"Die Weltmarktpreise für Energierohstoffe sind zwar deutlich niedriger als vor einem Jahr. Sie sind aber zuletzt wieder gestiegen und noch immer erheblich höher als im Jänner 2021 vor Beginn der Energiekrise in Europa", so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes Stefan Ederer.

Die globale Industriekonjunktur ist weiterhin schwach und bremst den weltweiten Warenhandel. In den USA wuchs die Wirtschaft im III. Quartal dennoch kräftig, gestützt auf eine lebhafte, teilweise aus Ersparnissen finanzierte Konsumnachfrage.

Auch in China expandierte das BIP im III. Quartal deutlich, wogegen es im Euro-Raum stagnierte.

Die Preise für Energierohstoffe legten zuletzt wieder zu. Insbesondere der Erdgaspreis in Europa (TTF) stieg im Oktober und war etwa doppelt so hoch wie im Sommer 2023. Die Energiepreise liegen allerdings nach wie vor deutlich unter ihren Vorjahreswerten.

In Österreich sank die gesamtwirtschaftliche Produktion im III. Quartal um 0,6% gegenüber dem Vorquartal und war damit um 1,2% niedriger als im Vorjahr. Zum Nachfragerückgang trugen insbesondere die Konsumausgaben der privaten Haushalte bei, die gegenüber dem Vorquartal um 1% schrumpften.

In der Herstellung von Waren sank die Wertschöpfung zum dritten Mal in Folge und auch in der Bauwirtschaft ging sie neuerlich stark zurück. Die Konjunktureinschätzungen der Unternehmen sind laut WIFO-Konjunkturtest von Oktober weiterhin mehrheitlich pessimistisch.

In der Sachgütererzeugung trübte sich die Stimmung weiter ein. In der Bauwirtschaft und im Dienstleistungsbereich zeigte sich hingegen eine Verlangsamung des Konjunkturabschwungs; die aktuelle Lage und die künftige Entwicklung wurden zuletzt wieder etwas besser eingeschätzt als in den Vormonaten.

Die Verbraucherpreisinflation (laut VPI) verringerte sich im Oktober laut Schnellschätzung von Statistik Austria auf 5,4%. Der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) war mit 4,9% etwas schwächer, aber kräftiger als im Durchschnitt des Euro-Raums (+2,9%). Preistreibend im Vergleich zum Vorjahr wirkten im September u. a. Wohnungsmieten, Erdgas und Fernwärme. Dem standen Preisrückgänge bei elektrischem Strom, Heizöl und Treibstoffen gegenüber. Die stärksten Preisanstiege verzeichneten die Bereiche Restaurants und Hotels, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sowie Freizeit und Kultur.

Der Konjunkturabschwung schlägt mittlerweile auch auf den Arbeitsmarkt durch. Zwar nahm die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten im Oktober gegenüber dem Vorjahr zu, es stieg aber auch die Zahl der Arbeitslosen und der Personen in Schulung merklich. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober nach nationaler Definition 6,3%. Saisonbereinigt blieb sie in den vergangenen Monaten konstant. Nach Eurostat-Berechnungsmethode lag die Arbeitslosenquote im September bei 5,5%.