Die Zahlen glänzen, doch der Markt bleibt skeptisch: Open Text präsentiert auf den ersten Blick eine solide Bilanz, doch ein genauerer Blick offenbart Schönrechnerei. Ein außergewöhnlicher Posten von 265 Millionen US-Dollar hat die Gewinne künstlich aufgebläht – ein Warnsignal für Investoren.

Künstlich aufgehübschte Bilanz

Der Software-Anbieter kann zwar mit einem beeindruckenden EPS-Wachstum punkten, doch die Nachhaltigkeit dieser Performance steht auf wackeligen Beinen. Der Grund: Ohne die Sondereffekte sähe die Gewinnlage deutlich weniger rosig aus. "Diese ungewöhnlichen Posten verzerren das Bild der tatsächlichen Ertragskraft", warnt ein Marktbeobachter.

Die Anleger haben bereits reagiert – die Marktkapitalisierung schrumpfte im letzten Jahr um satte 27,5 Prozent. Damit hat Open Text nicht nur den Software-Sektor (plus 14 Prozent), sondern auch den breiteren US-Markt (plus 7,2 Prozent) deutlich unterboten.

Analysten bleiben skeptisch

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Die UBS hat das Papier kürzlich mit "Neutral" eingestuft und zweifelt am Wachstumskurs:

  • Flache Verlängerungsraten bei Verträgen
  • Organisches Wachstum von nur 0 bis 1 Prozent prognostiziert
  • Trotz hoher Kundenzufriedenheit keine Impulse für höhere Umsätze

Zwar locken eine starke Bruttomarge von 76 Prozent und ein moderates KGV von 10,5 – doch die Kursziele der Analysten schwanken zwischen 28 und 53 Dollar, was die Unsicherheit widerspiegelt. Das Medianziel von 39,35 Dollar liegt deutlich über dem aktuellen Kursniveau.

Licht und Schatten

Open Text bleibt ein Player in den Zukunftsfeldern KI, Cloud-Services und IT-Sicherheit. Doch ob das Unternehmen die aktuellen Herausforderungen meistern kann, muss sich erst noch zeigen. Für Investoren gilt: genau hinschauen, bevor sie auf die vermeintlich günstige Bewertung hereinfallen.

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