Österreichs Banken nicht direkt von CS-Anleihen-Ausfall betroffen / Im Zuge der Not-Übernahme durch die UBS war bekannt worden, dass diese Anleihen nicht bedient werden sollen
20.03.2023 | 13:02
Die größten Banken aus Österreich sind nicht direkt von den Problemen bei der Schweizer Credit Suisse (CS) betroffen, wie sie gegenüber der APA mitteilten. Im Zuge der Not-Übernahme der CS durch die größte Schweizer Bank UBS war bekannt worden, dass Inhaber "eigenkapitalähnlicher" AT1-Anleihen leer ausgehen sollen. Erste Group, Raiffeisen International (RBI) und BAWAG geben an, nicht betroffen zu sein und keine solchen Anleihen zu halten.
Auch im Finanzministerium gibt man sich gelassen. Man erwarte "keine wesentlichen unmittelbaren Auswirkungen" auf den Bankensektor in Österreich. Die europäischen Banken seien seit der Finanzkrise stärker beaufsichtigt, "bei der Credit Suisse handelt es sich um ein individuelles Problem", heißt es in einem Statement des Ministeriums.
Insgesamt haben die AT1-Anleihen der CS einen Umfang von 16 Mrd. Schweizer Franken (16,2 Mrd Euro). Auch die Aktionäre (also Halter von Aktien) der CS müssen mit Einbußen rechnen, sollen allerdings zu einem gewissen Maß mit UBS-Aktien entschädigt werden.
Die CS hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der größte Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte. Nach Verhandlungen am Wochenende soll die UBS die CS nun für drei Milliarden Schweizer Franken (3,04 Mrd. Euro) übernehmen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken (rund 101 Mrd. Euro) an beide Banken.
spo/bel
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