Österreich: Immobilienpreise steigen wieder deutlich

Der österreichische Immobilienmarkt hat die Talsohle durchschritten. Nach monatelangem Rückgang ziehen die Preise für Häuser und Wohnungen wieder spürbar an - eine Trendwende mit weitreichenden Folgen für Käufer und Verkäufer.
Die offiziellen Zahlen von Statistik Austria bestätigen den Aufschwung: Im ersten Halbjahr 2025 verteuerten sich Wohnimmobilien durchschnittlich um 2,8 Prozent. Neue Häuser und Wohnungen legten sogar um 3,6 Prozent zu, während Bestandsimmobilien um 2,6 Prozent stiegen.
Das Ende der KIM-Verordnung wirkt als Turbo
Ein entscheidender Katalysator war das Auslaufen der strengen Kreditrichtlinien Ende Juni. Seit August 2022 hatte die KIM-Verordnung die Finanzierung durch strenge Vorgaben erheblich erschwert: mindestens 20 Prozent Eigenkapital, maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Rate und höchstens 35 Jahre Laufzeit.
Diese Regeln bremsten vor allem junge Familien und Käufer mit weniger Eigenkapital aus. Mit dem Wegfall haben Banken wieder mehr Spielraum bei der Bonitätsprüfung - ein psychologischer Schub für den Markt.
Nachfrage explodiert, Angebot schrumpft
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Kaufinteresse für Eigentumswohnungen stieg im ersten Halbjahr um 22 Prozent, für Häuser um 8 Prozent. Besonders aktiv waren Käufer in der Steiermark, Tirol und Wien.
Doch diese Nachfrage trifft auf ein schrumpfendes Angebot. Die Baufertigstellungen gehen seit den Rekordjahren deutlich zurück. Experten erwarten für 2025 und 2026 einen spürbaren Einbruch bei neuen Wohneinheiten - was den Preisdruck weiter anheizt.
Was kommt auf Käufer und Investoren zu?
Die Raiffeisen-Ökonomen sehen das "Ende der Eiszeit" am Immobilienmarkt. Nach dem Preishöhepunkt 2022 waren die Preise um rund 5 Prozent gesunken. Gleichzeitig stiegen Löhne und Gehälter deutlich - Wohneigentum wurde wieder leistbarer.
Die Prognose: Für 2025 erwarten Analysten moderate Anstiege von 0,5 Prozent, ab 2026 dann beschleunigte Zuwächse von etwa 3 Prozent jährlich.
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Besonders in Wien, Salzburg und Innsbruck dürfte die Verknappung des Angebots zu kräftigen Preissteigerungen führen. Das Zeitfenster für stabile Preise schließt sich langsam - für Käufer wird es teurer, für Eigentümer lukrativer.