Schockierende Szenen bei der Olympia-Generalprobe in Predazzo: Nach schweren Verletzungen von Eva Pinkelnig und Alexandria Loutitt hat der Österreichische Skiverband seine Springerinnen aus dem Großschanzen-Wettbewerb zurückgezogen.

Zwei Kreuzbandrisse erschüttern die Ski-Szene

Die Wettkämpfe auf der neuen Olympia-Schanze wurden zur Drama-Serie. Eva Pinkelnig, die 37-jährige Gesamtweltcupsiegerin von 2023, stürzte am Donnerstagabend schwer und erlitt einen kompletten Kreuzbandriss samt Meniskusschäden. Nur einen Tag später erwischte es Alexandria Loutitt - die kanadische Großschanzen-Weltmeisterin krachte in der Qualifikation zu Boden und zog sich ebenfalls eine schwere Knieverletzung zu.

"Wir wollen nichts riskieren. Wir haben leider schon Eva Pinkelnig verloren", erklärte Damen-Cheftrainer Thomas Diethart die Entscheidung zum sofortigen Rückzug. Auch die japanische Kombiniererin Haruka Kasai stürzte - ein klares Signal für die ÖSV-Verantwortlichen.

Olympia-Schanze unter Verdacht

Die neuen Anlagen in Predazzo stehen plötzlich im Kreuzfeuer der Kritik. Während die Männer problemlos sprangen, häuften sich bei den Damen die gefährlichen Stürze. Experten vermuten eine fatale Kombination: Die weiterentwickelten Sprunganzüge ermöglichen immer weitere Flüge bei höheren Geschwindigkeiten.

Chiara Kreuzer brachte es auf den Punkt: "Auch wenn wir immer für Gleichberechtigung kämpfen, finde ich, man sollte einen Schritt zurück machen, dass wir harmonischer zur Landung kommen."

Saison-Aus und geplatzte Olympia-Träume

Für Pinkelnig ist die Saison gelaufen - und der Traum von Olympia 2026 geplatzt. Die Vorarlbergerin ließ sich bereits erfolgreich operieren und startet mit der Rehabilitation. "Heute ist Tag 1 der Reha", zeigte sie sich kämpferisch.

Auch Loutitt droht eine monatelange Zwangspause, die ihre WM-Titelverteidigung und Olympia-Vorbereitung gefährdet.

FIS steht unter Druck

Der Weltverband muss jetzt handeln. FIS-Materialchef Mathias Häfele deutete bereits Änderungen an den Sprunganzügen an - weniger Volumen, kürzere Schrittlänge, geringerer Auftrieb.

Für die Olympia-Organisatoren von Mailand-Cortina 2026 beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: Wie gewinnt man das Vertrauen der Athletinnen zurück, bevor die Spiele beginnen?