Zweck verfehlt: Knapp zwei Drittel der Immobilienprofis sind für die

Abschaffung der Mietpreisbremse

Nürnberg (ots) - Der Marktmonitor Immobilien (MMI) 2018, eine

Studie von immowelt.de, wurde in diesem Jahr erstmals in

Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram Steininger vom KTH Royal

Institute of Technology in Stockholm durchgeführt. Das sind die

Ergebnisse zum Thema Mietpreisbremse:

- 63 Prozent der befragten Immobilienprofis sind der Meinung, dass

die Mietpreisbremse abgeschafft werden soll, 35 Prozent

empfehlen Anpassungen

- Besonders Mieter mit hohem Einkommen haben aus Sicht der Makler

von der Mietpreisbremse profitiert

- Skepsis gegenüber der Verschärfung: Die Befragten befürchten,

dass sich weder die Transparenz verbessert noch der Mietanstieg

gebremst wird

Seit 3,5 Jahren gibt es sie, gebracht hat sie wenig - das ist

zumindest die Ansicht der Immobilienprofis zur Mietpreisbremse. 63

Prozent gehen sogar soweit, dass sie das Gesetz wieder komplett

abschaffen würden. Das ist ein Ergebnis aus dem Marktmonitor

Immobilien (MMI) 2018, einer Studie von immowelt.de, die in diesem

Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram Steininger vom

KTH Royal Institute of Technology in Stockholm durchgeführt wurde.

Für rund ein Drittel der befragten Makler sollte die Mietpreisbremse

zumindest angepasst werden. Die meisten von ihnen (22 Prozent)

wünschen sich einfachere und klarere Regeln. 8 Prozent sind der

Meinung, das Gesetz sollte gelockert werden, um die Interessen der

Vermieter stärker zu berücksichtigen. 5 Prozent sprechen sich in die

entgegengesetzte Richtung aus und wünschen sich eine Verschärfung.

Lediglich 2 Prozent finden die Mietpreisebremse gut so wie sie ist.

Gutverdiener profitieren am meisten

Ein Grund für die Ablehnung ist, dass aus Sicht der

Immobilienprofis die Falschen von der Mietpreisbremse profitieren.

Für 42 Prozent sind Mieter mit hohem Einkommen die Gewinner des

Gesetzes. Abgesehen davon, dass Vermieter bei der Mietersuche eher

Besser- als Geringverdiener wählen, sind diese weniger auf niedrige

Mieten angewiesen und profitieren daher von den eigentlich für

Geringverdiener gedeckelten Mieten. Daher sind Mieter mit niedrigem

Einkommen für 36 Prozent der Befragten die Verlierer der

Mietpreisbremse. Ein weiterer Punkt ist, dass Neubauten und

modernisierte Wohnungen von der Mietpreisbremse ausgenommen sind.

Deren höhere Kosten können sich oftmals nur gutverdienende Mieter

leisten.

Große Skepsis gegenüber der Verschärfung

Um die Wirksamkeit der Mietpreisbremse zu erhöhen, hat die

Bundesregierung eine Verschärfung beschlossen. Die neuen Regelungen

gelten seit Anfang dieses Jahres. Demnach sollen Vermieter neuen

Mietern automatisch über die Höhe der Vormiete Auskunft geben, sofern

diese bereits über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Außerdem

soll das Herausmodernisieren mit einem Bußgeld geahndet werden und es

dürfen nur noch 8 statt 11 Prozent der Modernisierungskosten auf den

Mieter umgelegt werden. Die befragten Makler stehen der Verschärfung

allerdings mit Skepsis gegenüber. 3 von 4 Immobilienprofis (76

Prozent) bezweifeln, dass sich die Markttransparenz für Mieter durch

die Verschärfung verbessern wird. Sie befürchten vielmehr, dass

Vermieter zu stark reglementiert werden (83 Prozent). 77 Prozent

glauben zudem, dass die Qualität der Mietwohnungen infolge der

Verschärfung sinken wird, da sich für Eigentümer Investitionen in

Renovierungsarbeiten weniger rentieren. Generell zweifeln sie stark

daran, dass sich - wie von der Regierung erhofft - die Wirksamkeit

der Mietpreisbremse erhöht. Nur 16 Prozent glauben, dass der

Mietanstieg durch die Anpassungen merklich gebremst wird.

Wie gering bisher die Wirkung auf die Preisentwicklung war,

verdeutlicht eine Immowelt-Analyse. Trotz Mietpreisbremse schnellen

die Preise in den meisten Millionenstädten weiter in die Höhe. Seit

2015 kletterten zum Beispiel die Mieten in Berlin von 8,50 Euro pro

Quadratmeter (Median) auf 11,40 Euro. Die Steigerungsrate von 34

Prozent liegt damit deutlich über den 25 Prozent, mit denen die

Preise in den 3 Jahren vor der Einführung der Mietpreisbremse

zugenommen haben.

Die komplette Analyse finden Sie hier: http://ots.de/i5FRLm

Ausführliche Ergebnisgrafiken zum Marktmonitor Immobilien stehen

hier zum Download bereit: http://ots.de/F8d5sZ

Über den Marktmonitor Immobilien 2018:

Der Marktmonitor Immobilen 2018 ist eine repräsentative Studie von

immowelt.de in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram Steininger vom

KTH Royal Institute of Technology in Stockholm. Die Daten für die

Studie wurden innerhalb des Immobilien-Professional-Panels (IPP) der

Immowelt erhoben, an dem ausschließlich Fachleute aus der

Immobilienwirtschaft teilnehmen. Befragt wurden 315 zufällig

ausgewählte Makler, Bauträger und weitere Immobilienspezialisten in

Deutschland (Befragungszeitraum: 28. September bis 10. Oktober 2018).

Weitere Informationen zum Marktmonitor Immobilien finden Sie auf

https://www.immowelt-research.de.

Diese und andere Pressemitteilungen von immowelt.de finden Sie in

unserem Pressebereich unter https://presse.immowelt.de.

Über immowelt.de:

Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden

Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien.

Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine

Reichweite von monatlich 48 Millionen Visits*. Immowelt.de ist ein

Portal der Immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de

weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke

CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. An der Immowelt

Group ist die Axel Springer SE mehrheitlich beteiligt.

* Google Analytics; Stand: Januar 2018

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