Die NVIDIA-Aktie dürfte heute mit neuen Impulsen in den Handel starten. Während die Magnificent Seven zuletzt alle Erwartungen übertrafen, sorgen jetzt konkrete Anwendungsbeispiele für frischen Wind. Zwei bahnbrechende Projekte zeigen: Die KI-Revolution ist längst keine Zukunftsmusik mehr.

Quantum-Sprung bei der Medikamentenentwicklung

Das südkoreanische Unternehmen Norma hat einen beeindruckenden Durchbruch erzielt. Mit NVIDIA's CUDA-Q-Plattform gelang es, Quantum-AI-Algorithmen für die Arzneimittelforschung bis zu 73-mal schneller auszuführen als mit herkömmlichen CPU-basierten Methoden. Die Tests auf NVIDIA H200 GPUs und GH200 Grace Hopper Superchips zeigten dramatische Verbesserungen: Die Ausführung von 18-Qubit-Quantenschaltkreisen wurde um das 60- bis 73-fache beschleunigt.

Besonders interessant: Der GH200 übertraf sogar den H200 mit 22 Prozent kürzeren Verarbeitungszeiten. Das Projekt mit dem Kyung Hee University Hospital zeigt, wie NVIDIA's Hardware die Grenzen traditioneller KI in der Medikamentenentwicklung durchbricht.

Biotechs setzen auf NVIDIA-Power

Parallel dazu verstärkt sich NVIDIA's Position in der Biotech-Branche. Das britische Unternehmen CHARM Therapeutics sammelte 80 Millionen Dollar für die Entwicklung eines neuartigen Krebsmedikaments - und NVIDIA steht als Investor mit dabei. CHARM nutzt seine proprietäre DragonFold-KI-Plattform, die auf NVIDIA-Hardware läuft, um Medikamente gegen akute myeloische Leukämie zu entwickeln.

Der Ansatz ist revolutionär: Während erste Medikamentengenerationen schnell an Resistenzen scheitern, soll CHARM's KI-gestützter Kandidat alle bekannten Resistenzmutationen überwinden. Klinische Studien starten bereits im ersten Quartal 2026.

Magnificent Performance bestätigt

Die jüngsten Zahlen untermauern NVIDIA's Ausnahmestellung. Alle sieben Magnificent-Seven-Konzerne, zu denen auch NVIDIA gehört, übertrafen im zweiten Quartal die Analystenschätzungen - eine Quote von 100 Prozent im Vergleich zu nur 81 Prozent im gesamten S&P 500. Die Übertreffung lag bei durchschnittlich 10,5 Prozent.

Doch Analysten warnen bereits vor einer möglichen Abkühlung der Tech-Giganten. Die Frage ist: Können konkrete Anwendungserfolge wie die Quantum-AI-Durchbrüche den Schwung aufrechterhalten?

Die Kombination aus bewiesener Hardware-Überlegenheit und wachsenden Partnerschaften in Zukunftsmärkten wie Quantencomputing und Biotechnologie zeigt jedenfalls: NVIDIA bleibt der unangefochtene Profiteur der KI-Revolution.