Novo Nordisk Aktie: Kratzer im Lack beim Abnehm-Champion?
Novo Nordisk, der Gigant hinter den Abnehmspritzen-Erfolgen Wegovy und Ozempic, schwimmt weiter auf einer Welle des Erfolgs. Doch erste Risse zeigen sich im glänzenden Lack: Nachahmerprodukte und eine gedämpfte Prognose nähren Zweifel. Bahnt sich hier eine Trendwende an oder ist das nur ein kleiner Stolperer auf dem Weg zu neuen Höhen?
Prognose mit Schönheitsfehlern
Obwohl das Wachstum weiterhin beeindruckt, musste Novo Nordisk seine Finanzprognose für 2025 kürzlich leicht nach unten korrigieren. Das Unternehmen erwartet nun ein Umsatzwachstum von 13% bis 21% und ein operatives Gewinnwachstum von 16% bis 24% zu konstanten Wechselkursen (CER). Der Grund für diese Anpassung: eine geringere als erwartete Marktdurchdringung seiner Original-GLP-1-Präparate in den USA. Verantwortlich dafür ist der zunehmende Einfluss günstigerer Nachahmerprodukte, sogenannter "compounded GLP-1s". In Dänischen Kronen gerechnet, fallen die Wachstumsprognosen für Umsatz und operativen Gewinn nun um jeweils 3 bzw. 5 Prozentpunkte niedriger aus als zu konstanten Wechselkursen.
Trotz dieser Korrektur zeigte das erste Quartal 2025 weiterhin die enorme Dynamik des Unternehmens. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten um 19% in Dänischen Kronen (18% CER) auf 78,1 Milliarden DKK. Der operative Gewinn legte im gleichen Zeitraum sogar um 22% in Dänischen Kronen (20% CER) auf 38,8 Milliarden DKK zu.
Abnehmerfolge und ihre Schattenseiten
Das Kerngeschäft mit Diabetes- und Adipositas-Medikamenten brummt. Hier kletterten die Umsätze im ersten Quartal um 21% in Dänischen Kronen (19% CER) auf 73,5 Milliarden DKK. Die Treiber:
- Adipositas-Medikamente: Ein sattes Plus von 67% in Dänischen Kronen (65% CER). Allein der Umsatz mit dem Verkaufsschlager Wegovy schnellte um 83% im Jahresvergleich auf 17,4 Milliarden DKK hoch – lag damit aber leicht unter einigen Analystenerwartungen.
- GLP-1 Diabetes-Medikamente: Ein Anstieg von 13% in Dänischen Kronen (11% CER). Das Diabetesmittel Ozempic übertraf mit 32,7 Milliarden DKK sogar die Prognosen.
Novo Nordisk räumt den negativen Einfluss der Nachahmerversionen seiner GLP-1-Medikamente ein, insbesondere auf dem lukrativen US-Markt. Obwohl der Wirkstoff Semaglutid (vermarktet als Wegovy und Ozempic) in den USA Berichten zufolge nicht mehr knapp ist, hat die Verfügbarkeit dieser Nachahmerprodukte die Verkaufszahlen beeinträchtigt.
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Strategische Weichenstellungen und juristischer Gegenwind
Auch abseits der reinen Verkaufszahlen gibt es Bewegung. So gab Novo Nordisk bekannt, die Entwicklung einer wöchentlich einzunehmenden oralen Semaglutid-Tablette aus Portfolioüberlegungen einzustellen. Diese Nachricht folgte auf einen Zulassungsantrag bei der FDA für eine 25mg orale Version von Semaglutid zur Behandlung von Übergewicht oder Adipositas.
In den USA wird sich der Konzern zudem aufgrund sich ändernder rechtlicher Rahmenbedingungen nicht mehr an seiner globalen Initiative zur Geschlechterrepräsentation in Führungspositionen beteiligen. Global hält man jedoch am Ziel fest, bis Ende 2025 eine Vertretung von mindestens 45% für jedes Geschlecht zu erreichen.
Juristischer Ärger droht derweil im Zusammenhang mit den GLP-1-Medikamenten. Gemeinsam mit Eli Lilly ist Novo Nordisk in eine Klage verwickelt, bei der Kläger einen Zusammenhang zwischen den Medikamenten und Gastroparese (Magenlähmung) geltend machen. Eine Anhörung zur Klärung der Beweisanforderungen steht bevor.
Die Anleger beobachten gespannt, wie sich diese Gemengelage aus starkem Wachstum, zunehmender Konkurrenz und strategischen sowie juristischen Herausforderungen auf die weitere Kursentwicklung auswirken wird. Die Aktie von Novo Nordisk hat seit Jahresbeginn mit einem Minus von rund 31% bereits deutlich an Wert verloren, was die aktuellen Unsicherheiten widerspiegelt.
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