Österreichs Teamchef Ralf Rangnick liegt im Krankenhaus – doch für die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele wird er zurück sein. Co-Trainer Lars Kornetka gab heute in Wien den 24-köpfigen Kader für die Oktober-Spiele gegen San Marino und Rumänien bekannt.

Der 67-jährige Rangnick erholt sich derzeit in der Uniklinik Murnau von mehreren Operationen am Sprunggelenk. Ein hartnäckiger Krankenhauskeim, den er sich im Juni zugezogen hatte, verzögerte seine Genesung. "Er ist ein harter Hund, den haut man nicht so einfach um", versicherte Kornetka vor den Medien.

Am Donnerstag soll Rangnick das Krankenhaus verlassen und am Sonntag zur Mannschaft nach Wien stoßen. Bereits beim September-Lehrgang war er nur eingeschränkt mobil und nutzte Krücken sowie ein Golf-Kart zur Schonung.

Schlager fehlt weiterhin – Friedl kehrt zurück

Bitter für das ÖFB-Team: Mittelfeldmotor Xaver Schlager vom RB Leipzig fällt erneut aus. Der 28-Jährige laboriert seit zwei Wochen an einer Wadenverletzung. Sein letztes komplettes Länderspiel liegt bereits über ein Jahr zurück.

Neben Schlager fehlen auch Gernot Trauner, Maximilian Wöber und Torhüter Tobias Lawal verletzungsbedingt. Dafür kehrt Werder-Bremen-Kapitän Marco Friedl nach überstandenen Knieproblemen in die Innenverteidigung zurück. Auch Freiburg-Legionär Philipp Lienhart ist wieder dabei.

Einziger potenzieller Debütant bleibt Rapid-Stürmer Nikolaus Wurmbrand, der bereits im September nominiert war. WAC-Keeper Nikolas Polster rückt als dritter Torhüter nach.

WM-Traum zum Greifen nah

Die Ausgangslage könnte kaum besser sein: Mit vier Siegen aus vier Spielen führt Österreich die Qualifikationsgruppe H souverän an. Die erste WM-Teilnahme seit 1998 rückt in greifbare Nähe.

Am 9. Oktober wartet im Wiener Ernst-Happel-Stadion Pflichtaufgabe San Marino. Drei Tage später kommt es in Bukarest zum Showdown mit Rumänien – dem stärksten Gruppengegner. Ein weiterer Sieg könnte den Gruppensieg praktisch absichern.

Die Vorbereitung beginnt am Montag in Wien. Nach 28 Jahren Wartezeit träumen die Fans wieder von einer WM-Teilnahme. Die Rangnick-Truppe scheint entschlossen, diesen Traum endlich wahr zu machen.

Kontinuität trotz Widrigkeiten

Trotz Verletzungssorgen und Rangnicks Gesundheitsproblemen strahlt das ÖFB-Lager Zuversicht aus. Die sportliche Handschrift des Teamchefs ist klar erkennbar – auch wenn er zuletzt nur eingeschränkt arbeiten konnte.

"Dass er aufgrund von kleinen Widrigkeiten den Kopf in den Sand steckt, das kann ich mir nicht vorstellen", betonte Kornetka. "Dafür liebt er das Spiel viel zu sehr."

Die Rückkehr des "harten Hundes" an die Seitenlinie wird dem Team zusätzlichen Schub verleihen. Der WM-Traum war selten so realistisch wie jetzt.