Öffnungsraten von mehr als 80 Prozent? 5 Gründe, warum die SMS nicht tot ist
28.12.2020 | 10:29
Don’t call it a comeback: Die SMS gilt in der Wahrnehmung einiger Marketer als veraltetes Tool – zu Unrecht. Sie ist vielseitig, lässt sich im Omnichannel mit anderen Kanälen verbinden und bietet Features, die es sonst nirgendwo gibt. 5 Gründe für die anhaltende Beliebtheit der SMS bei Unternehmen.
Die SMS hat in Zeiten der Messenger-Dienste in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung eingebüßt. Im Marketing bekommen Kanäle wie E-Mail viel mehr Aufmerksamkeit und damit häufig einen sicheren Platz in der Marketingstrategie eingeräumt. Doch der Eindruck von der abgehängten Technologie täuscht: Unternehmen haben nie aufgehört, SMS zu verschicken. Von der Sicherheitsabfrage über den Newsletter bis hin zu personalisiertem Marketing ist die SMS im Einsatz. Und bietet Vorteile wie Öffnungsraten von mehr als 80 Prozent. Das sind die 5 Gründe, warum die SMS nie weg war.
Grund 1: Empfänger löschen SMS selten ungelesen
Die E-Mail gilt als eines der zuverlässigsten Marketing-Tools: Die technische Einstiegshürde ist relativ niedrig, sie kann aber auch aufwendig gestaltet werden. Und vor allem sind die Öffnungsraten der Werbemails einfach überzeugend.
Branchenübergreifend und global wird ungefähr jede vierte Mail auch geöffnet. Von so einer Aufmerksamkeit kann die Bannerwerbung nur träumen. Unerreicht ist das aber nicht, die SMS schlägt sie um Längen.
Der amerikanische Marketing-Experte Scott Stratten hat das unter Smartphone-Usern in den USA untersuchen lassen und kam dabei auf Öffnungsraten von 82 Prozent.
Denn anders als im E-Mail-Postfach oder über Messenger landen im SMS-Speicher allgemein weniger Nachrichten, die SMS gehen also nicht so leicht unter. Und unter den SMS sind seltener obskure Spam-Nachrichten.
Viele Nutzer sind es gewohnt, über SMS vor allem Nachrichten von ihrer Bank über ihre Kreditkartenzahlungen oder von ihrem Telefonanbieter über Tarife zu erhalten. Nachrichten von vertrauenswürdigen Quellen also. Die SMS ist gewissermaßen seriöser als die E-Mail – auch wenn es natürlich durchaus Spam-SMS gibt.
Grund 2: SMS ist ein zusätzlicher Kanal im Omnichannel-Marketing
Wer Omnichannel-Marketing betreiben will, sollte versuchen, alle Kanäle abzudecken, damit der Kunde jederzeit, von jedem Device aus und an jedem Ort seine Customer Journey fortsetzen kann. Und die SMS eignet sich als zusätzlicher Kanal in besonderem Maße dazu, andere Kanäle zu stärken. Alleine deswegen, weil sie sich über Web-to-SMS-Lösungen ganz einfach in CRM-, CMS- und Commerce-Plattformen integrieren lässt.
Zum Beispiel können Marketer so Verbraucher mit SMS-Benachrichtigungen daran erinnern, dass eine E-Mail mit zeitlich begrenzten Angeboten auf ihn wartet – weil sie ja im Vergleich zur E-Mail auch öfter gelesen wird.
Allgemein können Kampagnen über die SMS angereichert werden: Zum Beispiel können Marketer auch Links in Werbe-SMS einbinden, die auf Landingpages, Download-Bereiche und Kontaktseiten führen.
Ein weiterer Vorteil der SMS, der den Kern von Omnichannel-Marketing betrifft: Wenn sie auf dem Smartphone empfangen wird, ist das Nutzererlebnis nahezu nahtlos, wenn der Nutzer auf einen Link klickt und sich sein Browser automatisch öffnet.
