Österreich erhält 82 Michelin-Sterne

Österreichs Gastronomie erlebt eine beispiellose Sternstunde. Der Guide Michelin vergab 2025 erstmals seit 15 Jahren wieder flächendeckend Auszeichnungen - und kürte dabei ganze 82 Restaurants mit begehrten Sternen.
Die Bundeshauptstadt Wien setzt mit zwei Drei-Sterne-Restaurants die Spitze: Das "Steirereck im Stadtpark" und "Amador" erreichten die höchste Bewertung. Bundesweit profitieren alle Regionen von der Neubewertung, besonders Tirol konnte seine Spitzendichte unter Beweis stellen.
Gault&Millau krönt Rekordjahr
Parallel bestätigt der Gault&Millau Guide 2025 den Höhenflug: Von 1.639 getesteten Restaurants erhielten 816 eine oder mehrere Hauben - ein neuer Rekord.
Hannes Müller vom Restaurant "Die Forelle" am Weißensee wurde zum "Koch des Jahres 2025" gekürt. Erstmals ehrte der Guide drei Pioniere der österreichischen Küche mit dem Lebenswerk-Award: Markus Mraz, Helmut Rachinger und Sepp Schellhorn.
Weinexporte schwächeln leicht
Während die Gastronomie triumphiert, zeigt sich die Weinbranche von der globalen Wirtschaftsschwäche betroffen. Nach acht Wachstumsjahren sanken die Exporterlöse 2024 um 6 Prozent auf 233,3 Millionen Euro.
Die Österreich Wein Marketing führt den Rückgang auf die volatile Weltwirtschaft und eine Verschiebung zu günstigerem Tankwein zurück. Dennoch bleibt die Langzeitbilanz beeindruckend: Seit 2015 stiegen die Exportwerte um über 60 Prozent.
Neue Märkte im Fokus:
* Nordische Länder als vielversprechende Abnehmer
* Strategische Diversifizierung der Exportziele
* Starke Nachfrage durch heimische Spitzengastronomie
Grüne Revolution auf den Tellern
Nachhaltigkeit wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Der Guide Michelin vergab 33 "Grüne Sterne" für umweltbewusste Betriebe. Gault&Millau zeichnete mit den "Future Awards" zukunftsweisende Konzepte aus, darunter das Restaurant JOLA in Wien.
Die neue Küchenphilosophie geht weit über Bio-Zutaten hinaus: "From Root to Leaf" heißt das Credo, bei dem Lebensmittel ganzheitlich verarbeitet werden. Die enge Kooperation mit lokalen Produzenten stärkt sowohl die Regionalität als auch die unverwechselbare Identität der österreichischen Küche.
Luxus trotzt dem Kostendruck
Der Boom im Spitzensegment kontrastiert mit den Herausforderungen der Gesamtbranche. Steigende Personal- und Warenkosten belasten die Margen vieler Betriebe. Der anhaltende Arbeitskräftemangel verschärft die Situation zusätzlich.
Dennoch beweist die Spitzengastronomie beachtliche Resilienz. Als Magnet für den Kulturtourismus stärkt sie Österreichs Image als Premium-Destination und setzt wichtige Impulse für die gesamte Tourismuswirtschaft.
Innovation bestimmt die Zukunft
Die flächendeckende Michelin-Bewertung entfacht einen Qualitätswettbewerb, der weitere Innovationen verspricht. Trends wie die Fusion lokaler Zutaten mit internationalen Techniken und alkoholfreie Speisenbegleitungen prägen die Entwicklung.
Erfolgreiche Betriebe setzen auf nachhaltige Konzepte, faire Arbeitsbedingungen und authentische Erlebnisse. Für den Weinbau wird die Klimaanpassung entscheidend, während der Export auf Marktdiversifizierung setzt.