ÖFB vor WM-Qualifikation: Doppelschock um Trauner und Rangnick

Das österreichische Nationalteam verliert kurz vor den entscheidenden WM-Qualifikationsspielen zwei Schlüsselfiguren: Abwehrchef Gernot Trauner fällt wohl für den Rest des Jahres aus, Teamchef Ralf Rangnick liegt nach mehreren Operationen im Krankenhaus.
Die Hiobsbotschaften trafen den ÖFB nur wenige Tage vor der Kaderbekanntgabe für die wichtigen Partien gegen San Marino und Rumänien. Co-Trainer Lars Kornetka musste die Presserunde allein über die Bühne bringen und versuchte, trotz der schwierigen Lage Zuversicht auszustrahlen.
Trauner: Achillessehne macht Saison-Ende wahrscheinlich
Gernot Trauner wird dem ÖFB-Team mit hoher Wahrscheinlichkeit bis Jahresende fehlen. Der 33-jährige Innenverteidiger von Feyenoord Rotterdam plagt sich seit Juni mit hartnäckigen Achillessehnenproblemen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 18. Mai für seinen Verein.
"Mein Wissensstand zu Gernot ist, dass er dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr für uns auflaufen wird", bestätigte Co-Trainer Kornetka die schlechten Nachrichten. Der Ausfall wiegt schwer – Trauner galt als einer der verlässlichsten Akteure in Rangnicks Defensivkette.
Rangnick kämpft mit Krankenhauskeim
Noch dramatischer gestaltet sich die Situation um Teamchef Ralf Rangnick. Nach Komplikationen bei einer Sprunggelenksoperation musste sich der 67-Jährige bereits zum vierten Mal unters Messer legen. Schuld ist ein hartnäckiger Krankenhauskeim, der weitere Eingriffe nötig machte.
Seit rund zwei Wochen liegt Rangnick in einer deutschen Unfallklinik. Kornetka gab jedoch vorsichtige Entwarnung: "Ralf ist ein harter Hund, den haut man nicht so einfach um." Von einem vorzeitigen Rücktritt wegen der "kleinen Widrigkeiten" könne keine Rede sein.
Mannschaft muss Führungsvakuum überbrücken
Der doppelte Ausfall stellt das bisher makellose WM-Qualifikationsteam vor eine unerwartete Belastungsprobe. Alle vier bisherigen Spiele gewann Österreich souverän – nun fehlen sowohl der defensive Anker als auch der taktische Kopf an der Seitenlinie.
Kornetka steht täglich mit Rangnick in Kontakt und muss die Vorbereitung übernehmen. Für die anstehenden Oktober-Spiele wurde bereits reagiert: Marco Friedl erhielt eine Nachnominierung, um die Lücke in der Innenverteidigung zu schließen.
Comeback-Hoffnungen unterschiedlich
Bei Trauner scheint ein Comeback in diesem Jahr ausgeschlossen. Der Routinier konzentriert sich auf eine vollständige Genesung für das Frühjahr 2026.
Optimistischer sieht es bei Rangnick aus: Der ÖFB rechnet damit, dass der Teamchef die Oktober-Länderspiele noch betreuen kann. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Mannschaft ohne ihre beiden Stützen den erfolgreichen WM-Kurs halten kann.