Bank of America senkt Kursziel für Orsted deutlich und warnt vor politischen Risiken in den USA. Drohende Milliardenbelastungen schrecken Anleger ab.

Die Papiere des dänischen Windkraft-Spezialisten Orsted sind am Dienstag kräftig unter die Räder gekommen. Ein Kursrutsch von 7,5 Prozent in Kopenhagen spricht eine deutliche Sprache. Auslöser war eine neue Analyse der Bank of America, die es in sich hat.

Die Experten stuften die Aktie auf „Underperform“ herab – ein klares Verkaufssignal. Gleichzeitig rasierten sie das Kursziel von 350 auf nur noch 265 Dänische Kronen (DKK). Analyst Peter Bisztyga und sein Team sehen schwarz.

Verantwortlich dafür ist die wachsende politische Unsicherheit in den USA. Nachdem letzte Woche der Bau des Offshore-Windprojekts „Empire Wind“ von Equinor gestoppt wurde, sehen die Banker nun „signifikant erhöhte Politikrisiken“ für die gesamte Branche. Das trifft Orsted empfindlich.

Im Fokus stehen Orsteds eigene US-Projekte „Revolution Wind“ und „Sunrise Wind“. Sollten diese dauerhaft gestoppt werden, drohen Abschreibungen von rund 15 Milliarden DKK. Hinzu kämen Stornogebühren von über 20 Milliarden DKK.

Das entspricht zusammen fast einem Drittel des aktuellen Börsenwerts – ein Hammer! Aber das ist noch nicht alles. Mögliche Importzölle könnten bis Anfang 2025 weitere 2,6 Milliarden DKK kosten.

Auch eine Kürzung oder Streichung von Steuergutschriften (ITCs) für Offshore-Wind schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Konzern – hier geht es um potenzielle Wertminderungen von nochmals etwa 15 Milliarden DKK. Kein Wunder, dass die Analysten auch Probleme bei der Finanzierung und dem Verkauf von Projektanteilen erwarten. Das Bilanzrisiko steigt.

Was bedeutet das konkret für die Zahlen?

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Die Bank of America hält einen permanenten Stopp zwar nicht für das wahrscheinlichste Szenario. Doch selbst eine vorübergehende Verzögerung, gepaart mit den anderen Risiken, hätte gravierende Folgen. Der mittelfristige Gewinn pro Aktie könnte um 8 bis 13 Prozent sinken.

Die wichtige Kennzahl FFO/Net Debt (Mittel aus betrieblicher Tätigkeit im Verhältnis zur Nettoverschuldung) könnte auf magere 22 Prozent fallen. Der faire Wert der Aktie würde um satte 75 DKK pro Stück gedrückt. Das neue Kursziel der BofA berücksichtigt diese düsteren Aussichten bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent.

Um die Bilanz zu stützen, könnte Orsted nun gezwungen sein, das britische Offshore-Windprojekt „Hornsea 4“ abzusagen. Das würde allerdings die langfristigen Ertragsaussichten schmälern.

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