ÖFB-Teamchef Schriebl bei Frauen-EM auf Stadion-Tour
Österreich nur Zuschauer, ÖFB-Teamchef Alexander Schriebl aber mittendrin im Geschehen: Der 46-jährige Salzburger geht bei der am Mittwoch startenden Frauen-Fußball-EM in der Schweiz auf Stadion-Tour.
Fünf Partien der Gruppenphase, beginnend mit Frankreich gegen England am 5. Juli in Zürich, wird Schriebl gemeinsam mit Co-Trainerin Sara Schaible interessiert verfolgen. Im Kampf um die EM-Krone rechnet er mit einem engen Rennen, seine Topfavoriten sind Spanien und Deutschland.
Norwegen gegen Finnland in Sion (6. Juli), Spanien gegen Belgien in Thun (7. Juli), Deutschland gegen Dänemark im Finalstadion in Basel (8. Juli) sowie England gegen Niederlande wieder im Letzigrund in Zürich (9. Juli) stehen ebenfalls auf Schriebls Fahrplan.
"Wir wollen möglichst viele Teams in kurzer Zeit sehen und das in einer Drucksituation. Da können wir ganz viel mitnehmen", sagte der ÖFB-Coach im APA-Gespräch.
Schriebl beobachtet auch Trainer genau
Im Vergleich zum Studium via TV oder Analysetools bekomme man im Stadion ein ganz anderes Gefühl. "Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Trainer auf der Seite geben, wie sie reagieren, und was dann im Spiel anders ist. Da freue ich mich drauf."
Seine Daumen sind nicht für ein bestimmtes Team gedrückt. Spanien ist als Weltmeister der große Gejagte. "Der EM-Titel fehlt ihnen ja noch. Ich kann mir vorstellen, dass das jetzt so der große Antrieb ist, vor allem für die Spielerinnen, die bei Barcelona engagiert sind, nach dem verpassten Champions-League-Titel", vermutete Schriebl.
Wie die Ibererinnen die Räume im Spiel wahrnehmen, dazu die technischen Fertigkeiten, das sei sehr beeindruckend. Daneben hat Schriebl vor allem Deutschland auf seiner Favoritenliste ganz oben.
"Man sagt immer, die Defensive gewinnt die Turniere, aber es wird wahrscheinlich die Balance wichtig sein. Das ist etwas, das die Deutschen im letzten Lehrgang sehr gut hinbekommen haben. Wenn sie das beibehalten können, kann das ausschlaggebend sein, dass sie zumindest sehr weit kommen", meinte Schriebl.