Der Österreichische Fußball-Bund startet eine Charme-Offensive um Tomás Händel. Teamchef Ralf Rangnick und Nachwuchsleiter Sebastian Prödl haben den 24-jährigen Mittelfeldspieler von Roter Stern Belgrad direkt kontaktiert.

Der portugiesisch-österreichische Doppelstaatsbürger steht vor einer wegweisenden Entscheidung. Für den ÖFB wäre die Zusage des ehemaligen portugiesischen U21-Nationalspielers ein strategischer Coup.

Talent mit österreichischen Wurzeln

Händel wurde in Guimarães geboren, besitzt aber durch seine Großeltern auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Bei Vitória Guimarães entwickelte sich der Linksfuß zu einem begehrten Strategen - 118 Pflichtspiele, sechs Tore, sechs Assists.

Anfang September wagte er den nächsten Karriereschritt: Für 3,1 Millionen Euro wechselte der Marktwert-10-Millionen-Mann zu Roter Stern Belgrad. Dort spielt er nun an der Seite von Marko Arnautović - ein Umstand, den der ÖFB geschickt nutzen könnte.

Rangnicks strategischer Plan

Die Kontaktaufnahme ist kein Zufall. Rangnick sucht gezielt Verstärkungen für das Mittelfeld, und Händel passt perfekt ins Profil eines modernen Sechsers. Seine technische Finesse und strategische Spielweise bestechen.

Sebastian Prödl übernahm die Mission: Der Ex-Teamspieler zeigte Händel die Perspektiven im österreichischen Team auf. Dass Arnautović nun sein Belgrader Teamkollege ist, könnte als "Überzeuger" wirken.

Portugal bleibt gefährlicher Konkurrent

Der ÖFB kämpft nicht allein um Händel. Roberto Martínez bestätigte bereits vor einem Jahr, dass der Mittelfeldmann auf Portugals Beobachtungsliste steht. Händel selbst bezeichnete einen A-Team-Einsatz für Portugal einst als "Traum".

Seine jüngsten Leistungen machen ihn noch begehrter: Gegen Celtic Glasgow spielte er in der Europa League 90 Minuten durch und untermauerte seine Topform.

Entscheidung mit Signalwirkung

Die kommenden Wochen werden crucial. Entscheidet sich Händel für Österreich, könnte er bereits im Oktober erstmals für die Nationalmannschaft auflaufen. Eine Absage wäre hingegen ein Rückschlag für Rangnicks Ambitionen.

Unabhängig vom Ausgang zeigt der Fall: Der ÖFB tritt im internationalen Talentepoker selbstbewusst auf. Die Hoffnung in Wien ist groß, bald einen neuen Strategen im rot-weiß-roten Trikot zu sehen.