Österreich führt WM-Quali perfekt an

Das österreichische Nationalteam steht nach dem 2:1-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina mit zwölf Punkten aus vier Spielen an der Tabellenspitze der Qualifikationsgruppe H. Die erste WM-Teilnahme seit 28 Jahren rückt in greifbare Nähe.
Teamchef Ralf Rangnick hat seinem Team seit 2022 eine neue Identität verpasst. Intensives Pressing, schnelles Umschaltspiel und proaktive Herangehensweise prägen den österreichischen Fußball. Diese Handschrift war auch in Zenica deutlich erkennbar, als Tore von Marcel Sabitzer und Konrad Laimer den vierten Sieg im vierten Spiel sicherten.
Die Mannschaft tritt selbstbewusst auf und strahlt eine Siegermentalität aus, die früher oft fehlte. Mit einem Spiel weniger als die punktgleichen Bosnier haben die Österreicher alle Trümpfe selbst in der Hand.
Rangnick etabliert historischen Punkteschnitt
Der 67-jährige Deutsche hat eine bemerkenswerte Bilanz vorzuweisen: 1,875 Punkte pro Spiel nach 32 Länderspielen. Damit steht er auf Augenhöhe mit Trainerlegende Karl Stotz aus den späten 70er Jahren.
Unter Rangnicks Führung besiegte das Team Top-Nationen wie Deutschland und Italien. Bei der EURO 2024 gewann Österreich die Vorrundengruppe vor Frankreich und den Niederlanden. Diese Erfolge sind das Ergebnis konsequenter taktischer Arbeit und unbedingtem Siegeswillen.
Perfekte Qualifikation bisher
Der WM-Weg begann im Juni mit einem 2:1-Heimsieg gegen Rumänien, gefolgt von einem erwarteten 4:0 in San Marino. Die September-Spiele stellten härtere Tests dar: Ein 1:0 gegen Zypern durch Sabitzers Elfmeter und der entscheidende 2:1-Erfolg in der hitzigen Atmosphäre von Zenica.
Dieser Sieg war ein Statement an die Konkurrenz und bewies die gewachsene mentale Stärke. Selbst nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Bosnier bewahrte das Team Ruhe und schlug zurück.
Teamgeist als Erfolgsfaktor
Kapitän David Alaba kehrt nach langer Verletzungspause in eine zentrale Rolle zurück. Zusammen mit Marko Arnautović, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer bildet er das Führungsgerüst. Die Mischung aus erfahrenen Legionären und aufstrebenden Talenten harmoniert perfekt.
Rangnick schuf ein Umfeld, in dem jeder Spieler seine Rolle kennt und für das Kollektiv an seine Grenzen geht. Diese Einheit macht die Mannschaft widerstandsfähig gegen Rückschläge.
Alles oder nichts für Rangnick
Der Teamchef lehnte Angebote von Bayern München und Borussia Dortmund ab, um sein Österreich-Projekt fortzuführen. Seine Zukunft ist jedoch direkt an die WM-Qualifikation gekoppelt – scheitert die Mission, endet sein Vertrag.
ÖFB-Aufsichtsratschef Josef Pröll bestätigte diese Vereinbarung. Der leistungsbezogene Pakt unterstreicht den enormen Druck, aber auch die Entschlossenheit aller Beteiligten.
Die entscheidenden Spiele stehen bevor
Im Oktober wartet das Heimspiel gegen San Marino, danach das schwere Auswärtsspiel in Rumänien. Die Qualifikation wird voraussichtlich im November mit den Partien gegen Zypern und dem Heimspiel gegen Bosnien-Herzegowina abgeschlossen.
Die hervorragende Ausgangsposition soll genutzt werden, um das WM-Ticket vorzeitig zu lösen. Es wäre die Krönung von Rangnicks Arbeit und ein historischer Erfolg für den österreichischen Fußball – die erste WM-Teilnahme seit Frankreich 1998.