Fairness zeigt Wirkung: Lieferketten gemeinsam fairer gestalten /

Konsument*innen kauften 2022 für 102,9 Mio. Euro GEPA-Produkte /

erfolgreicher Abschluss ÖKOPROFIT / erste Monate 2023 Aufwärtstendenz

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Wuppertal (ots) - "Fair handeln, nachhaltig wirken - für Produzent*innen,

Konsument*innen und Klima", dies bleibt auch in herausfordernden Zeiten das Ziel

des Fair Handelsunternehmens GEPA. Ukrainekrieg, Klimakrise, Inflation - von all

diesen Auswirkungen sind die GEPA-Partner in Lateinamerika, Afrika und Asien

besonders betroffen. Daher hat die GEPA anlässlich ihrer Jahres-Pressekonferenz

Handel, Verbraucher*innen und alle Engagierten dazu aufgerufen, die globalen

Lieferketten gemeinsam fairer zu gestalten. Darüber hinaus berichtete das Fair

Handelsunternehmen im 48. Jahr seines Bestehens im Livestream über die

wirtschaftliche Entwicklung.

Herausforderung Inflation - vorsichtige Aufwärtstendenz

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 zeichnet sich eine erste Erholung der

Umsätze des Fair Handels-Unternehmens ab.

Durch die generelle inflationsbedingte Kaufzurückhaltung hatte die GEPA im

letzten Jahr 2022 noch einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr um rund 8

Prozent auf einen Großhandelsumsatz von 78,2 Millionen Euro zu verbuchen.

"Trotz der Widrigkeiten werden wir u.a. durch sehr bewusstes Kostenmanagement im

letzten Jahr dennoch ein gutes Jahresergebnis für 2022 erzielen", erklärte der

Kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth . "Auch unter den schwierigen

Rahmenbedingungen haben wir die letzten drei Jahre gut gemeistert."

Konsument*innen kauften für rund 102,9 Millionen Euro (Umsatz zu

Endverbrauchspreisen) z.B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel

ein.

Faire Lieferketten

"Fair heißt für uns, gemeinsam mit allen fair zu handeln - sozial bis ins

Regal", erklärte GEPA-Geschäftsführer Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger .

"Für uns steht die ganze Lieferkette bis zu den Verbraucher*innen im Fokus. Auch

in Krisenzeiten unterstützen wir gemäß unseres Unternehmenszwecks unsere Partner

im Globalen Süden". Bei zentralen Rohwaren wie Kaffee oder Kakao hat das Fair

Handelsunternehmen beispielsweise 20 bis 25 Prozent über Weltmarktpreis an

Kaffee- oder Kakaogenossenschaften gezahlt. "Wir sind getragen von

Verbraucher*innen, die nach Wert kaufen und nicht nach Preis", erläuterte der

GEPA-Geschäftsführer. "Ohne dieses jahrzehntelange Engagement der Ehrenamtlichen

in den Weltläden gäbe es nicht das heutige Ansehen des Fairen Handels und der

GEPA in der Gesellschaft und auch nicht die Entwicklung fairer Produkte im

klassischen Lebensmittel- und Bio-Handel".

Fair fürs Klima in Süd und Nord - ÖKOPROFIT und DNK

Vermeiden, reduzieren und kompensieren - das sind zentrale Schwerpunkte der

GEPA, um der Klimakrise mit einem umfassenden Konzept zu begegnen. Ganz aktuell

hat das Fair Handelsunternehmen erfolgreich an "ÖKOPROFIT" teilgenommen, einem

Gemeinschaftsprojekt im Bergischen Städtedreieck. Dort geht es um Umwelt-,

Klima- und Ressourcenschutz in Unternehmen, z.B. die Reduktion des

Energieverbrauchs. "So schließt sich ein Kreis und das heißt fair fürs Klima in

Süd und Nord ", so die Leiterin der Grundsatzabteilung, Andrea Fütterer . "Seit

letztem Jahr sind wir klimaneutral im Inland, führen bei unseren Partnern im

Globalen Süden schon lange zahlreiche Klimaschutzprojekte durch und haben durch

die Teilnahme an ÖKOPROFIT auch hier vor Ort in Sachen Energie und Umwelt den

Nachweis für praktizierten Klimaschutz erbracht." Darüber hinaus ist die GEPA

gerade dabei, nach den Kriterien des DNK - Deutscher Nachhaltigkeitskodex -

ihren Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Im September soll er in der Plattform

für die Öffentlichkeit freigeschaltet werden.

Politisch setzt sich die GEPA darüber hinaus seit Jahren zusammen mit

zahlreichen Akteuren etwa im Forum Fairer Handel dafür ein, dass die Bedeutung

der Handelsgerechtigkeit als Grundlage für eine umfassende Klimagerechtigkeit

weltweit wahrgenommen wird.

