Mit dem neuen Studienjahr startet auch die Hochsaison für Cyberkriminelle: Betrüger nutzen den Semesterstart gezielt aus, um Studenten mit gefälschten Studiengebühren-Rechnungen und vermeintlichen Job-Angeboten zu ködern. Die Polizei in Toronto ermittelt bereits wegen einer groß angelegten Phishing-Attacke gegen Studierende der University of Toronto – nur die Spitze des Eisbergs einer besorgniserregenden Entwicklung.

Die Zahlen des FBI sprechen eine deutliche Sprache: Die Verluste durch Internet-Betrug stiegen 2024 auf über 16 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Studenten geraten dabei immer häufiger ins Fadenkreuz der Kriminellen, da ihre intensive Internetnutzung und oft noch geringe Erfahrung im Finanzbereich sie zu idealen Opfern macht.

Gefälschte Uni-E-Mails fordern sofortige Zahlung

Die derzeit größte Bedrohung stellen täuschend echte E-Mails dar, die angeblich von der Hochschulverwaltung stammen. In Toronto erhielten hunderte Studenten gefälschte Nachrichten über ausstehende Gebühren – mit der Drohung, ihre Uni-Zugänge zu sperren, falls nicht sofort auf ein privates E-Mail-Konto überwiesen wird.

Solche Angriffe beschränken sich längst nicht auf Kanada. Die UC Davis warnte kürzlich vor einer Welle von Phishing-Attacken, bei denen Betrüger das Campus-Lernportal Canvas und das Lohnbuchhaltungssystem UCPath imitierten. Die Fälschungen zielen darauf ab, Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes zu stehlen – der Schlüssel zu weiteren Betrügereien.

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Wichtiger Hinweis: Universitäten fordern niemals per E-Mail zur sofortigen Überweisung auf private Konten auf. Bei Zweifeln sollten Studenten immer die offizielle Website oder den direkten Kontakt zur Verwaltung nutzen.

Verlockendes Gift: Fake-Jobs und Schein-Stipendien

Gerade Studenten auf Jobsuche werden zur Zielscheibe raffinierter Betrugsmaschen. Die Better Business Bureau meldet einen drastischen Anstieg gefälschter Stellenausschreibungen über E-Mail, WhatsApp und sogar seriöse Job-Portale. Die Lockmittel: überdurchschnittliche Gehälter für Remote-Arbeit ohne Berufserfahrung.

Das perfide System dahinter: Bewerber sollen angeblich für Schulungen oder Hintergrund-Checks vorab bezahlen oder geben bei der "Bewerbung" sensible Daten preis. Die Federal Trade Commission stuft Job-Betrug mittlerweile als eine der am schnellsten wachsenden Betrugsformen ein.

Ähnlich funktionieren Stipendien-Fallen: "Vorab genehmigte" Förderungen verlangen eine Bearbeitungsgebühr oder erschleichen persönliche Daten unter dem Vorwand einer Bewerbung.

Schnäppchen-Fallen bei Büchern und Wohnungssuche

Der alljährliche Rush auf Lehrbücher und Technik-Equipment öffnet Betrügern weitere Türen. Professionell gestaltete Fake-Shops locken mit Traumpreisen für Uni-Materialien, liefern aber nichts – oder stehlen gleich die Zahlungsdaten.

Warnsignal: Verkäufer, die ausschließlich Geschenkkarten, Kryptowährungen oder Person-zu-Person-Zahlungsdienste akzeptieren.

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Bei der Wohnungssuche setzen Kriminelle auf den Zeitdruck der Studenten. Fake-Anzeigen für begehrte Campus-nahe Apartments – oft mit gestohlenen Fotos echter Objekte – fordern Kautionen oder Vorauszahlungen, ohne dass die Wohnung je besichtigt werden kann.

KI macht Betrüger noch gefährlicher

Was die Situation besonders brisant macht: Künstliche Intelligenz ermöglicht es Kriminellen, hyperrealistische Phishing-E-Mails und gefälschte Websites zu erstellen, die kaum noch vom Original zu unterscheiden sind. Das FBI warnte kürzlich sogar vor gefälschten Versionen der eigenen Beschwerde-Website – ein Beleg für die Dreistigkeit der Betrüger.

Margarita Alvarez von Wells Fargo bringt das Dilemma auf den Punkt: "Für die Generation Z ist ihre digitale Kompetenz sowohl Superkraft als auch blinder Fleck."

So schützen sich Studenten

Experten empfehlen eine mehrschichtige Verteidigung:
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Konten aktivieren
- Starke, einzigartige Passwörter verwenden
- Grundskepsis bei unaufgeforderten Nachrichten mit Geld- oder Datenforderungen
- Unabhängige Verifikation: Verdächtige Anfragen immer über offizielle Kanäle prüfen

Wer Opfer eines Betrugs wurde oder einen Verdacht hat, sollte umgehend seine Bank, die örtliche Polizei, die Uni-IT-Abteilung und das FBI Internet Crime Complaint Center (ic3.gov) informieren.

Die Botschaft ist klar: Mit dem steigenden Einsatz von KI werden die Angriffe noch raffinierter. Nur kontinuierliche Wachsamkeit und Aufklärung können Studenten vor den digitalen Fallstricken schützen.