Österreich hat sich zu einem echten Gaming-Powerhouse entwickelt. Die Branche boomt wie nie zuvor, fest verankert in der Gesellschaft und wirtschaftlich immer relevanter.

Aktuelle Zahlen zeigen: Gaming ist längst kein Nischenhobby mehr. Von rekordverdächtigen Besucherzahlen bei Events bis hin zu einer florierenden Entwicklerszene - das Alpenland spielt in der ersten Liga mit.

Entwicklerszene explodiert: 71 Prozent mehr Studios

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Rund 150 Unternehmen entwickeln mittlerweile Spiele in Österreich - ein Wachstum von über 71 Prozent seit 2018. Das ergab die "Game Development Studie 2024" der Wirtschaftskammer.

Der Umsatz? Beeindruckende 188,7 Millionen Euro im Jahr 2023. Die Branche sichert 2.260 Arbeitsplätze - Tendenz steigend.

Besonders bemerkenswert: 80 Prozent der Beschäftigten haben einen Uni- oder FH-Abschluss. Hochqualifizierte Fachkräfte prägen die Szene, meist in kleineren, spezialisierten Studios.

Game City bricht alle Rekorde

Nirgendwo zeigt sich der Gaming-Boom deutlicher als bei den großen Events. Die Game City im Wiener Rathaus sprengte 2024 alle Dimensionen: Über 85.000 Besucher strömten zu Österreichs größter Gaming-Messe.

Das sind 15.000 mehr als im Vorjahr - ein klares Zeichen für die wachsende Begeisterung. Kostenlos können Fans neueste Titel anspielen, Cosplay-Paraden erleben und sich austauschen.

Aber Wien ist nicht allein. Das A1 Austrian eSports Festival lockte 21.700 Besucher ins Austria Center. Das LEVEL UP Festival in Salzburg zählte 10.000 Gaming-Fans.

eSports wird erwachsen

Die elektronische Sportszene hat sich professionalisiert. Der eSport Verband Österreich kämpft seit Jahren für Anerkennung - mit Erfolg.

Die A1 eSports League Austria gilt als Herzstück der nationalen Szene. Mehrmals jährlich kämpfen Teams in League of Legends oder VALORANT um Titel und Ruhm.

Das Durchschnittsalter der Spieler? 35 Jahre. Gaming ist gesellschaftsfähig geworden.

Erfolg braucht Politik-Support

Heimische Studios wie Mi'pu'mi Games oder Purple Lamp beweisen international ihre Klasse. Doch die Branche fordert bessere Rahmenbedingungen.

Verbesserte Förderstrukturen und steuerliche Anreize - wie in anderen EU-Ländern üblich - stehen ganz oben auf der Wunschliste. Besonders außerhalb Wiens fehlt Unterstützung.

Cloud-Gaming, VR und AR bieten neue Chancen. Über ein Drittel der heimischen Studios arbeitet bereits an diesen Zukunftstechnologien.

2025: Die nächsten Meilensteine

Die Termine stehen fest: LEVEL UP Salzburg (28.-29. Juni) und Game City Wien (10.-12. Oktober) wollen ihre Besucherrekorde erneut knacken.

Österreichs Weg zur Gaming-Nation ist weit fortgeschritten. Ob der Highscore gehalten werden kann? Das entscheiden die kommenden politischen Weichenstellungen und die Innovationskraft der Studios.