ÖFB-Team: Schlager-Schock vor WM-Entscheidung

Das österreichische Nationalteam steht vor der ersten WM-Teilnahme seit 1998. Doch ausgerechnet jetzt fällt Mittelfeldmotor Xaver Schlager verletzt aus - und das vor den entscheidenden Qualifikationsspielen im Oktober.
Mit vier Siegen aus vier Spielen thront die Rangnick-Elf makellos an der Spitze der Gruppe H. Der Traum von der Weltmeisterschaft 2026 war noch nie so greifbar. Dann die Hiobsbotschaft: Schlager zog sich im Bundesligaspiel eine Muskelverletzung zu und fällt "vorerst" aus.
Perfekter Start, perfekter Schock
Unter Ralf Rangnick entwickelte sich das ÖFB-Team zu einer hocheffizienten Einheit. Der Qualifikationsstart verlief nach Maß: 2:1 gegen Rumänien, 4:0 in San Marino, 1:0 gegen Zypern und zuletzt ein hart erkämpfter 2:1-Sieg in Bosnien-Herzegowina.
Zwölf Punkte aus vier Spielen - die weiße Weste ist makellos. Als Gruppensieger würde sich Österreich direkt für die WM qualifizieren und dem gefürchteten Play-off entgehen.
Doch dann kam Montag: Schlager verletzte sich gegen Mainz 05 an der rechten Wade. RB Leipzig teilte mit, der 27-Jährige stehe "vorerst nicht zur Verfügung". Eine genaue Ausfallzeit? Unbekannt.
Der unersetzliche Taktgeber
Schlagers Ausfall wiegt schwer. Als unermüdlicher Balleroberer und Taktgeber bildet er das Herzstück von Rangnicks intensivem Pressing-System. Sein Fehlen reißt eine Lücke ins österreichische Spiel, die nur schwer zu schließen ist.
Ein Einsatz in den entscheidenden Oktober-Spielen erscheint höchst unwahrscheinlich:
* 9. Oktober: Österreich - San Marino (Heim)
* 12. Oktober: Rumänien - Österreich (Auswärts)
Rangnicks schwierige Personalsuche
Teamchef Rangnick steht vor seiner ersten ernsthaften Herausforderung in dieser Kampagne. Wer ersetzt den Mittelfeldmotor? Konrad Laimer mit seiner hohen Laufintensität oder Marcel Sabitzer könnten mehr Verantwortung übernehmen.
Rangnick hat bereits bewiesen, dass er flexibel auf Ausfälle reagieren kann. Doch der Verlust eines derart systemrelevanten Spielers kurz vor vorentscheidenden Partien ist eine erhebliche Schwächung.
Alles oder nichts
Der Erfolgsdruck ist enorm. 27 Jahre wartet Österreich auf eine WM-Teilnahme. Rangnick selbst hat das Schicksal klar definiert: Laut ÖFB-Aufsichtsratschef Josef Pröll würde der Teamchef bei einer verpassten Qualifikation zurücktreten.
Diese "Alles-oder-Nichts"-Mentalität macht Schlagers Ausfall zu mehr als nur einem personellen Rückschlag. Es ist ein Test für die Tiefe des Kaders in der entscheidenden Phase.
Vorentscheidung im Oktober
Das Heimspiel gegen San Marino ist Pflicht. Das darauffolgende Duell in Rumänien könnte bereits die Vorentscheidung bringen. Mit einem Sieg würde Österreich einen riesigen Schritt Richtung WM 2026 machen.
Ohne Schlager wird die Aufgabe ungleich schwerer. Die Kader-Bekanntgabe durch Rangnick wird zeigen, ob die "zweite Reihe" bereit ist, den WM-Traum am Leben zu erhalten.