OTS: BIO Deutschland e.V. / Deutsche Biotechnologiebranche während der ...
Deutsche Biotechnologiebranche während der Pandemie -
Rekordfinanzierung und hohe Erwartungen an die Politik
Berlin (ots) - Die Erwartungen der deutschen Biotechnologiebranche an die
Politik sind hoch. Das zeigt das Ergebnis der jährlichen Trendumfrage des
Biotechnologiebranchenverbandes BIO Deutschland. Die Einschätzung des aktuellen
und zukünftigen politischen Klimas ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich
positiver. Die Corona-Pandemie hat zwar in Einzelfällen einen Einfluss auf die
aktuelle und zukünftige Geschäftslage, die meisten Unternehmen führen ihre
Situation aber nicht auf die Krise zurück. Mit über drei Mrd. Euro eingeworbenen
Finanzmitteln über die Börse und Venture Kapital erreichen die deutschen
Biotechnologie-Unternehmen einen neuen Rekord, wobei die zwei
Impfstoffentwickler BioNTech und CureVac rund die Hälfte des Kapitals für sich
verbuchen konnten.
Die jährliche Trendumfrage, die BIO Deutschland seit 2006 durchführt, ergab eine
weitgehend stabile Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage und
kaum Veränderung bei den Plänen zur Beschäftigung und Investitionen in Forschung
und Entwicklung. Sehr deutlich von den Vorjahren wich hingegen die Einschätzung
des aktuellen und zukünftigen politischen Klimas ab. 53 Prozent der Befragten
hielten das Klima 2020 für gut (2019: 28 Prozent), 58 Prozent gehen davon aus,
dass es sich im Jahr 2021 verbessern wird (2019: 20 Prozent). Insgesamt gaben
rund 60 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Geschäftslage nicht durch die
Pandemie beeinflusst sei, 40 Prozent spürten die Pandemie 2020 hingegen im Guten
oder im Schlechten. Für 2021 gehen 30 Prozent der Befragten davon aus, dass die
Pandemie einen Einfluss auf die Geschäftslage haben wird.
Mit mehr als drei Mrd. Euro erreichte die Finanzierung der Branche einen neuen
Höchsttand (zuletzt 2018 mit rund 1,3 Mrd. Euro). 942 Mio. Euro konnten als
Venture Kapital eingeworben werden, 2,11 Mrd. Euro über die Börse, darunter zwei
Börsengänge der Tübinger Unternehmen CureVac und Immatics an der Nasdaq in den
USA. Die Hälfte der Rekordsumme trugen die SARS-CoV-2-Impfstoffentwickler
BioNTech und CureVac bei.
Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland, kommentiert: "Die
Biotechnologieindustrie hat im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig sie für
unsere Gesundheit ist, sei es durch diagnostische Tests, den ersten zugelassenen
Corona-Impfstoff oder vielversprechende Therapie-Kandidaten. Es ist großartig,
dass wir 2020 auch erstmals eine derart großvolumige Finanzierung unserer
Unternehmen sehen. Ich denke, in den letzten Monaten ist deutlich geworden, dass
die Investition in Biotechnologie eine Investition in unsere Zukunft ist. Wir
müssen jetzt weiter an Rahmenbedingungen arbeiten, die mehr forschenden
Unternehmen ermöglichen, große Finanzierungsrunden zu realisieren. Nur so können
wichtige Innovationen wie Impfstoffe, Krebstherapien oder nachhaltige Produkte
für unserer Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden."
Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO Deutschland, ergänzt: "Die
SARS-CoV-2-Pandemie hat die Wahrnehmung und Wertschätzung unserer Branche in
Politik und Öffentlichkeit schlagartig stark erhöht. Das hätten wir natürlich
lieber ohne eine Krise solchen Ausmaßes erreicht. Die Einschätzung unserer
Unternehmen bezüglich des politischen Klimas hat sich entsprechen deutlich
verbessert. Jetzt müssen die politisch Verantwortlichen auch handeln. Wenn wir
die Produkte, die deutsche Biotechnologie-Unternehmen entwickeln, auch in
Deutschland produzieren und Patientinnen und Patienten zugutekommen lassen
wollen, müssen wir bei den Rahmenbedingungen vor allem für
Eigenkapital-Investitionen nachbessern."
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Über BIO Deutschland:
Die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) mit über
340 Mitgliedern - Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz
in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines
innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu
unterstützen und zu fördern. Oliver Schacht, Ph. D., ist Vorstandsvorsitzender
der BIO Deutschland.
Weitere Informationen unter: http://www.biodeutschland.org
Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind:
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Centogene, Clariant, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, EBD Group, Ernst & Young,
Evotec, Isenbruck, Bösl, Hörschler, Janssen-Cilag, KPMG, Merck, Miltenyi Biotec,
MorphoSys, Novartis, Pfizer, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Roche Diagnostics,
Sanofi Aventis Deutschland, Thermo Fisher Scientific, TVM Life Sciences
Management, Vertex Pharmaceuticals.
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AXC0141 2021-01-14/11:14
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