Ein Baumpflanzprojekt, das Früchte trägt

Beim langjährigen Partner ATPI (Alter Trade Philippines Inc.) hatte die GEPA

schon seit 2013 in ein Aufforstungsprojekt für mehr Klimaschutz und Einkommen

investiert: Es trägt inzwischen buchstäblich Früchte und hat bereits 73.050

Obst- und andere -Bäume hervorgebracht. Dazu sagt Erlinda Marcon, Zuckerrohr-,

Bananen- und Gemüsebäuerin sowie Schatzmeisterin einer Partnerkooperative von

ATPI: "Die Bäume, die wir pflanzen, schützen auch unsere anderen Kulturen wie

etwa Zuckerrohr, schützen unser Haus, spenden Schatten und bieten Schutz bei

starkem Wind. Die geernteten Jackfrüchte etwa essen wir selbst, einige verkaufen

wir auf dem lokalen Markt. Wir verwenden die Einnahmen für die Schulkosten

unserer Kinder."

Wirkungen im Globalen Süden: 20,87 Millionen Euro

Insgesamt hat die GEPA im letzten Jahr für 20,87 Millionen Euro Ware bei ihren

Handelspartnern in Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa eingekauft.

Die Mehrausgaben der GEPA gegenüber konventionellem Weltmarktpreis etwa bedeuten

für viele Partner einen zentralen Beitrag zur Verbesserung ihrer

Lebensverhältnisse. Bei Kakao und Kaffee etwa, die 67 Prozent des

Einkaufsvolumens bei Handelspartnern ausmachen, sind Kaffee- und Kakaopartnern

Mehrzahlungen von 2,64 Millionen Euro zugutegekommen.

#Choco4Change - die Klimaschokoladen

Mit dem Beitrag der Verbraucher*innen von 20 Cent pro Tafel #Choco4Change

Vollmilch oder als Vegan-Variante konnte die GEPA Ende 2022 rund 50.000 Euro für

Klimaschutzprojekte an Partnerorganisationen im Globalen Süden zusätzlich zu den

Mehrausgaben gegenüber dem Weltmarktpreis überweisen.

Auch die Förderung des Bio-Anbaus auf dem afrikanischen Kontinent zählt

weiterhin zu den Schwerpunkten. So hat die GEPA zusammen mit der "Allianz für

Produktqualität in Afrika" ein Projekt ins Leben gerufen, um Handelspartner wie

die Sidama Coffee Farmers Cooperative Union in Äthiopien zur neuen

EU-Bio-Verordnung zu schulen. Infos unter

http://www.gepa.de/schulung-bio-verordnung

Kirchentag in Nürnberg vom 7. bis 11. Juni 2023

Die GEPA ist wieder Partnerin des Kirchentages unter dem Motto: "Jetzt ist die

Zeit". Weitere Infos unter http://www.gepa.de/kirchentag

Faire Woche vom 15. bis 29. September 2023

Die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland setzt sich unter dem

Motto "Fair. Und kein Grad mehr!" für Klimagerechtigkeit ein. Weitere Infos

unter http://www.fairewoche.de

Alle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 finden Sie

gebündelt unten.

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit bald 48 Jahren für Transparenz und

Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair

Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben

aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige

Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA

stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen

Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Für ihre Verdienste um den Fairen

Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a.

beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie

"Unternehmenspartnerschaften 2020" für die langjährige Zusammenarbeit mit dem

Teepartner Tea Promoters India und mit dem "CSR-Preis der Bundesregierung 2020"

in der Kategorie "Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement". Als eines von

wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der

WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA

allgemein unter http://www.gepa.de , alle Produkte unter http://www.gepa-shop.de

Mitgliedschaften:

- World Fair Trade Organization (WFTO)

- European Fair Trade Association (EFTA)

- Forum Fairer Handel (FFH)

Hintergrund:

Wirtschaftliche Entwicklung Geschäftsjahr 2022

Vertriebsbereiche

Der Vertrieb Weltläden/Aktionsgruppen steigerte seinen Umsatz um 5,9 Prozent auf

18,6 Millionen Euro.

Rückgänge von 13,5 Prozent auf 33,9 Millionen Euro verzeichnete der Vertrieb

Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel.

Der Vertrieb Außer-Haus-Service ( z. B. Firmenkantinen oder

Bildungsreinrichtungen) hat gegen Ende der Corona-Pandemie stark an Fahrt

aufgenommen. Hier wuchs der Umsatz im letzten Jahr auf rund 7 Millionen Euro

(plus 34,4 Prozent).

Der Onlineshop für Endkund*innen konnte dem Umsatz in etwa halten. (2,9

Millionen Euro, minus 1,3 Prozent.)

Der Umsatz im Bereich Ausland/Verarbeiter sank um 21,2 Prozent auf rund 15,8

Millionen Euro.

Produktgruppen :

Der Kaffeeumsatz stieg um 1,1 Prozent auf rund 35 Millionen Euro. Schokolade

sank um 9,9 Prozent auf 19,9 Millionen Euro. Der Bereich "Sonstige Lebensmittel"

verringerte sich um 18,3 Prozent auf 21,7 Millionen Euro. Handwerksartikel

gingen zurück um 6,1 Prozent auf 1,6 Millionen Euro.

Pressekontakt:

GEPA - The Fair Trade Company

Barbara Schimmelpfennig

Pressesprecherin

Fon: 0202 - 266 83 60

Fax: 0202 - 266 83 10

Mail: mailto:presse@gepa.de

GEPA-Weg 1

42327 Wuppertal

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/43796/5510939

OTS: GEPA mbH

AXC0196 2023-05-16/13:43

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