Österreichs Ski-Asse starten olympische Mission

Während der Herbst Österreich in warme Farben taucht, herrscht bei den Wintersport-Assen bereits Hochbetrieb. Die 367 Athleten des Österreichischen Skiverbandes bereiten sich intensiv auf die Weltcup-Saison vor – mit einem klaren Ziel: Olympia 2026 in Mailand-Cortina.
Der Druck ist spürbar. Es geht nicht nur um Kristallkugeln und Tagessiege, sondern um die entscheidende Qualifikation für die Olympischen Winterspiele. Von Trainingslagern in Chile bis zu Materialtests auf europäischen Gletschern läuft der Kampf um Hundertstelsekunden bereits auf Hochtouren.
Hirscher trainiert wieder auf Schnee
Besondere Aufmerksamkeit erregt Marcel Hirscher. Nach seinem Kreuzbandriss, der sein erstes Comeback stoppte, zeigen aktuelle Bilder den 36-Jährigen wieder bei intensiven Trainingseinheiten auf dem Gletscher in Zermatt.
Gemeinsam mit seinem Vater Ferdinand arbeitet die Ski-Legende an seinem zweiten Comeback. Ob er bereits beim Saisonauftakt in Sölden startet? Hirscher hält sich bedeckt. Fest steht: Seine Rückkehr für die Niederlande würde dem Sport zusätzliche Faszination verleihen.
Die alpinen Teams der Damen und Herren um Vincent Kriechmayr, Marco Schwarz und Stephanie Venier nutzen derweil die chilenischen Anden für ihre Vorbereitung. Die verlässlichen Winterbedingungen dort sind ein zentraler Baustein vor dem Weltcup-Auftakt Ende Oktober.
Neue Gesichter im Nationalteam
Auch die nordischen Disziplinen arbeiten akribisch an der Olympia-Vorbereitung. Ein wichtiger Meilenstein war der Test der neuen Olympiaschanzen in Predazzo beim FIS Summer Grand Prix. Für Stefan Kraft, Eva Pinkelnig und Johannes Lamparter war dies die einzige offizielle Generalprobe vor den Spielen.
Im Skisprung-Kader gibt es Veränderungen: Nach Michael Hayböcks Karriereende rückt der 22-jährige Maximilian Ortner ins Nationalteam auf.
Das Biathlon-Team steht vor besonderen Herausforderungen. Ludwig Gredler übernahm bei den Herren die Cheftrainer-Position mit dem Ziel, den verlorenen fünften Startplatz im Weltcup zurückzuerobern. Lisa Theresa Hauser bleibt bei den Damen die unangefochtene Speerspitze.
Über 60 Heimrennen warten
Fans dürfen sich auf eine spektakuläre Saison freuen. Der Kalender bietet über 60 Weltcup-Veranstaltungen auf heimischem Schnee:
- Sölden (25.–26. Oktober): Traditioneller Saisonauftakt
- Hochfilzen (12.–14. Dezember): Biathlon-Weltcup
- Innsbruck/Bischofshofen (3.–6. Januar): Vierschanzentournee-Stationen
- Kitzbühel (23.–25. Januar): Legendäre Hahnenkamm-Rennen
- Schladming (27.–28. Januar): Nightrace-Spektakel
- Kulm (28. Februar–1. März): Skifliegen-Finale
Diese Events sind nicht nur sportliche Höhepunkte, sondern entscheidende Olympia-Empfehlungen.
Speed-Team unter Erfolgsdruck
Das alpine Abfahrtsteam der Herren steht nach einer sieglosen Vorsaison unter besonderer Beobachtung. Mit Andreas Evers, dem ehemaligen Erfolgstrainer von Hermann Maier, wurde ein neuer Speed-Chef installiert.
Seine Mission: Die nächste Generation etablieren und das Team zurück auf die Erfolgsspur bringen. Der Zeitdruck ist enorm – die Olympischen Spiele rücken näher.
Tragische Schatten über der Vorbereitung
Der Tod des italienischen Skifahrers Matteo Franzoso bei einem Trainingssturz in Chile rückt die Sicherheitsaspekte schmerzlich in den Fokus. Die Ereignisse führen zu intensiven Diskussionen über Trainingsbedingungen abseits der perfekt abgesicherten Weltcup-Pisten.
Ski Austria reagierte mit Fortbildungen für 160 Trainer zu Prävention und Athletiktraining. Die Balance zwischen Risikobereitschaft und Sicherheit bleibt eine ständige Herausforderung.
Countdown läuft
In weniger als einem Monat fällt in Sölden der Startschuss. Die Weichen sind gestellt, die Kader nominiert, die Materialabstimmungen gehen in die finale Phase.
Für Österreichs Wintersport-Elite beginnt jetzt die heiße Phase: Topfit in die ersten Rennen und von Anfang an um Spitzenplätze kämpfen. Das große Ziel ist klar definiert – so viele Olympia-Tickets wie möglich für den Traum in Italien.