Einige sind noch immer am Markt aktiv, andere wurden im Zuge der Globalisierung von noch größeren Unternehmen geschluckt und sind nun Teil von international operierenden Weltkonzernen. Die Geschichte österreichischer Glücksspielunternehmen ist eine wahre Erfolgsgeschichte.

Novomatic AG – Europas Nr. 1

Als der gelernte Fleischhauer Johann Graf aus Wien 1980 die Novomatic Automatenhandels GmbH ins Leben ruf, ahnte er sicher nicht, dass daraus 39 Jahre später ein Weltkonzern mit einem Jahresumsatz von knapp 5 Milliarden Euro (2017) und rund 30.000 Mitarbeitern weltweit werden würde.

Die Novomatic AG hat die Entwicklung der Gaming-Branche maßgeblich mitbestimmt. Als Produzent innovativen Glücksspielequipments und Betreiber von rund 2.100 eigenen elektronischen Automatencasinos und Spielbanken ist das Unternehmen made in Austria international anerkannt und geachtet.  

Durch ihre zahlreichen internationalen Tochtergesellschaften versorgt der Konzern auch die besten Online Casinos weltweit mit Spiele Software, ganzen Systemlösungen und umfassenden Omni-Channel-Produkten (hier sind novomativunabhängige Beispiele). Als Full Service-Anbieter ist Novomatic in allen Segmenten der Glücksspielindustrie aktiv. Im Online- und Mobile-Casino-Bereich ist vor allem das Tochterunternehmen Greentube Internet Entertainment Solutions GmbH für die Produktion, den Betrieb und Vertrieb von Casino Software und serverbasierten Terminal Lösungen verantwortlich.

Interwetten – Der Dauerbrenner auf dem Sportwettenmarkt

Sportwetten im Internet sind untrennbar mit der Interwetten Gaming LTD verbunden. Als einer der ersten Anbieter ging das 1990 in einem Wiener Außenbezirk von drei Freunden unter dem Namen Interwetten Wien gegründete Unternehmen schon 1997 online und nutzte das noch junge Internet für seine Geschäftstätigkeit. Dies war vor allem Wolfgang Fabian zu verdanken, der das enorme Potenzial des Internets sehr schnell erkannte.

Bereits zur Jahrtausendwende stieg man zum größten und bekanntesten Anbieter von Online Sportwetten im deutschsprachigen Raum auf. Dieser Status konnte bis heute nicht gehalten werden. Die heutige Branchengrößen entstanden im Zuge der New Economy Bewegung zu Beginn der 2000er Jahre. Während diese die Vorteile des Kapitalmarktes nutzten und sich durch Börsengänge große Kapitalmengen beschafften, blieb Interwetten immer zu 100 Prozent in Privatbesitz und finanzierte sich ausschließlich aus dem eigenen Cash-Flow. Heute hat Interwetten aus rechtlichen Gründen seinen Hauptsitz nach Malta verlegt und beschäftigt circa 100 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro wird mit den Produkten Sportwetten, Live-Wetten, Online-Casino, Live-Casino und Games erwirtschaftet.

Bwin – Kleiner Beginn in Österreich, heute Teil eines Weltkonzerns

Die Firmengeschichte von Bwin ist so turbulent wie die Branche selbst. 1997 wurde das Unternehmen gegründet, wuchs in den 2000er Jahren zum weltgrößten börsennotierten Internet-Glücksspielkonzern, kam dann aus unterschiedlichen Gründen finanziell ins Straucheln und wurde 2015 von GVC Holdings für einen Preis von 1,1 Milliarden Pfund übernommen. Als Marke existiert Bwin auch heute noch weiter, nicht zuletzt, weil sich Bwin einen weltweiten Stamm von etwa 13 Millionen Kunden aufgebaut hat.

Zum Portfolio gehören neben Sportwetten inzwischen auch Poker, Casino und Soft-Games, sodass sich Bwin zum Allrounder in Sachen Online Glücksspiel entwickelt hat. Seinen Bekanntheitsgrad erlangte Bwin unter anderem als Sponsor großer Sportvereine wie Bayern München, Real Madrid oder Juventus Turin.

Bet-at-home.com AG – Von Wels hinaus in die Welt

Der Firmenname weist schon darauf hin, dass Wetten vom heimischen Sofa aus über das Internet platziert werden können. Dies war ab März 2000 möglich, als die Webseite ein Jahr nach der Firmengründung online ging. Die Österreicher Jochen Dickinger und Franz Ömer eroberten vom oberösterreichischen Wels aus in rasantem Tempo den Sportwettenmarkt und konnten in knapp zwei Jahrzehnten mehr als 4 Millionen Kunden von ihren Dienstleistungen überzeugen.

Bereits fünf Jahre nach der Gründung erfolgte der Gang an die Börse. Zahlreiche Partnerschaften mit bekannten Fußballvereinen erhöhten den Bekanntheitsgrad nachhaltig. Als Premium Partner des FC Schalke 04 (seit 2011) und Hauptsponsor von Hertha BSC (bis 2018) war Bet-at-home auf dem deutschen Wettmarkt präsent. In Österreich ist das Unternehmen in den Sponsorenlisten des FK Austria Wien und des FC Red Bull Salzburg vertreten. Heute umfasst das Produktportfolio die Bereiche Sportwetten, Casino, Live-Casino, Vegas, Virtual und Poker.