OTS: Bankenfachverband e.V. / Kreditbanken zeigen sich in 2020 ...
20.05.2021 | 11:06
Kreditbanken zeigen sich in 2020 widerstandskräftig: Kreditbestand
bleibt stabil / Neugeschäft geht Corona-bedingt zurück / Wachstum bei
Internetkrediten
Berlin (ots) - Die auf Finanzierungen spezialisierten Banken haben im Jahr 2020
ihren gesamten Kreditbestand stabil gehalten. Zum Jahresende hatten sie 170,1
Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen verliehen. Das ist ein Wachstum
von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Die Kreditbanken haben sich im
Corona-Jahr 2020 als widerstandskräftig erwiesen", sagt Frederik Linthout,
Vorstandsvorsitzender des Bankenfachverbandes. "Entscheidend für die
Ertragssituation einer Bank sind die laufenden Zinserträge aus dem
Kreditbestand", erläutert der Verbandschef.
Die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben den privaten Konsum
und die gewerblichen Ausrüstungsinvestitionen in 2020 teils stark reduziert.
Diese Entwicklungen haben sich auch auf das Neugeschäft der Kreditbanken in
ihren wichtigsten Geschäftsfeldern ausgewirkt.
Neugeschäft in der Konsumfinanzierung geht einstellig zurück
Die Kreditbanken haben in 2020 Konsumgüter wie Kfz, Möbel oder Computer im Wert
von 51,6 Milliarden Euro per Kredit finanziert. Dies entspricht einem Rückgang
von 6,2 Prozent zum Vorjahr. Bundesweit ist der private Konsum im Jahr 2020 mit
einem Minus von 6,1 Prozent in ähnlichem Maß zurückgegangen. Zufrieden zeigt
sich der Bankenfachverband mit dem Rückzahlungsverhalten der Kreditnehmer.
Sofern Corona-bedingt Liquiditätsengpässe bei privaten oder gewerblichen
Kreditnehmern aufgetreten sind, ist es den Instituten zumeist gelungen, diese
gemeinsam mit ihren Kunden zu überwinden.
Investitionszurückhaltung beeinflusst gewerbliches Kreditgeschäft
An Unternehmen und Selbstständige vergaben die Kreditbanken im vergangenen Jahr
Kredite in Höhe von 10,0 Milliarden Euro und damit 15,0 Prozent weniger als ein
Jahr zuvor. Die gewerblichen Ausrüstungsinvestitionen gingen im selben Zeitraum
bundesweit um 12,1 Prozent zurück. Für 2021 rechnet der Verband mit einer
deutlichen Erholung. "Viele Unternehmen werden aufgeschobene Investitionen in
2021 nachho-len", erwartet Linthout und ergänzt: "Die Kreditbanken unterstützen
mit ihren Finanzierungen die wirtschaftliche Wiedererholung." Zwar rechnet der
Verband infolge der Corona-Krise mit wachsenden Insolvenzen, diese werden aber
nicht in allen Branchen gleichermaßen auftreten und sollten insgesamt zu
beherrschen sein.
Pandemie begünstigt Internetkredite
Gewachsen ist das Neugeschäft der Kreditbanken im Online-Kanal, und zwar sowohl
bei privaten als auch bei gewerblichen Finanzierungen. Jeder vierte Ratenkredit,
den die Verbandsmitglieder vergeben, kommt im Internet zustande. Im Vergleich
zum Vorjahr ist dieses Segment um 6,9 Prozent gewachsen. Noch deutlicher
zugelegt haben Online-Finanzierungen für Unternehmen. Sie machen bislang zwar
lediglich ein Prozent ihres Neugeschäfts aus, sind aber um rund 40 Prozent
gewachsen. "Auch beim Thema Finanzierung hat die Pandemie die Digitalisierung
beschleunigt", sagt Linthout und fügt hinzu: "Jetzt sollte der Gesetzgeber den
Weg für einen echten digitalen Kredit ebnen." Der Verband setzt sich seit langem
für vereinfachte Online-Abschlüsse von Krediten ein.
Weitere Informationen und vollständiger Text der Presseinformation:
http://www.bfach.de/bankenfachverband.php/cat/6/aid/7051/
Pressekontakt:
Bankenfachverband
Stephan Moll, Referatsleiter Markt und PR
Tel. 030 2462596-14
mailto:stephan.moll@bfach.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/62178/4920074
OTS: Bankenfachverband e.V.
AXC0134 2021-05-20/11:06
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.