Österreich siegt erneut: Rangnick radelt zum Erfolg

Österreichs Nationalteam bleibt in der WM-Qualifikation makellos. Der 2:1-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina bringt das vierte Mal in Folge drei Punkte. Teamchef Ralf Rangnick sorgte mit einem kuriosen Fahrrad-Auftritt für Schlagzeilen, während die Kabine nach dem Abpfiff zur Partyzone wurde.
Nach vier Spielen stehen zwölf Punkte auf dem Konto – eine historische Premiere für Österreich in der WM-Qualifikation. Doch diesmal reden alle über das Fahrrad und die ausgelassene Stimmung im Team.
Fahrrad-Fahrt wird zum Kult-Moment
Ralf Rangnick rollte entspannt mit dem Fahrrad über den Rasen in Zenica. Was skurril aussah, hatte einen praktischen Grund: Der 67-Jährige schont nach einer Sprunggelenksoperation seinen Fuß. "Der Weg von der Kabine hierher wäre etwas weit gewesen", erklärte er pragmatisch.
Der unkonventionelle Auftritt zeigt Rangnicks Führungsstil: lösungsorientiert und ohne Allüren. Diese Mentalität überträgt sich auf die Mannschaft, die unter ihm mutig und proaktiv agiert.
Pizza und Patrioten-Songs in der Kabine
Nach dem Schlusspfiff verwandelte sich die Kabine in eine Partyzone. "Strada del Sole" und "I am from Austria" dröhnten aus den Boxen, dazu gab es Pizza für alle. Christoph Baumgartner schwärmte: "Es ist schon geil, wie sich jeder mit dem Land identifiziert."
Solche Feiern sind unter Rangnick Tradition geworden. Bereits nach dem Sieg gegen Deutschland wurde ausgiebig gefeiert. Dieser "enorme Spirit" ist zur Geheimwaffe des Teams geworden.
Harte Arbeit in hitziger Atmosphäre
Der Sieg in Zenica war kein Selbstläufer. Besonders die ersten 20 Minuten verliefen zäh gegen physisch robuste Bosnier. Rangnick sprach vom "erwartet schweren Spiel" – Effizienz und Willensstärke entschieden am Ende.
Mit der makellosen Bilanz hat Österreich es "selbst in der Hand", wie Rangnick betonte. Trotz perfekter Punkteausbeute liegt das Team wegen der Tordifferenz noch hinter Bosnien, das jedoch ein Spiel mehr absolviert hat.
Der Rangnick-Effekt revolutioniert Österreich
Seit Mai 2022 hat sich das Nationalteam fundamental gewandelt. Statt defensive Zögerlichkeit prägt nun proaktives Gegenpressing die Spielweise. Viele Spieler kennen diesen Stil aus den Red-Bull-Akademien – perfekt für die "Goldene Generation" um Sabitzer, Laimer und Alaba.
Der Erfolg ist messbar: souveräne EM-Qualifikation, jetzt die perfekte WM-Qualifikations-Hinrunde. Rangnick agiert als Reformer, der den österreichischen Fußball nachhaltig an die Weltspitze führen will.
WM 2026 rückt in greifbare Nähe
Mit der perfekten Hinrunde ist der Grundstein gelegt. Im Oktober wartet San Marino zuhause, danach das schwere Auswärtsspiel in Rumänien. Der Showdown um das direkte WM-Ticket fällt im November.
"Bis jetzt gibt es überhaupt keinen Grund, auf irgendwas stolz zu sein", warnt Rangnick vor Euphorie. Doch die Chancen für die erste WM-Teilnahme seit 28 Jahren stehen so gut wie lange nicht mehr.