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Auswertungen der Grundstücksmarktberichte der Gutachterausschüsse:
Corona-Pandemie und Mietendeckel zeigen Wirkung auf den
Kaufpreisfaktor in den Metropolen
Hamburg (ots) -
- In Berlin fällt der Kaufpreisfaktor (https://www.immoverkauf24.de/immobilienve
rkauf/immobilienverkauf-a-z/kaufpreisfaktor/) von Mehrfamilienhäusern erstmals
seit Jahren: Während er 2019 bei 30,6 lag, ist er 2020 auf 29,1 gesunken.
- In Folge des Mietendeckels ist der durchschnittlich erzielte Quadratmeterpreis
(https://www.immoverkauf24.de/immobilienverkauf/immobilienverkauf-a- z/quadratm
eterpreise/) von Mehrfamilienhäusern um acht Prozent gesunken.
- Der Kaufpreisfaktor in München liegt mit 43 auf sehr hohem Niveau, stagniert
jedoch seit dem Vorjahr erstmals. Der Quadratmeterpreis der Renditeobjekte
stieg um 15 Prozent.
- Die Kaufpreisfaktoren in Hamburg, Frankfurt und Köln führen den Trend fort und
haben sich weiter erhöht. Die Quadratmeterpreise stiegen in Hamburg und Köln
2020 nur moderat, in Frankfurt um deutliche 14 Prozent.
- Die Zahl der Transaktionen von Mehrfamilienhäusern sank in vier der Metropolen
deutlich, am stärksten in Hamburg. In München verharrt sie auf fast gleichem
Niveau.
- Die Geldumsätze gehen in allen fünf Städten deutlich zurück, am stärksten in
Hamburg und Köln.
In den vergangenen Jahren sind die Kaufpreise von Mehrfamilienhäusern in den
fünf größten deutschen Metropolen deutlicher als die Mieten gestiegen. Folglich
erhöhte sich auch der Kaufpreisfaktor der Renditeobjekte jährlich. Für
Investoren keine günstige Entwicklung: Denn der Faktor, auch Vervielfältiger
oder Ertragsfaktor genannt, gibt das Verhältnis von Kaufpreis und den zu
erwartenden Einnahmen in Form der Jahresnettokaltmiete wieder. Steigt der
Kaufpreisfaktor, bedeutet dies einen verlängerten Amortisierungszeitraum der
Renditeobjekte. Das tat der Beliebtheit von Zinshäusern keinen Abbruch. Im
Gegenteil: 2019 stieg die Zahl der Transaktionen von Mehrfamilienhäusern in den
Metropolen deutlich. Im Jahr 2020 ist einiges anders, Corona-Pandemie und
Berliner Mietendeckel brechen den starken Aufwärtstrend des Vorjahres. Die
Entwicklungen je Stadt im Überblick:
Berlin: Mietendeckel lässt Kaufpreisfaktor sinken
Berlin ist die einzige Metropole, in der der Kaufpreisfaktor seit dem Vorjahr
fiel: 29,1 betrug der Wert 2020, im Vorjahr hatte er bei 31,6 gelegen. Die
Kaufpreise von Mehrfamilienhäusern stiegen in der Hauptstadt erstmals seit
Jahren nicht mehr stärker als die Mietpreise. Damit lag der Berliner
Kaufpreisfaktor erstmals niedriger als in Hamburg. In den Vorjahren war der
Faktor in Berlin stets der zweithöchste hinter dem Münchner gewesen.
Verantwortlich für diese Entwicklung dürfte der Berliner Mietendeckel sein. Denn
das Gesetz ließ die Mietpreise von Bestandswohnungen zwar wie geplant sinken,
wie eine Preisanalyse von ImmoScout24 (https://www.immobilienscout24.de/wissen/v
ermieten/news-auswirkungen-des-mietendeckels-auf-preise-und-angebote .html)
zeigte. Auf die Kaufpreise wirkte die Bremse jedoch ebenfalls, weil das
Landesgesetz auf die erzielbare Rendite drückte: So fiel der durchschnittliche
Quadratmeterpreis von Mehrfamilienhäusern um acht Prozent auf 2.095 Euro (2019:
2.275 Euro). "Der Mietendeckel hat 2020 für Unsicherheit auf dem Berliner
Immobilienmarkt gesorgt und Investoren hielten sich zurück", sagt Dr. Niels
Jacobsen, Geschäftsführer von immoverkauf24. "Beleg dafür ist neben den
sinkenden Preisen von Mehrfamilienhäusern auch der Rückgang der Transaktionen um
acht Prozent." Der Gesamtumsatz fiel um 12 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro
(2019: 2,5 Milliarden Euro).
München: Der Kaufpreisfaktor stagniert auf Vorjahresniveau
Der Münchner Kaufpreisfaktor liegt weit oberhalb der Werte anderer deutscher
Großstädte: Mit 43 Jahren müssen Käufer im Schnitt rechnen, bis sich der Kauf
eines Mehrfamilienhauses refinanziert. Allerdings: Der Wert verblieb 2020 das
erste Mal seit Jahren auf dem Vorjahresniveau und stieg nicht weiter an. Und
das, obwohl der durchschnittliche Quadratmeterpreis dieser Renditeobjekte um
rund 15 Prozent auf 7.300 Euro wuchs. Jedoch zogen die Münchner Mieten ebenfalls
deutlich an.
