CAPITAL Immobilien-Kompass: Der Immobilienboom ist zu Ende

Berlin (ots) - Die Immobilienpreise sinken vielerorts spürbar, und viele

Bauträger stellen Neubauprojekte ein. Grund sind die enorm gestiegenen Zinsen

und Baupreise. Sie haben die Nachfrage bei den Käufern einbrechen lassen.

IW-Immobilienexperte Voigtländer: "Ganz extreme Preisreduktionen gibt es in den

Metropolen nicht, aber auch in Großstädten ist es möglich, 5 bis 10 Prozent

günstiger zur Immobilie zu kommen."/ Preis-, Mieten- und Renditen-Überblick für

40 deutsche Städte / Wohnmarkt-Analyse für Immobilienbesitzer auf capital.de

Die Vorzeichen am deutschen Immobilienmarkt haben sich rasant gedreht: Der Boom

am deutschen Häusermarkt ist vorbei, die Preise sinken erstmals spürbar. " Ganz

extreme Preisreduktionen gibt es in den Metropolen nicht, aber auch in

Großstädten ist es möglich, 5 bis 10 Prozent günstiger zur Immobilie zu kommen "

, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Grund dafür sind die stark

gestiegenen Hypothekenzinsen und die weiter steigenden Baukosten infolge des

Ukrainekrieges. Beides hat Häuser und Wohnungen in den vergangenen 12 Monaten

noch unerschwinglicher für Kaufwillige werden lassen. Selbst Gutverdiener können

sich nur einen Bruchteil der inserierten Wohnungen leisten. Die Nachfrage nach

Kaufobjekten ist inzwischen stark eingebrochen.

Derweil stieg das Angebot: Makler verzeichnen einen erheblichen Anstieg der

Inserate. Zudem hätten sich Kapitalanleger nahezu vollständig vom Markt

zurückgezogen. Das macht den Immobiliensektor derzeit zum "Käufermarkt": "Man

muss auch nicht mehr so schnell sein, fühlt sich also als Käufer auch nicht mehr

so getrieben", sagt IW-Ökonom Michael Voigtländer.

Vergleichen ist aber wichtiger denn je, denn die Marktpreise fächern sich

merklich auf: Der Neubau bleibt teuer und steigt sogar noch im Preis. Zumal

viele Bauträger neue Projekte storniert haben. Beste Citylagen bleiben ebenfalls

beliebt bei den Käufern und erzielen weiterhin Höchstpreise. Günstiger angeboten

werden dagegen vor allem modernisierungsbedürftige Bestandsbauten. Bei ihnen ist

jedoch mit hohem Sanierungsaufwand zu rechnen, besonders angesichts verschärfter

Energievorgaben auf Bundes- und EU-Ebene.

Deutlich gefallen ist das Preisniveau auch in B-Städten, kleinere Städte

hingegen blieben eher stabil. Einen Trend zur Kleinstadt sollte man daraus aber

nicht ableiten, denn der Zuzug in die Großstädte hält an. Steigen die Zinsen

noch weiter, könnten die Preise im Lauf des Jahres noch einmal rund 10 Prozent

nachgeben, schätzt Ökonom Voigtländer. Ein Ende der Schwächephase sei jedoch

absehbar. Denn Wohnungen bleiben Mangelware, besonders in Metropolen.

Der CAPITAL-Immobilienkompass 2023 misst den Preisanstieg nach dem Zinsanstieg

der Zentralbanken. Gemeinsam mit dem iib-Institut analysiert das

Wirtschaftsmagazin CAPITAL jedes Jahr für seine Mai-Ausgabe die Marktentwicklung

in den 40 wichtigsten Städten des Landes, sowie detailliert die Haus- und

Wohnungspreise samt Miethöhen in zehn deutschen Metropolen. Als Grundlage dienen

die geforderten Kauf- und Mietpreise auf allen relevanten

Online-Immobilien-Portalen und die Angebote von Projektentwicklern zum

Jahresende. Auch Preis-Prognosen für die nächsten zwölf Monate sind im

Immobilien-Kompass enthalten. Zudem bietet CAPITAL mit dem iib Institut wieder

die Gelegenheit, die eigene Immobilie anhand einer detaillierten

Wohnmarkt-Analyse bewerten zu lassen. Immobilienbesitzer können sich die Analyse

kostenlos im Internet unter http://www.capital.de/wohnmarktanalyse erstellen

lassen.

Pressekontakt:

Redaktion CAPITAL

Nadine Oberhuber

E-Mail: mailto:oberhuber.nadine@capital.de

http://www.capital.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/8185/5485393

OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien

AXC0215 2023-04-13/15:25

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