ÖFB holt Alexander Schriebl als neuen Frauen-Teamchef

Der Österreichische Fußball-Bund hat heute Alexander Schriebl als neuen Teamchef der Frauen-Nationalmannschaft vorgestellt. Der 46-jährige Salzburger übernimmt von Irene Fuhrmann, die das Team viereinhalb Jahre lang führte und Ende Dezember einvernehmlich ging.
Schriebl wechselt vom Bundesligisten FC Bergheim, wo er erst seit Januar im Frauenfußball tätig war. Seine erste Bewährungsprobe wartet bereits am 21. Februar gegen Schottland in der Nations League.
"Wir wollten neue Impulse von außerhalb setzen", begründet Sportdirektor Peter Schöttel die Entscheidung. Die schnelle Entwicklung bei Bergheim habe überzeugt - dort führte Schriebl das Team auf Platz fünf der Admiral Frauen Bundesliga.
Vom Männer- zum Frauenfußball in Rekordzeit
Alexander Schriebl ist kein Unbekannter im österreichischen Fußball. Als Spieler absolvierte der Mittelfeldspieler 96 Bundesliga-Partien für Austria Salzburg und Austria Lustenau, nahm sogar am UEFA-Cup teil.
Seine Trainerkarriere führte ihn durch alle Ligen - von der 2. Bundesliga beim SV Horn bis zu Regionalligisten wie Saalfelden und Seekirchen. Das UEFA-Pro-Diplom holte er sich 2021.
Der Sprung in den Frauenfußball gelang blitzschnell: Erst Anfang 2024 übernahm Schriebl beim FC Bergheim, dem Kooperationsverein von Red Bull Salzburg. In nur einer Saison formte er das Team zu einer stabilen Kraft - nur drei Niederlagen in 13 Spielen sprechen für sich.
"Es ist ein großes Privileg, mit einem Team arbeiten zu dürfen, das über einen starken Charakter verfügt", zeigt sich Schriebl von seiner neuen Aufgabe begeistert.
Ende einer historischen Ära
Mit Schriebl kehrt wieder ein Mann auf die Betreuerbank zurück. Irene Fuhrmann hatte als erste Teamchefin Geschichte geschrieben - 53 Spiele, EM-Viertelfinale 2022, aber auch die bittere Niederlage in den WM-Playoffs.
Die Trennung folgte im Dezember nach der verpassten EM-Qualifikation gegen Polen. Zwei Playoff-Niederlagen besiegelten das Aus für die Europameisterschaft 2025 und Fuhrmanns Amtszeit.
Der Verband setzt nun bewusst auf einen Außenseiter mit frischen Ideen. "Seine Art, den Fußball zu sehen, wird einen wesentlichen Impuls zur Weiterentwicklung leisten", ist Schöttel überzeugt.
Nations League als erste Hürde
Schriebls Mission ist klar definiert: Das Team soll erfolgreich durch die neue UEFA Women's Nations League geführt werden. Das Heimspiel gegen Schottland am 21. Februar wird zum ersten Gradmesser.
Die Ziele sind ambitioniert:
* Erfolgreicher Nations League-Verlauf
* Qualifikation zur nächsten Weltmeisterschaft
* Weiterentwicklung der vorhandenen Qualität im Kader
Nach der Enttäuschung der verpassten EM-Teilnahme muss Schriebl schnell die richtige Balance finden. Seine Erfahrung aus beiden Fußball-Welten könnte dabei der entscheidende Vorteil werden.
Der neue Teamchef hat nun wenige Monate Zeit, seine Handschrift zu hinterlassen und das Team wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Sprung vom Vereins- zum Nationalteam-Trainer gelingt.