Die Kurse österreichischer Staatsanleihen sind am Montag im Späthandel weiter gestiegen. Im Gegenzug sanken die Renditen. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe ist um 6 Basispunkte auf -0,44 Prozent gefallen.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 14 Basispunkten. Der Euro-Bund-Future stieg im Späthandel um 0,23 Prozent auf 175,41 Punkte.

Eine gedämpfte internationale Anlegerstimmung belastete die Aktienmärkte und sorgte im Gegenzug für Nachfrage nach Staatsanleihen. Die heimischen Papiere konnten ihre Kursgewinne aus dem Frühhandel am Nachmittag noch leicht ausbauen. Für Unsicherheit sorgte unter anderem die mangelnden Fortschritte in den Brexit-Gesprächen zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien.

Ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson sagte am Nachmittag, dass eine Verlängerung der Verhandlungen über das Jahresende hinaus ausgeschlossen sei. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass EU-Unterhändler Michel Barnier nach Angaben von Diplomaten keine wesentlichen Fortschritte in den Gesprächen sieht.

Konjunkturdaten rückten dagegen in den Hintergrund. Die deutsche Industrie hatte ihre Produktion im Oktober stärker als erwartet gesteigert und sich damit bereits den sechsten Monat in Folge von dem schweren Corona-Einbruch im Frühjahr erholt, war bereits in der Früh bekannt geworden. Im weiteren Wochenverlauf dürfte dann vor allem der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag Aufmerksamkeit zuteilwerden. Am Markt erwartet man sich neue Liquiditätshilfen.

Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:

Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten)
2 Jahre  -0,73   -0,69  -0,04       2                       
5 Jahre  -0,70   -0,66  -0,04       8                       
10 Jahre -0,44   -0,38  -0,06       14                      
30 Jahre 0,09    0,13   -0,04       25                      

dkm/pma

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