zinserhöhungen dürften damit in den USA allmählich am
Ende angekommen sein, allerdings hält er erste Zinssenkungen vor 2024 nicht für
realistisch. EZB und Bank of England dürften hingegen noch mehr Wegstrecke bei
den Zinserhöhungen vor sich haben, bei der EZB erwartet Galler noch weitere
Erhöhungen bis zur Vier-Prozent-Marke.
Umfassender diversifizieren
Eine Rezession erscheint für Galler unausweichlich, um die Inflation nachhaltig
loszuwerden. Darauf sind aus seiner Sicht nicht alle Asset-Klassen gleichermaßen
vorbereitet. Insbesondere US-Hochzinsanleihen könnten stärker in Mitleidenschaft
gezogen werden. Bonitätsstarke Staatsanleihen eigneten sich hingegen gut als
Puffer bei konjunkturellen Rückschlägen. Anleihen mit langen Durationen könnten
ebenfalls mehr Stabilität bei Rückschlägen liefern. Auch alternative
Anlageklassen könnten dazu beitragen, einen Anstieg der Volatilität abzumildern.
Hier sieht Galler vor allem Makro-Strategien im Fokus.
Während der Kapitalmarktexperte Aktien aktuell als nicht besonders hoch bewertet
ansieht, könnten die Gewinnerwartungen für die nächsten 12 Monate zu
optimistisch sein. "Zwar sind in den letzten Monaten die
Gewinnwachstumserwartungen für 2023 bereits um rund 10 Prozent gesunken. Zeigt
sich die Wirtschaft jedoch weniger resilient und die Rezession kommt schneller
als erwartet, dann sind die Gewinnerwartungen für dieses Jahr wahrscheinlich zu
hoch", sagt Galler. Mit Blick auf die Aktienmärkte dürften vor allem
Qualitätsaktien im Vorteil sein. Die Dividendenausschüttungen sollten stabil
bleiben, da die Ausschüttungsquoten über alle Regionen hinweg weiterhin auf
einem relativ tiefen Niveau liegen.
Der US-Aktienmarkt sollte für unruhigere Zeiten gut gewappnet sein. Die Breite
des Marktes und die Stärke der US-Konsumenten könnten den S&P500 im Vergleich zu
Europa etwas robuster dastehen lassen. Auch steigen die Gewinnerwartungen für
die USA wieder. "Big Tech" erlebt zwar seit über einem Jahr eine Verlangsamung
beim Wachstum, dürfte aber im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt aufnehmen.
Günstig bewertete Unternehmen sind in den USA vor allem noch im
Gesundheitswesen, aber auch bei Versicherungen oder auch bei einigen
Finanzdienstleistern wie Kreditkartenunternehmen zu finden. Die weiter fallende
Inflationsrate - im Juni lag sie bei nur noch 3,0 Prozent, nach 4,0 Prozent im
Mai - dürfte ebenfalls beruhigend auf die Märkte wirken.
Insgesamt blickt Tilmann Galler verhalten optimistisch auf das zweite Halbjahr
2023: "Die Inflation dürfte zurückgehen, wenngleich wir voraussichtlich auf eine
moderate Rezession zusteuern. Angesichts eines Zinsumfelds, das vorerst
restriktiv bleibt, dürften die Renditen von Staatsanleihen auf dem jetzigen
Niveau verharren. Allerdings könnten die Gewinnmargen unter Druck kommen, was
für mehr Volatilität am Aktienmarkt sorgen wird. Die Aktienmärkte könnten
sicherlich mit einer milden Rezession leben, wenn aber in einer tieferen
Rezession die Gewinne um mehr als zehn Prozent revidiert werden müssten, könnte
es unruhiger werden", so Tilmann Gallers Fazit.
Die Aufzeichnung der Webkonferenz ist hier
(https://event.webcasts.com/viewer/event.jsp?ei=1584541&tp_key=ba709 b9ff3) zu
finden
Der vollständige, aktuelle Guide to the Markets ist sowohl in der Market
Insights App
(https://apps.apple.com/us/app/insights-by-j-p-morgan-asset/id602722 972) als
auch auf der Website www.jpmorganassetmanagement.de
(https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-management/adv/) verfügbar. Neben der
vierteljährlichen deutschen Version gibt es inzwischen ein monatliches und seit
diesem Quartal sogar tägliches Update in englischer Sprache. Ab dem 4. Quartal
2023 wird dieses auch auf Deutsch zur Verfügung sehen.
