Österreich dominiert Olympia-Generalprobe in Predazzo

Jan Hörl und Daniel Tschofenig feiern am Donnerstagabend einen souveränen Doppelsieg beim ersten Testlauf auf der neuen Olympiaschanze im italienischen Predazzo. Die österreichischen Skispringer senden damit ein starkes Signal für die Winterspiele 2026 in Mailand-Cortina.
Beim FIS Nordic Summer Festival 2025 zeigten die ÖSV-Adler auf der neuen Normalschanze im Val di Fiemme eine beeindruckende Mannschaftsleistung. Hörl krönte sich mit einem Sprung auf 107,5 Meter zum Sieger - gleichzeitig ein neuer Sommer-Schanzenrekord. Den dritten Platz sicherte sich der Japaner Ryoyu Kobayashi.
Hörl stellt Schanzenrekord auf
Der Salzburger legte den Grundstein bereits im ersten Durchgang mit seinem Rekordflug auf 107,5 Meter. Im Finale bewies der Team-Olympiasieger von 2022 bei 101 Metern Nervenstärke und holte seinen ersten Sieg im diesjährigen Sommer-Grand-Prix.
"Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier auf der neuen Olympiaschanze zu gewinnen", erklärte Hörl nach dem Wettkampf. "Die Schanze ist anspruchsvoll, aber sie liegt mir."
Fünf Österreicher in den Top Ten
Die Dominanz beschränkte sich nicht nur auf das Siegerduo. Maximilian Ortner landete auf Platz vier, Niklas Bachlinger wurde Achter und Stefan Kraft komplettierte als Zehnter die starke Teamleistung.
Besonders erfreulich: Bachlinger kam als Führender der Sommer-Grand-Prix-Gesamtwertung nach Italien und bestätigte seine Form mit einem weiteren Top-Ten-Resultat.
Erfolgreicher Olympia-Test nach Verzögerungen
Die Veranstaltung hatte besondere Bedeutung für die Winterspiele 2026. Nach Verzögerungen beim Schanzen-Umbau war der Weltcup im vergangenen Winter abgesagt worden. Athleten und Funktionäre testeten die modernisierte Normalschanze erstmals unter Wettkampfbedingungen.
Die Organisation erhielt durchweg positives Feedback - ein wichtiger Meilenstein für das Organisationskomitee von Mailand-Cortina 2026.
Psychologischer Vorteil vor der Wintersaison
Obwohl Sommerspringen unter anderen Bedingungen stattfindet, verschafft dieser Doppelsieg dem österreichischen Team wichtiges Selbstvertrauen. Die Dominanz auf der technisch anspruchsvollen Olympiaschanze zeigt: Die Athleten sind mit den aktuellen Materialanpassungen auf dem richtigen Weg.
Andere Skisprung-Nationen wie Deutschland und Polen müssen anerkennen: Österreich hat bereits früh in der Saisonvorbereitung ein extrem hohes Niveau erreicht.
Großschanze als nächste Bewährungsprobe
Am Wochenende stehen weitere Wettkämpfe auf der neuen Großschanze (HS143) an. Die ÖSV-Adler wollen ihre derzeitige Vormachtstellung bestätigen und die Sommerform in den kommenden Winter transportieren.
Mit der Gewissheit, dass ihnen die Olympiaschanzen liegen, können die österreichischen Springer fokussiert auf den Saisonhöhepunkt hinarbeiten. Die Konkurrenz ist gewarnt.