Österreichs Fußball-Nationalmannschaft schreibt Geschichte: Mit einem 10:0-Kantersieg gegen San Marino feiert das ÖFB-Team den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte. Marko Arnautovic krönt den denkwürdigen Abend im Ernst-Happel-Stadion mit vier Treffern und überholt Toni Polster als Rekordtorschütze.

Der 36-jährige Stürmer erzielte seine Länderspieltore 42 bis 45 und steht damit an der Spitze der ewigen Torjägerliste. "Das ist für mich ein sehr, sehr schöner, ein großer Moment", sagte der sichtlich emotionale Arnautovic nach seinem historischen Meilenstein.

Offensivfeuerwerk von der ersten Minute

Vor 37.500 begeisterten Zuschauern ließ die Rangnick-Elf dem Weltranglistenletzten keine Chance. Romano Schmid eröffnete bereits in der siebten Minute den Torreigen, Arnautovic legte per Kopf nach.

Bis zur Halbzeit schraubten Michael Gregoritsch, Stefan Posch mit einem Doppelpack und Konrad Laimer das Ergebnis auf 6:0. Nach dem Seitenwechsel traf Debütant Nikolaus Wurmbrand, bevor Arnautovic mit einem Hattrick den 10:0-Endstand perfekt machte.

Der bisherige Rekordsieg - ein 9:0 gegen Malta aus dem Jahr 1977 - war damit Geschichte.

Rangnicks Pressing-Maschine läuft heiß

Teamchef Ralf Rangnick hatte seine Mannschaft perfekt eingestellt. Das intensive Gegenpressing und schnelle Umschaltspiel ließen San Marino nie zur Ruhe kommen.

"Unser Ziel war heute schon, das Spiel so hoch wie möglich zu gewinnen, wenn es geht auch zweistellig", erklärte Rangnick und lobte die Gier seiner Spieler über 90 Minuten.

Die taktische Disziplin zeigt die enorme Entwicklung unter dem deutschen Trainer - und macht Hoffnung auf die WM 2026.

WM-Traum rückt näher

Mit dem fünften Sieg im fünften Qualifikationsspiel zementiert Österreich die Tabellenführung. Das verbesserte Torverhältnis könnte bei Punktegleichheit entscheidend werden.

Die Fakten zur WM-Qualifikation:
* 16 europäische Teams qualifizieren sich für die erweiterte WM-Endrunde
* Zwölf Gruppensieger lösen das direkte Ticket
* Österreich führt die Gruppe souverän an

Bereits am Sonntag wartet das schwere Auswärtsspiel in Bukarest gegen Rumänien. Ein weiterer Sieg würde die direkte Qualifikation für die erste WM-Teilnahme seit 1998 in greifbare Nähe rücken.

Für Arnautovic wäre es die Erfüllung des letzten großen Karriereziels: "Ich will einfach nur zur WM, die WM spielen, euch allen die Hand geben und das war's."