Der Guide to the Markets ist das Herzstück des Market Insights Programms von
J.P. Morgan Asset Management, für das mehr als 30 Kapitalmarktexperten rund um
den Globus aktiv sind. Es wird inzwischen seit mehr als 15 Jahren in über 30
Ländern und mehr als 10 Sprachen publiziert. Ziel des Market Insights Programms
ist, die globalen Kapitalmärkte zu beleuchten und regelmäßig verlässliche
Erkenntnisse rund um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zu vermitteln. Damit
möchten wir eine wertvolle Unterstützung bei der Informationsbeschaffung leisten
und es Anlegern ermöglichen, fundierte Investmententscheidungen zu treffen.
Der Guide to the Markets ist eine umfangreiche und aktuelle Sammlung von
Marktdaten und zeigt ein vielfältiges Spektrum rund um Anlageregionen,
Investmentthemen und die Entwicklung verschiedener Anlageklassen auf. Dabei ist
Neutralität und Aktualität besonders wichtig. Um einen objektiven Blick auf die
Ereignisse an den weltweiten Finanzmärkten zu ermöglichen, ist der "Guide" frei
von jeglicher "Hausmeinung" von J.P. Morgan Asset Management.
Über J.P. Morgan Asset Management
Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co verfolgt
J.P. Morgan Asset Management das Ziel, Kundinnen und Kunden beim Aufbau
stärkerer Portfolios zu unterstützen. Seit mehr als 150 Jahren bietet die
Gesellschaft hierzu Investmentlösungen für Institutionen, Finanzberater und
Privatanleger weltweit und verwaltet per 31.03.2023 ein Vermögen von rund 2,6
Billionen US-Dollar. In Deutschland ist J.P. Morgan Asset Management seit über
30 Jahren und in Österreich seit 25 Jahren präsent und mit einem verwalteten
Vermögen von rund 35 Milliarden US-Dollar, verbunden mit einer starken Präsenz
vor Ort, eine der größten ausländischen Fondsgesellschaften im Markt.
Das mit umfangreichen Ressourcen ausgestattete globale Netzwerk von
Anlageexpertinnen und -Experten für alle Assetklassen nutzt einen bewährten
Ansatz, der auf fundiertem Research basiert. Zahlreiche "Insights" zu
makroökonomischen Trends und Marktthemen sowie der Asset Allokation machen die
Implikationen der aktuellen Entwicklungen für die Portfolios deutlich und
verbessern damit die Entscheidungsqualität bei der Geldanlage. Ziel ist, das
volle Potenzial der Diversifizierung auszuschöpfen und das Investmentportfolio
so zu strukturieren, dass Anlegerinnen und Anleger über alle Marktzyklen hinweg
ihre Anlageziele erreichen.
Wichtige Hinweise: Das "Market Insights" Programm bietet umfassende
Informationen und Kommentare zu den globalen Märkten auf produktneutraler Basis.
Das Programm analysiert die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftsdaten und
veränderten Marktbedingungen, um Kunden einen besseren Einblick in die Märkte zu
vermitteln und fundierte Anlageentscheidungen zu fördern. Für die Zwecke von
MiFID II sind das J.P. Morgan Asset Management "Market Insights" und "Portfolio
Insights" Programm eine Marketingkommunikation und fallen nicht unter MiFID II /
MiFIR Anforderungen, die in Zusammenhang mit Research stehen. Darüber hinaus
wurden das J.P. Morgan Asset Management "Market Insights" und "Portfolio
Insights" Programm als nicht unabhängiges Research nicht in Übereinstimmung mit
den gesetzlichen Anforderungen erstellt, die zur Förderung der Unabhängigkeit
von Research dienen. Sie unterliegen auch keinem Handelsverbot vor der
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Vermögensverwaltungsgeschäft von JPMorgan Chase & Co. Und seiner verbundenen
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OTS: J.P. Morgan Asset Management
AXC0079 2023-07-14/10:14
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