Oracle investiert massiv in KI-Infrastruktur mit NVIDIA-Chips, doch hohe Kosten sorgen für Anlegerzweifel. Kann der Konzern im Wettbewerb mithalten?

Oracle geht in die Offensive: Der Software-Riese rüstet seine Cloud-Infrastruktur mit NVIDIAs neuesten KI-Chips auf – ein klares Statement im Wettrennen um die Vorherrschaft im KI-Markt. Doch während die Technologie begeistert, fragen sich Anleger: Kann Oracle das milliardenschwere Wettrüsten im KI-Sektor überhaupt stemmen?

KI-Fabriken im Turbo-Modus

Oracle Cloud Infrastructure (OCI) setzt als eine der ersten Plattformen weltweit auf NVIDIAs brandneue, flüssigkeitsgekühlte GB200 NVL72-GPUs. Die Pläne sind ambitioniert: Cluster mit über 100.000 dieser Hochleistungs-Chips sollen entstehen, unterstützt durch modernste Netzwerklösungen. "Damit positioniert sich Oracle klar als ernstzunehmender Player im KI-Infrastrukturgeschäft", erklärt ein Branchenkenner.

Interessant: Oracle beschleunigt offenbar die Lieferungen von KI-Chips – ein strategischer Schachzug angesichts drohender neuer Exportbeschränkungen. Doch der massive Ausbau hat seinen Preis: Im letzten Quartal sollen die Kapitalausgaben genauso hoch gewesen sein wie der operative Cashflow.

Cloud-Services mit Fokus auf Unternehmen

Parallel zur KI-Offensive treibt Oracle seine Cloud-Services voran:

  • Disaster Recovery: Neue Funktionen für benutzerdefinierte Vorab-Checks
  • E-Business Suite: 11 neue Dashboards für Finanzmanagement und Produktion
  • Handelsbranche: Chopped Leaf-Restaurants setzen auf Oracles Cloud-Kassensysteme

Die Übernahme von Rittman Mead durch Pythian Services stärkt zudem Oracles Ökosystem, besonders für Kunden, die Oracle-Datenbanken auf Google Cloud nutzen.

Die große Frage: Wann zahlen sich die Investitionen aus?

Während die Technologie-Strategie überzeugt, bleibt die Finanzierung ein Knackpunkt. Analysten beobachten die hohen Investitionen kritisch – besonders vor dem Hintergrund, dass der KI-Kapitalausgabezyklus irgendwann an Fahrt verlieren könnte. Die Aktie, die seit ihrem November-Hoch rund 33% eingebüßt hat, spiegelt diese Skepsis wider.

Oracle zeigt mit seiner KI-Offensive klare Ambitionen. Doch ob der Software-Pionier das Tempo im milliardenschweren Wettrennen mit Cloud-Giganten wie Microsoft und Amazon durchhalten kann, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.