Die österreichische Fußball-Bundesliga hält am Video Assistant Referee fest. Trotz jährlicher Kosten von 1,5 Millionen Euro sprechen sich die Vereine geschlossen für die Technologie aus.

Liga-Präsident Christian Ebenbauer hatte die VAR-Zukunft kürzlich als "völlig offen" bezeichnet und damit eine heftige Debatte ausgelöst. Der Grund: Ein neuer, geringer dotierter TV-Vertrag ab 2026 zwingt zum Sparen. Doch die Klubs bleiben standhaft.

Vereine kämpfen für Fairness

Michael Parensen, Sportdirektor von Meister Sturm Graz, stellt klar: "Die Abschaffung wäre ein falsches Zeichen." Viel sei für die Akzeptanz des Systems gekämpft worden.

Auch die Trainer ziehen mit:
* Peter Pacult (WAC): "Eine Abschaffung wäre ein Rückschritt"
* Stephan Helm (Austria Wien): VAR reduziert "deutliche Fehlentscheidungen"
* Peter Stöger (Rapid): "Keiner hat Bock darauf, wenn ein klares Handtor übersehen wird"

Selbst frühere Kritiker wie Pacult warnen vor einer Isolation Österreichs im europäischen Vergleich.

Kostenfaktor unter der Lupe

Die 1,5 Millionen Euro jährlich belasten die Liga erheblich. Besonders brisant: Ab 2026 sinken die TV-Einnahmen deutlich.

Trotzdem betont Ebenbauer, der inhaltliche Nutzen stehe außer Frage. Die Herausforderung: Standards halten bei optimierten Kosten.

Kritik bleibt bestehen

WSG-Trainer Philipp Semlic sieht eine "rückläufige Entwicklung" und fordert Überdenken bei notwendigen Einsparungen. Spieler wie GAK-Routinier Dominik Frieser empfinden die Wartezeiten nach Toren als "nervig".

Die Forderungen der Vereine:
* Schnellere Abläufe
* Klarere Kommunikation
* Kontinuierliche Weiterentwicklung

Europa als Maßstab

Ein VAR-Verzicht würde Österreich zum Außenseiter machen. Fast alle großen europäischen Ligen setzen auf die Technologie. GAK-Coach Ferdinand Feldhofer warnt vor einem "Rückschritt auf internationaler Ebene".

Zusätzliches Problem: Österreichs Schiedsrichter würden Erfahrung verlieren und bei internationalen Einsätzen benachteiligt.

Optimierung statt Abschaffung

Die Weichen sind gestellt: Der VAR bleibt. Die Bundesliga arbeitet an der Neuausschreibung des Dienstleistervertrags ab 2026.

Das Ziel ist klar definiert - eine finanziell tragbare Lösung bei gleichbleibender sportlicher Qualität. Die geschlossene Front der Vereine dürfte den nötigen Druck erzeugen, um den österreichischen Fußball weiter zu professionalisieren.