Guggenheim sieht für Oracle das Potenzial einer historischen Rallye - und hebt das Kursziel auf ein Rekordniveau. Während der Softwarekonzern von seinem Java-Geschäft profitiert, warnen erste Stimmen vor überhitzten Erwartungen.

Die Investmentbank Guggenheim hat Oracle mit einem spektakulären Kursziel von 250 US-Dollar bedacht - dem höchsten Wert aller Analystenhäuser. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 20 Prozent zum aktuellen Kurs. Analyst John DiFucci bezeichnete die Aktie erneut als eine seiner "Best Ideas" und sieht den Konzern am Beginn eines massiven Aufschwungs.

Java-Migration als Milliardengeschäft

Ein wichtiger Wachstumstreiber zeigt sich im Java-Umfeld: Azul, ein auf Java spezialisiertes Unternehmen, expandiert seine Partnerschaft mit OpenValue nach Nordamerika. Das Besondere: OpenValue bietet mittlerweile Java-Migration-Garantien, die Unternehmen beim Wechsel von Oracles kostspieligen Java-Lizenzen zu günstigeren Alternativen absichern.

Die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen steigt rasant. Bis zu 50 Prozent der jährlichen Software-Support-Gebühren können Unternehmen durch den Wechsel einsparen. Ein Beispiel liefert die japanische OSG Corporation, die durch den Umstieg auf Rimini Streets Oracle-Support ihre IT-Gesamtbetriebskosten um acht Prozent senken konnte.

Doppelter Druck auf Oracle

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Oracle?

Die Entwicklung zeigt einen bemerkenswerten Widerspruch: Während Guggenheim Oracle euphorisch bewertet, verliert der Konzern gleichzeitig Marktanteile im lukrativen Support-Geschäft. Rimini Street, ein Drittanbieter für Oracle-Support, verzeichnet wachsende Erfolge. OSG Corporation verlängerte seinen Vertrag bis 2029 und lobte die Kosteneinsparungen gegenüber Oracles eigenem Support.

Fast 90 Prozent der IT-Budgets fließen heute in die Systemwartung - ein Umstand, den Konkurrenten wie Rimini Street und Azul geschickt ausnutzen. Sie versprechen Unternehmen, diese Mittel für Innovationen freizusetzen, anstatt sie in Oracles teure Upgrade-Zyklen zu stecken.

Rekord-Kursziel trotz Gegenwind?

Guggenheims optimistische Prognose steht im Kontrast zu den strukturellen Herausforderungen im Java- und Support-Bereich. Während DiFucci von einem jahrzehntelangen Aufwärtstrend spricht, kämpft Oracle mit wachsender Konkurrenz durch günstigere Alternativen.

Die Aktie steht damit vor einer Richtungsentscheidung: Können neue Cloud-Geschäfte und KI-Anwendungen die Verluste im traditionellen Lizenzgeschäft kompensieren? Oder zeigen die erfolgreichen Migrationen weg von Oracle bereits die Grenzen des bisherigen Geschäftsmodells auf?

Anzeige

Oracle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Oracle-Analyse vom 19. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Oracle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Oracle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Oracle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...