Liebherr: Geschäftsjahr 2022 mit neuem Rekordumsatz (FOTO)

Bulle (Schweiz) (ots) - Die Firmengruppe Liebherr hat das Jahr 2022 mit einem

neuen Rekordumsatz von 12.589 Mio. EUR abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr

verzeichnete das Unternehmen somit ein Umsatzwachstum von 950 Mio. EUR oder 8,2

Schwierige Rahmenbedingungen, rapide gestiegene Lebensmittel- und

Treibstoffpreise sowie die anhaltende Corona-Pandemie und damit verbundene

regionale Lockdowns belasteten im vergangenen Geschäftsjahr die wirtschaftliche

Entwicklung und verlangsamten das Wirtschaftswachstum. Dennoch legte Liebherr

beim Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. So hat die Firmengruppe in zehn

ihrer 13 Produktsegmente teils deutliche Umsatzsteigerungen erzielt. Sie

übertraf damit ihren bisherigen Umsatzrekord aus dem Jahr 2021 um 950 Mio. EUR.

Der Umsatz in den sieben Produktsegmenten Erdbewegungsmaschinen,

Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane,

Turmdrehkrane, Betontechnik und Mining betrug insgesamt 8.561 Mio. EUR und lag

damit 6,9 % über dem Vorjahresniveau. In den sechs Produktsegmenten Maritime

Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme,

Kühl- und Gefriergeräte, Komponenten und Hotels erzielte Liebherr einen

Gesamtumsatz von 4.028 Mio. EUR, was einem Zuwachs von 11 % gegenüber dem

Vorjahr entspricht.

Innerhalb der Europäischen Union, der für die Firmengruppe traditionell

stärksten Absatzregion, konnte der Umsatz leicht gesteigert werden. Die

Wachstumsraten in den EU-Märkten schwankten, wobei sich insbesondere in den

Niederlanden und Italien das Geschäft positiv entwickelt hat. In Nordamerika

sowie in Mittel- und Südamerika entwickelte sich Liebherr äußerst positiv, wobei

starke Wachstumsimpulse aus den USA und Kanada sowie erneut aus Brasilien kamen.

Ein erfreuliches Plus verzeichnete die Firmengruppe auch in Afrika sowie im

Nahen und Mittleren Osten. Leicht über dem Niveau des Vorjahres lag der Umsatz

in Asien und Ozeanien.

Die Firmengruppe Liebherr erzielte 2022 ein Jahresergebnis von 2 Mio. EUR.

Betriebs- und Finanzergebnis haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen.

Erneut gewachsen ist im Geschäftsjahr 2022 die Mitarbeiterzahl. Zum Jahresende

beschäftigte die Firmengruppe Liebherr weltweit insgesamt 51.321

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1.710 mehr als im Vorjahr.

Traditionell hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Als Technologieunternehmen verfolgt die Firmengruppe das Ziel, den

technologischen Fortschritt in den für Liebherr relevanten Branchen maßgeblich

mitzugestalten. Im vergangenen Jahr investierte die Firmengruppe deshalb 588

Mio. EUR in Forschung und Entwicklung. Ein Großteil davon floss in die

Entwicklung neuer Produkte. Zahlreiche Kooperationen mit Universitäten,

Hochschulen und Forschungsinstituten wurden initiiert oder fortgesetzt.

Ein Schwerpunkt der Forschungsprojekte bei Liebherr sind weiterhin alternative

Antriebe. Im Rahmen ihres technologieoffenen Ansatzes, der unterschiedlichste

Einsatzgebiete und Produktanforderungen von Kunden weltweit berücksichtigt,

arbeitet die Firmengruppe unter anderem am verstärkten Einsatz von hydrierten

Pflanzenölen (HVO). Der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnene Kraftstoff

kann in einem Großteil der Liebherr-Baumaschinen, Krane und Miningmaschinen

unmittelbar zum Einsatz kommen und so auch die CO2-Emissionen von

Bestandsflotten deutlich reduzieren. Eine absolute Neuheit ist der R 9XX H2: Der

mit dem Bauma-Innovationspreis für Klimaschutz ausgezeichnete Raupenbagger wird

mit dem Wasserstoff-Verbrennungsmotor H966 von Liebherr betrieben und stößt im

Baustellenbetrieb fast kein CO2 aus. Liebherr setzte außerdem seine Forschung

auf dem Gebiet der Brennstoffzellensysteme für die Luftfahrtindustrie fort. Das

erste dieser Systeme konnte in 2022 erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Auf dem Gebiet der elektrischen Antriebe zählt Liebherr seit dem abgelaufenen

Geschäftsjahr sechs neue Modelle zu seiner Unplugged-Reihe, die aus

batteriebetriebenen, lokal emissionsfreien Raupenkranen sowie Ramm- und

Bohrgeräten bis 400 Tonnen besteht. Darüber hinaus ist der neue Kompaktkran LTC

1050-3.1 E zusätzlich zum konventionellen Antrieb mit einem Elektromotor

ausgestattet. Eine weitere Neuentwicklung von Liebherr ist das mobile

Energiespeichersystem Liduro Power Port (LPO) zur Stromversorgung hybrider oder

vollelektrischer Baumaschinen und Anlagen auf Baustellen.

