ÖFB wirbt um Roter Stern-Star Händel

Der Österreichische Fußball-Bund kämpft um Tomás Händel. Der 24-jährige Mittelfeldspieler von Roter Stern Belgrad besitzt beide Staatsbürgerschaften und steht vor einer wichtigen Entscheidung.
Teamchef Ralf Rangnick und ÖFB-Nachwuchschef Sebastian Prödl haben bereits Kontakt zum portugiesisch-österreichischen Doppelstaatsbürger aufgenommen. Ihr Trumpf: Marko Arnautović soll als Vereinskollege in Belgrad überzeugen.
Arnautović als Königsmacher?
Die ÖFB-Strategie setzt auf persönliche Verbindungen. Seit Händels Wechsel von Vitória Guimarães nach Belgrad im September teilen sich beide Profis die Kabine. Arnautović fungiert als direkter Fürsprecher für das rot-weiß-rote Trikot.
Prödl hat dem 24-Jährigen konkrete Perspektiven aufgezeigt: In Österreich könnte er sofort Stammspieler werden. Bei Portugal wartet dagegen harte Konkurrenz mit Bruno Fernandes, Bernardo Silva und Vitinha.
Der linksfüßige Sechser passt perfekt in Rangnicks System. Seine technische Finesse und strategische Spielweise erfüllen genau das Anforderungsprofil des Teamchefs.
Das Talent zwischen zwei Nationen
Händel wurde in Guimarães geboren und durchlief die Akademie von Vitória. 118 Pflichtspiele, sechs Tore, sechs Assists - seine Bilanz für den portugiesischen Klub kann sich sehen lassen.
Seine österreichischen Wurzeln verdankt er den Großeltern. 2019 gab es bereits ÖFB-Kontakt, damals entschied er sich aber für Portugal. Drei U21-Spiele folgten für die Seleção.
Marktwert: 10 Millionen Euro. Da er noch kein A-Länderspiel bestritt, ist der Verbandswechsel weiterhin möglich.
Portugal lauert im Hintergrund
Auch Roberto Martínez hat Händel auf dem Radar. Der portugiesische Nationaltrainer bestätigte das Interesse bereits vor einem Jahr. Für den Spieler wäre es ein "Traum", wie er einst sagte.
Die Konkurrenz im portugiesischen Mittelfeld ist jedoch brutal. Händel müsste sich gegen Weltklassespieler durchsetzen - ein schwieriges Unterfangen.
Entscheidung mit Signalwirkung
Die nächsten Wochen werden entscheidend. Händel befindet sich in der heißen Phase der Entscheidungsfindung. Bei einer Zusage könnte er bereits im Oktober debütieren.
Ein Wechsel zu Österreich wäre ein strategischer Coup für den ÖFB. Es würde zeigen, dass der Verband international umworbene Talente für sich gewinnen kann.
Sein jüngster 90-Minuten-Einsatz gegen Celtic Glasgow in der Europa League unterstrich seine Klasse. Der Kampf um das Mittelfeldjuwel ist eröffnet - und könnte die Zukunft des österreichischen Nationalteams prägen.