Die Wende ist geschafft: Der österreichische Immobilienmarkt sendet deutliche Signale einer Erholung. Während die Kaufpreise sich stabilisieren und für Käufer wieder attraktiver werden, steigen die Mieten weiter kräftig an.

Mieten steigen auf Rekordhöhe

Der Mietmarkt zeigt sich unbarmherzig. Die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten kletterte im zweiten Quartal 2025 auf 10,2 Euro pro Quadratmeter - ein Plus von 4,6 Prozent zum Vorjahr. Noch drastischer die Nettomiete: Sie sprang um 5,3 Prozent auf 7,7 Euro.

In Wien, Salzburg und Innsbruck zahlen Mieter bei Neuverträgen oft über 20 Euro pro Quadratmeter. Analysten rechnen für zentrale Lagen mit weiteren Steigerungen von bis zu 6,9 Prozent. Der Grund: Viele können sich wegen hoher Zinsen kein Eigenheim leisten und weichen auf den Mietmarkt aus.

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Kaufmarkt erwacht aus dem Winterschlaf

Ganz anders die Lage beim Immobilienkauf. Nach Jahren der Flaute stabilisieren sich die Preise wieder. Der Häuserpreisindex stieg im zweiten Quartal um 2,1 Prozent - bestehender Wohnraum verteuerte sich um 1,7 Prozent, Neubauten um 3,5 Prozent.

"Die Eiszeit auf dem Immobilienmarkt ist wohl vorbei", so Ökonom Matthias Reith. Raiffeisen Research prognostiziert für 2025 einen moderaten Preisanstieg von 0,5 Prozent, ab 2026 dann rund 3 Prozent jährlich.

Die Nachfrage steigt deutlich:
* Eigentumswohnungen: +22 Prozent im ersten Halbjahr
* Häuser: +8 Prozent Nachfragezuwachs

Politik gibt grünes Licht

Entscheidend für die Belebung: Das Ende der KIM-Verordnung im Juni 2025. Die strengen Kreditregeln - 20 Prozent Eigenkapital, maximal 40 Prozent Schuldendienstquote - fallen weg. Banken können wieder flexibler finanzieren.

Zusätzlich schnürt die Regierung ein Wohnbaupaket über zwei Milliarden Euro. Kernstück ist die "Wohnbaumilliarde" für leistbaren Wohnraum. Erste Eigenheime werden von Grundbuchgebühren befreit, verbilligte Darlehen sollen weitere Anreize schaffen.

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Neubau bleibt das Sorgenkind

Trotz positiver Signale: Der Neubau schwächelt weiter. 2025 werden voraussichtlich weniger als 50.000 neue Wohneinheiten fertig - 2023 waren es noch 70.000. Hohe Baukosten und gestiegene Zinsen bremsen die Bauwirtschaft aus.

Wien setzt auf Großprojekte: Das "Village im Dritten" und das neue Stadtquarteil "Donaufeld" sollen zusammen Wohnraum für 16.000 Menschen schaffen. Beide Projekte setzen auf Nachhaltigkeit mit autofreien Zonen und Erdwärme.

Ausblick: Moderate Erholung erwartet

Experten rechnen mit einer Fortsetzung der Erholung. Die erleichterten Finanzierungsbedingungen und gestiegene Kaufkraft befeuern die Nachfrage. Eine Preisexplosion wie vor 2022 erwarten sie aber nicht.

Der Mietmarkt bleibt dagegen angespannt. Solange der Neubau nicht anzieht, dürften die Mieten weiter steigen - besonders in den Städten. Ob das Wohnbaupaket hier Entlastung bringt, muss sich erst zeigen.