Zu den Entwicklungsschwerpunkten der Firmengruppe zählt auch die

Digitalisierung. Die neue LICCON3-Kransteuerung in den Modellen LTM 1110-5.2 und

LTM 1100-5.3 legte den Grundstein für eine neue, digitalisierte Generation von

Mobilkranen. Weiterentwickelt wurde unter anderem LiTool, ein Auslegungs- und

Simulationsprogramm für erhöhte Qualität von Verzahnwerkzeugen. Im Bereich der

Komponenten setzte Liebherr verschiedene Kamera-Monitor-Systeme und

Rundumsichtlösungen um. Um in der Betontechnik Daten zur Prozessoptimierung

sammeln und aufbereiten zu können, startete im Berichtsjahr die Entwicklung

einer Software für Steuerungstechnik. Zudem wurden in mehreren Produktsegmenten

die bestehenden Technologien zur Fernsteuerung, Automatisierung und Vernetzung

optimiert. Gearbeitet wurde zum Beispiel am Teleoperations-System

Liebherr-Remote-Control (LiReCon). Mit ihm lassen sich sowohl Krane als auch

Erdbewegungsmaschinen wie Bagger, Radlader und Planierraupen sicher und

komfortabel aus der Ferne steuern. Liebherr hat im vergangenen Jahr auch im

Bereich Assistenzsysteme weiterentwickelt. Hervorzuheben ist etwa die

Erweiterung der Assistenzsysteme für Mining-Trucks um die Trolley Guidance- und

Crusher Guidance-Systeme, welche die Bedieneffizienz und die Betriebssicherheit

erhöhen.

Investitionen in Produktion, Vertrieb und Service

Investitionen in Höhe von 863 Mio. EUR flossen in die Produktionsstätten und das

weltweite Vertriebs- und Servicenetz. Die Investitionen erhöhten sich damit im

Vergleich zum Vorjahr um 121 Mio. EUR. Dem stehen Abschreibungen in Höhe von 528

Mio. EUR gegenüber. So baute die Firmengruppe ihre Vertriebs- und

Serviceaktivitäten auf dem französischen Markt aus und erweiterte die Liebherr

Distribution et Services France SAS um eine neue Zweigstelle, die sich in

Taverny bei Paris befindet. Im Segment Aerospace und Verkehrstechnik eröffnete

Liebherr eine Reparaturwerkstatt in Singapur und beantragte eine Erweiterung des

Standortes in Campsas bei Toulouse (Frankreich), um dort die Herstellung von

Wärmetauschern auszuweiten. Um die Aufarbeitung von gebrauchten Bauteilen weiter

auszubauen und somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten,

begann Liebherr am Standort Jakarta (Indonesien) mit dem Bau eines neuen

Remanufacturing-Workshops. In Österreich setzte Liebherr am Standort Telfs den

Bau eines neuen Logistikzentrums fort. Dort wird zukünftig der größte Teil des

Produktionsmaterials gelagert. In Oberopfingen (Deutschland) wurden die

Baumaßnahmen für ein neues Hydraulikzylinder-Werk initiiert und im Segment der

Turmdrehkrane plant Liebherr am Fertigungsstandort Pune (Indien) eine

Erweiterung der bestehenden Fabrikhalle. Mit der Eröffnung der neuen

Reparaturniederlassung in Ehingen-Berg (Deutschland) ging Liebherr den ersten

Schritt einer großflächigen Werkserweiterung am Standort Ehingen, die höhere

Produktionskapazitäten und eine Optimierung der Serviceangebote ermöglicht. Bis

2024 sollen alle Projektmaßnahmen an der Reparaturniederlassung in Ehingen-Berg

abgeschlossen sein. Des Weiteren investierte die Firmengruppe im Berichtsjahr

intensiv in emissionssenkende und energiesparende Maßnahmen an verschiedenen

Standorten, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen, LEDs als Lichtquellen sowie

die weitere emissionsarme Gestaltung des Werksverkehrs durch elektrische

Antriebe und die Verwendung von HVO.

Ausblick auf 2023

Die Firmengruppe Liebherr ist mit einer positiven Auftragslage in das Jahr 2023

gestartet. Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine besteht allerdings weiterhin

große Unsicherheit, ob und inwiefern ein graduelles Nachlassen eintritt, die

Sanktionen in Kraft bleiben und eine Gasmangellage, welche Rationierungen zur

Folge hätte, vermieden werden kann. Gleichzeitig bestehen noch immer

gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten bezüglich der Dauer und Verteilung des

erwarteten Rückgangs der Wirtschaftsaktivität in Europa, der Dauer der breiten

Preissteigerungen bei vielen Gütern und Dienstleistungen und der Knappheit

bestimmter Rohstoffe und Arbeitskräfte. Gleiches gilt für Engpässe in

unterschiedlichen Lieferketten. Ebenfalls unklar ist, wie sich fiskal- und

geldpolitische Maßnahmen auf die Firmengruppe Liebherr auswirken.

Gesamtwirtschaftlich kann jedoch die geringere Inflation Unsicherheiten

reduzieren und so die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der

Firmengruppe erhöhen. Nach den erfolgreichen vergangenen Geschäftsjahren rechnet

Liebherr auch für das Jahr 2023 mit einem weiteren Umsatzwachstum.

Am Montag, den 3. April 2023, veröffentlicht die Firmengruppe Liebherr ihren

aktuellen Geschäftsbericht. Dieser enthält neben detaillierten Zahlen einen

Magazinteil, der auf das vergangene Geschäftsjahr zurückblickt. In einem

Interview ziehen Dr. h.c. Dipl.-Kfm. Isolde Liebherr, Dr. h.c. Dipl.-Ing. (ETH)

Willi Liebherr, Jan Liebherr und Patricia Rüf ihr Fazit für 2022.

Zum Geschäftsbericht der Firmengruppe Liebherr gelangen Sie über

http://www.liebherr.com/geschaeftsbericht .

Pressekontakt:

Philipp Hirth

Head of Public Relations

Liebherr-International AG

Bulle / Schweiz

Telefon: +49 7351 / 41 - 4445

E-Mail: mailto:philipp.hirth@liebherr.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/166768/5478895

OTS: Firmengruppe Liebherr

AXC0187 2023-04-03/15:05

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