Österreichs 3x3-Basketballer: Titelverteidiger mit großem Ziel

Österreichs Basketball-Herren starten als amtierende Europameister bei der 3x3-EM in Kopenhagen. Nach dem Triumph 2024 in Wien und dem jüngsten World-Tour-Sieg in Debrecen reist das Team mit großem Selbstvertrauen an. Auch die ÖBV-Frauen wollen ihren starken Aufwärtstrend bestätigen.
Eingespieltes Quartett mit Siegermentalität
Mit den Europameistern Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Fabio Söhnel und dem zuletzt groß aufspielenden Quincy Diggs geht ein bestens harmonierendes Team an den Start. Ihr jüngster Coup in Ungern spricht Bände: Im Finale bezwangen sie die Skyliners Frankfurt mit 22:20. Diggs krönte seine Leistung mit der MVP-Auszeichnung.
"Der Sieg und die Auszeichnung geben Selbstvertrauen", erklärt der 35-Jährige. "Jetzt heißt's, das Momentum mitnehmen und in Kopenhagen abliefern." Diese Einstellung könnte den Unterschied machen.
Herausfordernde Vorrunde mit Olympia-Dritten
Die Gruppenphase hält gleich zwei schwere Brocken bereit. Österreich trifft auf Litauen, Olympia-Dritter von 2024, und Gastgeber Dänemark. Diggs warnt vor leichten Gedanken: "Litauen wird oft unterschätzt - ich habe schon vor Olympia gesagt, dass sie eine Medaille holen werden. Und Dänemark ist zuhause hungrig."
Als Titelverteidiger lastet besonderer Druck auf dem Team. Kaltenbrunner gibt zu: "Ganz frei gehen wir sicher nicht hinein, weil der Druck vom letzten Jahr da ist. Aber wir sind erfahren genug, um ihn in positive Energie umzuwandeln."
Heimvorteil diesmal fehlend - aber Routine vorhanden
Anders als beim Heimspiel in Wien fehlt diesmal die frenetische Unterstützung der Fans. Kaltenbrunner: "Die Fans haben uns damals die letzten ein, zwei Prozent rausgekitzelt. Das fehlt heuer, aber wir können es mit Routine und kühlem Kopf kompensieren."
Neben den Gruppengegnern sieht Diggs weitere Anwärter: "Serbien ist immer ein Anwärter. Auch Litauen und die Niederlande gehören zu den Teams, die man schlagen muss, um zu gewinnen."
Frauen-Team mit Rückenwind
Auch die österreichischen 3x3-Basketballerinnen starten mit viel Selbstvertrauen in die EM. Nach dem Finaleinzug bei der Women's Series in Bordeaux und Rang fünf in Debrecen fühlt sich die Auswahl rund um Anja Fuchs-Robetin, Alexia Allesch, Rebekka Kalaydjiev und Sina Höllerl gut gerüstet.
"Wir haben den ganzen Sommer über Selbstvertrauen getankt", betont Höllerl. "Wir sind zwar oft die Underdogs, aber genau das wollen wir ausnutzen." Kalaydjiev unterstreicht die positive Entwicklung: "Wir haben gezeigt, dass wir mit den Topteams mithalten können."
Trotz der schweren Gruppe mit Litauen und den Niederlanden überwiegt der Optimismus. Die Erkenntnis: "Im 3x3 kann in zehn Minuten alles passieren. Auch solche Teams sind zu schlagen."
Österreichs Basketball-Nationalteams stehen bereit, um in Kopenhagen erneut Geschichte zu schreiben. Die Männer als Titelverteidiger, die Frauen als aufstrebende Underdogs - beide mit dem gleichen Ziel: ganz oben auf dem Podest zu stehen.