Bitterer Dämpfer für die ÖFB-Elf: Österreichs Nationalmannschaft musste sich gestern Abend in Bukarest mit 0:1 gegen Rumänien geschlagen geben. Virgil Ghiță köpfte in der fünften Minute der Nachspielzeit das entscheidende Tor. Trotz des Rückschlags im WM-Qualifikationskampf zeigt sich das Team von Ralf Rangnick kämpferisch - der Traum von der WM 2026 lebt.

Über 90 Minuten lang sah alles nach einem torlosen Unentschieden in der Arena Națională aus. Österreich hatte zwar mehr Ballbesitz, tat sich aber schwer gegen die aggressive rumänische Spielweise. Den zahlreichen Chancen fehlte die Durchschlagskraft gegen die gut organisierte Abwehr.

Rumänien setzte auf schnelle Konter und wurde damit immer wieder gefährlich. Der entscheidende Treffer fiel nach einem Freistoß in der letzten Aktion - Ghiță stieg am höchsten und köpfte unhaltbar für Alexander Schlager ein.

"Viel zu wenig Kapital geschlagen"

Teamchef Ralf Rangnick zeigte sich nach Spielende verärgert über die Art der Niederlage. "Ein Gegentor in der letzten Minute ist immer extrem ärgerlich", so der Deutsche. Seine Kritik richtete sich vor allem an die schwache Offensive: "Wir hatten zwar viel Ballbesitz, haben daraus aber viel zu wenig Kapital geschlagen."

Im letzten Drittel fehlte es an Zielstrebigkeit und Genauigkeit. Auch defensiv zeigte Österreich Schwächen - ein Patzer von Philipp Lienhart musste von David Alaba ausgebügelt werden.

Kapitän Alaba: "Haben alles selbst in der Hand"

Die Spieler wollen den Rückschlag schnell abhaken. Kapitän David Alaba gab sich kämpferisch: "So ein spätes Gegentor tut weh, keine Frage. Aber wir wissen, was wir können, und wir haben immer noch alles selbst in der Hand."

Marcel Sabitzer sieht die Mannschaft in der Pflicht: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wir waren heute nach vorne nicht gut genug. Aber diese Gruppe ist eng, und es ist noch nichts entschieden."

Der Weg zur WM: Playoffs als Hoffnungsträger

Die erweiterte Weltmeisterschaft 2026 bietet Europa 16 Startplätze - drei mehr als bisher. Die 54 teilnehmenden Nationen spielen in zwölf Gruppen. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt.

Die Playoff-Chance bleibt:
* Zwölf Gruppenzweite erreichen die Playoffs
* Vier beste Nations-League-Gruppensieger komplettieren das Feld
* Im März 2026 werden vier weitere WM-Tickets vergeben

Selbst bei einem verpassten Gruppensieg ist der WM-Traum nicht vorbei. Die kommenden Spiele gegen direkte Konkurrenten gewinnen nun aber zusätzlich an Brisanz.

Fokus auf die entscheidenden Partien

Rangnick wird in der Analyse den Finger in die Wunde legen - besonders bei der fehlenden Kreativität im Angriff und der defensiven Stabilität. Die Lehren aus Bukarest müssen schnell gezogen werden.

Der Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 1998 ist noch nicht geplatzt. Doch das ÖFB-Team muss in den verbleibenden Spielen sein volles Potenzial abrufen, um sich das Ticket nach Nordamerika zu sichern.