Die Jugendarbeitslosigkeit in Oberösterreich schnellt nach oben. Ende August suchten 9.082 Personen unter 25 Jahren einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz – 13,4 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Die anhaltende Rezession trifft junge Menschen besonders hart.

Die neuesten AMS-Zahlen zeigen das ganze Ausmaß: 4.799 arbeitslose Jugendliche, 1.033 Lehrstellensuchende und 3.250 in Schulungsmaßnahmen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 4,3 Prozent. Seit August 2023 kletterte die Zahl um über 1.000 Betroffene.

Rezession trifft Industrieland hart

Oberösterreichs starke Industriestruktur wird zum Verhängnis. Seit Frühsommer 2023 steckt Österreich in der Rezession, Unternehmen stellen vorsichtiger ein. Junge Menschen ohne Berufserfahrung und schwachen Kündigungsschutz trifft es zuerst.

Die Zahlen bestätigen einen bekannten Trend: In Krisenzeiten gehören Jugendliche zu den ersten Opfern am Arbeitsmarkt.

Bezirk Perg besonders betroffen

Regional zeigen sich große Unterschiede. Den stärksten Anstieg verzeichnet Perg mit plus 17,5 Prozent, gefolgt von Ried (6,6 Prozent) und Linz samt Umgebung (5,5 Prozent).

Bei Lehrstellensuchenden explodiert die Zahl im Bezirk Gmunden um 67,9 Prozent – der mit Abstand höchste Wert. Immerhin: Vier Bezirke melden leichte Rückgänge, Freistadt führt mit minus 7,1 Prozent.

Arbeiterkammer schlägt Alarm

"Ein guter Start ins Erwerbsleben wirkt sich positiv auf die gesamte Berufslaufbahn aus", mahnt AK-Präsident Andreas Stangl. Wer jetzt keinen Platz findet, riskiert prekäre Erwerbskarrieren und wiederholte Arbeitslosigkeit.

Stangls Appell richtet sich vor allem an klagende Betriebe: "Wer über Fachkräftemangel jammert, soll in Ausbildung investieren" – auch in Jugendliche mit schwächeren Noten.

Land pumpt 385 Millionen in Arbeitsmarkt

Das Programm "upperWORK 2025" soll gegensteuern. 385 Millionen Euro fließen in aktive Arbeitsmarktpolitik, der Fokus liegt auf Qualifizierung. Bis 2030 droht massiver Fachkräftemangel.

Die AK fordert maßgeschneiderte Beratung und Ausbildung für Jugendliche. Ohne schnelles Handeln droht eine "verlorene Generation" – in einem Bundesland, das eigentlich als Wirtschaftsmotor gilt.