Die österreichische Biathlon-Herrenstaffel erhält elf Jahre nach Sotschi endlich Silber. Das IOC vergab die Medaillen neu, nachdem Russlands Jewgeni Ustjugows Dopingvergehen bestätigt wurde. Christoph Sumann, damals Staffel-Mitglied, übernimmt jetzt die Führung im Biathlon-Bereich.

Das Schweizer Bundesgericht beendete im Mai den jahrelangen Rechtsstreit gegen Ustjugow. Alle Ergebnisse des Russen zwischen 2010 und 2014 wurden annulliert. Für Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder und Dominik Landertinger rückt Bronze zu Silber auf.

Die Medaillenübergabe könnte bei den Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina stattfinden. Eine symbolträchtige Geste für den sauberen Sport - und ein später Triumph für die österreichischen Athleten.

Kombinierer dominieren Weltcup-Winter

Während die Biathleten späte Gerechtigkeit erfahren, zeigen die Nordischen Kombinierer aktuelle Stärke. Johannes Lamparter holte sich Platz drei im Gesamtweltcup mit drei Saisonsiegen. Beim Saisonfinale in Lahti gelang ihm sogar ein Doppelerfolg.

Die österreichische Tiefe beeindruckt: Stefan Rettenegger (7.) und Franz-Josef Rehrl (8.) komplettierten die Top-Ten-Bilanz. Insgesamt sammelte das Team elf Weltcup-Podestplätze.

Die Zahlen sprechen für sich:
* Lamparter: 3 Weltcupsiege, Gesamtrang 3
* 11 Podestplätze für das ÖSV-Team
* 3 Athleten in den Top Ten

Sumann startet als Sportlicher Leiter

Der 49-jährige Steirer übernahm im April die Biathlon-Führung von Franz Berger. "Ich will aus wenig viel machen", formulierte der vierfache Olympia- und WM-Medaillengewinner sein Ziel. Das Wir-Gefühl im Team soll gestärkt werden - von den Athleten bis zum Service.

Sumanns Fokus liegt auf der Heim-WM 2028 in Hochfilzen. Seine Erfahrung als Weltklasse-Athlet und ORF-Experte soll die richtigen Strukturen schaffen. ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober setzt auf den strategischen Schachzug.

Ausblick auf olympische Ambitionen

Die Olympischen Spiele 2026 werfen bereits ihre Schatten voraus. Die Nordischen Kombinierer wollen ihre mannschaftliche Stärke bestätigen und um die Kristallkugel kämpfen.

Im Biathlon beginnt unter Sumann eine neue Ära. Kurzfristig geht es um Stabilisierung und Medaillenkampf bei den Damen. Das große Ziel bleibt die Heim-WM 2028 in Hochfilzen - dort will sich Österreich wieder als Biathlon-Macht etablieren.

Die Kombination aus später Genugtuung und klarer Zukunftsstrategie verleiht dem ÖSV neuen Schwung für die kommenden Wintersport-Herausforderungen.