Das ÖSV-Team feiert einen historischen Fünffachsieg in Predazzo, während das IOC längst überfällige Medaillen-Korrekturen vornimmt. Stefan Rettenegger führt das Quintett an - und Christoph Sumann wird 15 Jahre später doch noch zum Olympia-Medaillengewinner.

Österreicher fegen die Konkurrenz weg

Auf den Anlagen der Olympischen Spiele 2026 zeigte das ÖSV-Team in der Nordischen Kombination eine Machtdemonstration. Stefan Rettenegger siegte vor Franz-Josef Rehrl, Paul Walcher, Johannes Lamparter und Thomas Rettenegger. Rehrl setzte mit seinem Sprung auf 139,5 Meter einen neuen Schanzenrekord.

Der Erfolg beim Sommer-Grand-Prix bringt Stefan Rettenegger auch den Gesamtsieg in der Serie ein. Cheftrainer Christoph Bieler zeigte sich zufrieden, blieb aber realistisch: "Es ist Sommer und wir sind auf Rollski. Aber wir sind auf dem richtigen Weg."

Kann das Team diese Dominanz auch im Winter auf Schnee bestätigen? Die Olympischen Spiele 2026 sind nur noch wenig mehr als ein Jahr entfernt.

Endlich Gerechtigkeit: Sumann erhält Bronze

Das IOC verkündete die längst überfällige Neuvergabe von Olympia-Medaillen. Nach der endgültigen Ablehnung der Einsprüche des russischen Biathleten Jewgeni Ustjugow wurden dessen Ergebnisse zwischen 2010 und 2014 annulliert.

Die Konsequenz: Christoph Sumann rückt im Massenstart von Vancouver 2010 vom vierten auf den dritten Platz vor und erhält nachträglich die Bronzemedaille. Martin Fourcade aus Frankreich wird zum Olympiasieger erklärt.

Deutschland erbt Staffel-Gold

Noch größer sind die Auswirkungen bei den Staffel-Rennen. Die deutsche Männer-Staffel wird nachträglich Olympiasieger von Sotschi 2014. Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp hatten das Ziel nur 3,5 Sekunden hinter der disqualifizierten russischen Staffel erreicht.

Österreichs Team mit Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder und Dominik Landertinger rückt von Bronze auf Silber vor. Die offizielle Medaillenübergabe könnte 2026 in Mailand und Cortina stattfinden.

Signal für die Olympia-Saison

Der Fünffachsieg auf den künftigen Olympia-Anlagen sendet ein klares Signal an die Konkurrenz: Österreich ist bereit für die Heimspiele. Die mannschaftliche Geschlossenheit und hohe Leistungsdichte machen das Team zum Topfavoriten.

"Jetzt werden wir noch konzentriert trainieren und dann schauen wir, dass wir auch im Winter einen Fünffachsieg hinbringen", so Stefan Rettenegger nach seinem Triumph.

Gleichzeitig zeigt die Medaillen-Korrektur: Doping wird auch Jahre später noch konsequent verfolgt. "Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan", kommentierte Sumann die Entscheidung.

Die Idee, die nachträglich vergebenen Medaillen bei den Spielen 2026 in Antholz zu überreichen, stößt auf breite Zustimmung. Eine würdige Bühne für eine längst verdiente Ehrung.