Und woher kriegen die Unternehmen die Handynummern? Hier helfen die anderen Kanäle der SMS auf die Sprünge. Wie sonst bei der Leadgenerierung auch, kann die Mobilnummer zum Beispiel über ein Formular im Online-Shop, über ein Loyalty-Programm oder sogar auf Papier im stationären Geschäft abgefragt werden. Und das ist auch DSGVO-konform.
Grund 3: SMS-Marketing ist heute digital
Das Einsatzspektrum der SMS hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, auch wenn das viele Marketer nicht bemerkt haben. Über Web-to-SMS-Lösungen unterscheidet sich die SMS mittlerweile in der Anwendung nicht mehr allzu stark von der E-Mail.
Die Unternehmen können über virtuelle Telefonnummern und entsprechende Marketing-Suites ihre Datenbanken verwalten, die Nachrichten personalisieren und sie versenden. Sie können außerdem Kontakte in Gruppen segmentieren und Targeting betreiben. Und die typischen und sehr wirksamen Marketing-Dauerbrenner wie das Geburtstagsangebot auch über SMS versenden.
Die SMS-Kommunikation ist so wie über E-Mail im Web auch keine Einbahnstraße. Unternehmen können in Verbindung mit Ihren Kunden treten und zum Beispiel eine Umfrage durchführen. Sie lesen die Antworten der Empfänger in ihre Web-basierten SMS-Lösungen und erhalten übersichtliche Auswertungen und Reportings.
Grund 4: Mobil bedeutet nicht immer online
Die Anzahl an Mobiltelefonen in der Welt steigt. Laut Ericsson Mobility Report sind weltweit 7,8 Milliarden Mobiltelefone im Einsatz. Nicht einmal die Hälfte davon sind aber Smartphones.
In Wachstumsmärkten sind die technisch einfacheren Feature Phones auf dem Vormarsch, die zum Teil zwar auch die Internetnutzung ermöglichen aber längst nicht immer.
Auch in westlichen Industrieländern gibt es immer noch einen Markt für Mobilgeräte, die nicht unbedingt online sein müssen. Das gilt auch für Deutschland.
Das hängt teilweise mit dem Alter der Nutzer zusammen. Besonders unter Handynutzern im hohen Alter gibt es viele, die keine Messenger-Dienste aber SMS nutzen. SMS werden außerdem dort eingesetzt, wo es kein Internetverbindung gibt. Zum Beispiel warnen Behörden per SMS vor Unwettern und Katastrophen.
Marketer sollten sich auf jeden Fall merken: Über SMS-Marketing erreichen sie Kunden, die sie online nicht erreichen.
Grund 5: Die SMS ist kurz und simpel
Dieser Grund hängt nun tatsächlich mit der technologischen Beschränkung der SMS zusammen. Sie ist kurz und auch wenn über Rich-Media-Features Bilder angehängt werden können, ist sie häufig simpel gestaltet.
Und gerade das ist wiederum ein Vorteil in der Nutzung. Viele Verbraucher sind von der Informationsflut überfordert, die im Netz auf sie einprasselt. Das gilt schon im Einzelvergleich. So mancher E-Mail-Newsletter ist so lang, dass man aus dem Scrollen gar nicht mehr rauskommt.
Eine knackige SMS ist im Vergleich dazu ein Informations-Snack, weil sie eine begrenzte Zeichenanzahl erlaubt. Marketer müssen hier auch lernen, schnell zum Punkt zu kommen.
Der Kanal SMS ist auch weit weniger überfüllt. Statt täglich unübersichtlich viele E-Mails filtern zu müssen, landen weit weniger SMS im auf dem Handy des Nutzers.
Fazit
Die SMS war zwar nie weg, wird aber häufig unterschätzt. Gerade über Web-to-SMS-Plattformen spielt sie ihre Stärke als wirkungsvoller zusätzlicher Kanal aus, der sich ideal mit anderen Marketingkanälen verbinden lässt. Diese Omnichannel-Fähigkeit sorgt für ihre anhaltende Beliebtheit bei Unternehmen, die SMS-Massenversand durchführen möchten.