Die Zahl der verkauften Mehrfamilienhäuser stieg im Vergleich zum Vorjahr nur
leicht von 158 auf 163 Objekte an. Der Umsatz bei Transaktionen mit
Geschosswohnungsbau lag 2020 mit 1,76 Milliarden Euro rund 12 Prozent unter dem
vom Vorjahr (im Münchner Marktbericht des Gutachterausschusses sind die Umsätze
nicht differenziert für Mietwohnhäuser ausgewiesen).
Hamburg: Der Kaufpreisfaktor steigt, die Zahl der Transaktionen sinkt deutlich
Im Corona-Jahr 2020 mussten Investoren für Hamburger Mehrfamilienhäuser im
Schnitt das 29,6-fache der Jahresmiete zahlen. Im Vorjahr hatte der Wert bei
27,8 gelegen. Um fast zwei Jahre verlängerte sich somit der Zeitraum, bis sich
Hamburger Zinshäuser im Schnitt amortisieren.
Die Dynamik auf dem Hamburger Markt für Zinshäuser nahm 2020 im Gegensatz zu
anderen Teilmärkten deutlich ab: Mit 382 verkauften Objekten ging die Zahl der
Transaktionen um rund 25 Prozent zurück. Der Umsatz fiel um 25 Prozent auf 1,45
Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis von Mehrfamilienhäusern stieg um
moderate drei Prozent auf 3.840 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2019 hatte der
Quadratmeterpreis noch um deutliche 24 Prozent angezogen. "Die Corona-Krise
dürfte Ursache für den Rückgang von Transaktionen und Umsätzen sein", erläutert
Dr. Niels Jacobsen. "Denn einerseits sind Immobilien durch die Pandemie für
Selbstnutzer und Anleger noch attraktiver geworden, weil sie Sicherheit
verheißen. Andererseits herrschte gerade im ersten Halbjahr 2020 noch große
Unsicherheit, welchen Effekt die Pandemie auf dem Immobilienmarkt haben würde.
Eigentümer brachten ihre Objekte häufig nicht auf den Markt und Anleger warteten
zunächst ab."
Frankfurt am Main: Kaufpreisfaktor und Quadratmeterpreise steigen weiter
Der Frankfurter Teilmarkt für Mehrfamilienhäuser zeigte sich relativ robust
gegenüber Pandemie-Einflüssen: 2020 stieg der Kaufpreisfaktor um einen Punkt auf
29. Der Quadratmeterpreis erhöhte sich 2020 um beachtliche 14 Prozent auf
durchschnittlich 4.579 Euro. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, fiel die
Preissteigerung pro Quadratmeter am Main mit 62 Prozent im Vergleich der
Metropolen am deutlichsten aus.
Aber auch in Frankfurt wurden 2020 deutlich weniger Mehrfamilienhäuser verkauft
als im Vorjahr: Die Transaktionen sanken um 14 Prozent auf 236 Objekte (2019:
274). Der Umsatz sank infolgedessen um 19 Prozent auf 645,6 Millionen Euro
(2019: 796,5 Millionen.).
Köln: Günstiger Kaufpreisfaktor, moderates Preiswachstum
Der Kölner Kaufpreisfaktor für Mehrfamilienhäuser stieg 2020 um einen Punkt auf
25. Der Kauf eines solchen Renditeobjekts refinanziert sich im Vergleich der
Metropolen hier am schnellsten. Das liegt auch an den seit 2017 nur mäßigen
Kaufpreissteigerungen und dem relativ niedrigen Kaufpreisniveau: Der
Quadratmeterpreis von Mehrfamilienhäusern erhöhte sich in den letzten drei
Jahren lediglich um acht Prozent auf 2.942 Euro in 2020.
In Köln wurden mit 571 Objekten zwar mehr Mehrfamilienhäuser verkauft als in den
anderen Metropolen. Jedoch sank auch hier Zahl der Transaktionen um rund 15
Prozent. Der Geldumsatz mit Mehrfamilienhäusern war in Köln mit einem Minus von
21 Prozent stark rückläufig und betrug 2020 rund 896,8 Millionen Euro (2019:
1,14 Milliarden Euro. Euro)
Die Auswertungen basieren auf den Grundstücksmarktberichten der
Gutachterausschüsse der Jahre 2015 bis 2020/2021. Betrachtet wurden
Mehrfamilienhäuser mit Null bis max. 30 Prozent Gewerbeanteil, abhängig von der
Clusterung im jeweiligen Grundstücksmarktbericht. Im Hamburger
Grundstücksmarktbericht ist der Gewerbeanteil von Mehrfamilienhäusern beim
Kaufpreisfaktor nicht ausgewiesen. Für die Kaufpreisfaktoren von München und
Köln sind in den Grundstücksmarktberichten gerundete Werte ausgewiesen.
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AXC0041 2021-09-02/07:01
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