OMV Aktie: Grüne Hoffnung inmitten roter Zahlen?
Der österreichische Energiekonzern OMV kämpft im ersten Quartal 2025 mit spürbaren Gewinnrückgängen in seinen traditionellen Geschäftsfeldern und einer gedrosselten Kohlenwasserstoffproduktion. Gleichzeitig investiert OMV massiv in die Zukunftstechnologie grüner Wasserstoff. Reicht dieser ambitionierte Spagat, um das Ruder herumzureißen und Anleger nachhaltig zu überzeugen?
Die nackten Zahlen: Einbruch im Kerngeschäft
Die jüngsten Finanzdaten zeichnen ein herausforderndes Bild. Das bereinigte CCS Operative Ergebnis der OMV sank im ersten Jahresviertel auf rund 1,2 Milliarden Euro – ein deutlicher Dämpfer im Vergleich zum Vorjahr und zum Vorquartal. Verantwortlich dafür waren vor allem Einbußen in der Energiesparte, deren bereinigtes operatives Ergebnis um 142 Millionen Euro auf 910 Millionen Euro fiel. Auch der Sektor Fuels and Feedstock musste mit 117 Millionen Euro einen kräftigen Rückgang hinnehmen, primär geschuldet niedrigeren Raffineriemargen. Hinzu kommt eine um 12% gedrosselte Kohlenwasserstoffproduktion.
Trotz dieser operativen Rückschläge gibt es auch Lichtblicke:
- Die Verkaufsmengen von Polyolefinen stiegen im Jahresvergleich um 10% (inklusive Joint Ventures). Für die Zukunft prognostiziert die OMV hier ein weiteres Wachstum auf rund 4,1 Millionen Tonnen.
- Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte signifikant gesteigert werden.
- Die OMV hält an ihrem Investment-Grade-Rating fest, gestützt durch eine Verschuldungsquote deutlich unter 30%.
Ein erfreulicher Aspekt für die Aktionäre ist zudem die Dividendenankündigung der Tochtergesellschaft OMV Petrom. Diese wird ab dem 3. Juni 2025 eine Bruttodividende von 0,0444 RON pro Aktie für das Geschäftsjahr 2024 ausschütten.
Wasserstoff-Wette: Die Zukunft im Visier
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Doch wie will die OMV den Turnaround schaffen? Der Konzern treibt seine Transformation zu einem integrierten Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie entschlossen voran. Ein Kernstück dieser Strategie ist die Produktion von grünem Wasserstoff. Ende April 2025 nahm die OMV ihre 10-Megawatt-Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Raffinerie Schwechat in Betrieb – die größte ihrer Art in Österreich. Mit einer Investition von rund 25 Millionen Euro können hier jährlich bis zu 1.500 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, was eine CO2-Einsparung von bis zu 15.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen soll.
Die Ambitionen gehen jedoch weiter. Kürzlich unterzeichneten OMV und Masdar, ein Unternehmen für erneuerbare Energien aus Abu Dhabi, eine Absichtserklärung. Gemeinsam will man die Produktion von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten wie synthetischem Flugbenzin vorantreiben – und das nicht nur in Österreich, sondern auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Nord- und Mitteleuropa. Die strategischen Weichenstellungen sind klar:
- Reduzierung der Öl- und Gasproduktion um rund 20 Prozent bis 2030.
- Vollständige Einstellung der Öl- und Gasproduktion für Energiezwecke bis 2050.
- Investitionen in Geothermie und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS).
Investoren bleiben am Ball
Das rege Interesse der Investoren, untermauert durch ein Handelsvolumen von einer Milliarde Euro allein im April 2025 an der Wiener Börse für die OMV-Aktie, spiegelt die Spannung wider. Die ordentliche Hauptversammlung am 27. Mai 2025 in Wien dürfte weitere Einblicke geben. Die Aktie selbst zeigte sich seit Jahresbeginn mit einem Zuwachs von beachtlichen 17,95% durchaus robust und notierte zuletzt bei 45,34 Euro, was die Erwartungshaltung an die strategische Neuausrichtung unterstreicht. Der aktuelle RSI (14 Tage) von 28,6 deutet jedoch auf eine kurzfristig überverkaufte Situation hin.
Die OMV steht unverkennbar an einem Scheideweg. Während das traditionelle Geschäft unter Druck gerät, sind die Weichen für eine grünere Zukunft gestellt. Ob die ambitionierten Wasserstoff-Projekte und die Transformation die operativen Dellen kompensieren können, wird die entscheidende Frage für die kommenden Monate und die Performance der Aktie sein.
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